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Ausgabe Nr. 26 · 28. Juni 2000 |
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Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann im Dialog mit zwei Schimpansen, die die neu gewonnenen Freiräume in ihrem Gehege weidlich ausnutzen. (Foto: Rothe) |
Jetzt können sie wieder hangeln |
Das umgebaute Menschenaffenhaus wurde vergangene Woche eröffnet Max mag es nicht, wenn Dr. Klaus Wünnemann mit vielen Besuchern ins Menschenaffenhaus kommt. Dann markiert der Schimpanse den starken Affen, "um mir mitzuteilen, dass meine Horde schon groß genug sei und er nicht bereit ist, seine abzugeben", erklärt der Heidelberger Zoodirektor bei einem ersten Gang mit geladenen Gästen durch das umgebaute Menschenaffenhaus. Der Umbau war notwendig geworden, um den Heidelberger Gorillas und Schimpansen bessere Lebensbedingungen zu bieten. Die früheren Freianlagen boten zwar dem Besucher einen direkten Blick auf seine nächsten Verwandten, doch die Bedürfnisse der Tiere blieben unberücksichtigt. Nach dem Umbau sind die Innenanlagen für die Menschenaffen mit Glasscheiben und Gittern von den Besuchern getrennt. Der tiefe Trockengraben entfällt, Mensch und Affe können sich sehr nahe kommen. Das gesamte Gehege ist mit einem Edelstahlnetz überspannt. Eine ausführliche Beschilderung über Fähigkeiten und Intelligenz der Menschenaffen begleitet die Besucher bei ihrem Rundgang durch das Haus. Die Affen haben jetzt mehr Platz, die Fläche hat sich um fast hundert Prozent vergrößert. Auch die Inneneinrichtung wird ihnen gefallen: Baumstämme, Seile und Netze laden zum Klettern, Hangeln und Schwingen ein. Rangniedrigere Tiere können durch die offene Gestaltung besser ausbüxen, wenn stärkere sie bedrängen. Und wenn der eine oder andere Affe keine Menschen mehr angucken will, kann er sich auch tagsüber in die Schlafgemächer zurückziehen. Damit die Affen auch geistig gefordert werden, gibt es Kästen und Steine mit Löchern, aus denen man sich mit etwas Grips, Geduld und Stöckchen Leckereien stochern kann. Bei der Eröffnung sagte Dr. Wünnemann, dass die Lebensgewohnheiten der Menschenaffen mit am besten erforscht seien. "Aufgabe der Tiergärten ist es, dieses Wissen in eine vorbildliche Tierhaltung umzusetzen", so der Zoodirektor. Er sehe im Tiergarten Heidelberg noch viele Aufgaben, die es zu bewältigen gäbe. Wünnemann kündigte an, dass dem Umbau des Menschenaffenhauses noch weitere Modernisierungsmaßnahmen folgen werden. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß hob besonders den Einsatz der Tiergartenmitarbeiter bei der Umbaumaßnahme hervor. Gemeinsam mit dem Alt-Stadtrat und ehemaligen Vorstand des Vereins der Tiergartenfreunde, Karl Weber, durchschnitt er das rote Band zur Eröffnung des Gebäudes, dessen Umbau 550.000 Mark gekostet hat. (neu) |
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