Kultur

Ausgabe Nr. 24 · 14. Juni 2000



Das künftige Leitungsteam des Theaters der Stadt Heidelberg (von links): Guido Huller, Günther Beelitz, Irina Pauls, Wolf Widder, Stephan Kopf, Wolfgang Maria Bauer und Hubert Habig. Nicht im Bild: Heike Kiefner, Anja Scholtyssek und Matthias Lösch. (Foto: Antoine)

Neue Spielzeit mit neuen Gesichtern

Der künftige Intendant Günther Beelitz stellte sein Leitungsteam des Heidelberger Theaters vor "Theater kann nur im Team funktionieren." Dr. Günther Beelitz, Noch-Intendant in Weimar und ab der kommenden Spielzeit 2000/2001 Chef des Theaters der Stadt Heidelberg, stellte vor kurzem das künftige Heidelberger Theaterprogramm und jene Persönlichkeiten vor, die ihm bei der Umsetzung seines Konzepts behilflich sind.


Alle Sparten - Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater, Musiktheater und Tanztheater - haben eigenverantwortliche Leiter, das Tanztheater eine Leiterin.

Auf der Suche nach leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten, auch für die Bereiche Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit, ist Günther Beelitz vorzugsweise im Osten und Süden der Bundesrepublik fündig geworden, teilweise aber auch am Heidelberger Theater selbst.

Irina Pauls, Choreographin und Leiterin des Tanztheaters, wurde in Leipzig geboren, absolvierte ihre Tanzausbildung in Dresden und das Choreographiestudium in Leipzig, war in Altenburg und Leipzig engagiert und Gastchoreographin in verschiedenen Städten. Seit 1998 war sie Direktorin des Tanz Theaters im Oldenburgischen Staatstheater.

Wolfgang Maria Bauer ist Oberspielleiter des Schauspiels. Er studierte Schauspiel in Stuttgart. Nach einem ersten Engagement in München war er als Gast in Berlin, Düsseldorf, Wien Zürich, Hamburg, Salzburg und Weimar tätig, führte Regie in Konstanz, Wien, Düsseldorf, München und Weimar, wurde als Schauspieler, Regisseur und Autor mit Preisen ausgezeichnet und war zum Schluss am Burgtheater in Wien engagiert.

Wolf Widder, Oberspielleiter des Musiktheaters, ist seit 1996 Regisseur am Theater der Stadt Heidelberg. Der gebürtige Berliner studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, war Revuetänzer, Regisseur in Neuss, Wiesbaden, Hagen, Regensburg, Gelsenkirchen und Detmold, bevor nach Heidelberg kam.

Hubert Habig, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters, ist ebenfalls schon einige Jahre am Heidelberger Theater engagiert. Im Umkreis von Günther Beelitz hat er nach eigenen Worten gefunden, "was ich schon lange nicht mehr erlebt habe: eine Theaterfamilie". Deshalb sein Entschluss: "Da mache ich mit."

Heike Kiefner, Leiterin des Theaterchores, arbeitet seit zwei Jahren am Heidelberger Theater. Ihr Motiv, die Arbeit unter dem neuen Intendanten fortzusetzen: "Ich sehe die Chance, die Chorarbeit auszudehnen."

Guido Huller, Chefdramaturg, ist ebenfalls gebürtiger Münchner. Nach dem Studium der Theatergeschichte, Italienistik und Philosophie in München und Rom war er Schauspieldirektor, Dramaturg und Verlagsleiter in Göttingen, Frankfurt, München und Karlsruhe und vor seinem Antritt in Heidelberg erneut in München.

Stephan Kopf, Leitender Musikdramaturg, wurde in Darmstadt geboren, studierte Musik- und Theaterwissenschaft, Publizistik und Germanistik in München und Berlin, war Regieassistent und Musikdramaturg in Darmstadt und Mainz und seit 1997 Chefdramaturg in Kaiserslautern.

Matthias Lösch, Dramaturg, stammt aus Aachen. Neben dem Studium der Theaterwissenschaft, Deutscher Sprache und Literatur war er als Regie- und Dramaturgieassistent an verschiedenen deutschen Theatern - seit 1998 in Memmingen - tätig.

Anja Scholtyssek, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, begann 1988 als Dramaturgieassistentin der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, wurde Assistentin der Intendanz und übernahm dort 1992 die Öffentlichkeitsarbeit, die sie jetzt in Heidelberg fortsetzt. (br.)

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Für "Medea" hebt sich der Vorhang zuerst

Vorschau auf die Spielzeit 2000/2001 des Theaters der Stadt Heidelberg

Die neue Spielzeit 2000/2001 am Theater der Stadt Heidelberg beginnt mit einer Oper: Für den 17. September hat der neue Intendant Günther Beelitz die Premiere von Luigi Cherubinis "Medea" angekündet. Zweite Opernpremiere im Spätjahr 2000 soll "Rigoletto" von Guiseppe Verdi am 19. November sein.


Klassisch-modernes Musiktheater nennt der neue Intendant sein Angebot an das Heidelberger Publikum. Die Premieren im ersten Halbjahr 2001 bestätigen diesen Anspruch: "Le Grand Macabre" von György Ligeti (am 4. Februar), "Cosi fan tutte" von Wolfgang Amadeus Mozart (am 25. März) und "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Kurt Weill und Bertolt Brecht (am 19. Mai).

Die erste Schauspielaufführung der neuen Spielzeit soll keine Premiere sein, sondern die Übernahme einer Inszenierung von Günther Beelitz vom Deutschen Nationaltheater in Weimar: "Meisterklasse" von Terence McNally kommt ab 24. September auf die Heidelberger Bühne. Erste Schauspielpremiere ist am 1. Oktober mit Friedrich Schillers "Die Räuber". Es folgen: "Veronika der Lenz ist da - Die Comedian Harmonists. Ihr Leben. Ihr Traum. Ihre Lieder" von Gottfried Greiffenhagen (am 8. Oktober) und "Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)" von Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield (am 2. Dezember). Eine Uraufführung steht am 9. Dezember ins Haus: Klaus Pohl "Die Nacht des Schicksals".

Theater im Glashaus
Eine völlig neue Reihe ist ab November dieses Jahres geplant: Das Theater im Glashaus/Foyer. Eigens dafür hat Jean-Michel Räber als Auftragsarbeit die Heidelbergserie "Halt! Heidelberg - eine ultimative Late-Night-Sit-Soap" verfasst. Weitere Stücke und Revuen in dieser Reihe: "Wegen Eröffnung geschlossen", Das brennende Dorf", "Unter Palmen", "Endstation Pasta", "Cinema Pianissimo", "Schlaflos in Schwaben", "Broccoli und Abendrot".

Im Zwinger sind folgende Schauspielpremieren vorgesehen: "Versaute Leben", eine Auftragsarbeit von Sibylle Berg (Uraufführung am 4. November), "Helden wie wir" von Thomas Brussig (ebenfalls im November), "Kopenhagen" von Michael Frayn (am 14. April 2001).

Kinder- und Jugendtheater
Im Kinder- und Jugendtheater stehen in der neuen Spielzeit drei deutschsprachige Erstaufführungen auf dem Programm: "Friss mir nur mein Karlchen nicht" von Tankred Dorst (am 15. Oktober) sowie "Jonna Ponna" von Jonna Nordenskjöld und "Apfelsine in den Wolken" von Ivana Sajko (beide im April 2001). Schon am 3. Oktober beginnt "Die Hutjagd" von Sven Nordqvist und im Januar "Herzmündung" von Lutz Hübner.

"Das Tanztheater ist besonders gefährdet", sagt der neue Intendant. Aber es sei besonders wichtig, weil es zusammen mit den anderen Sparten "dem Theater wichtige Impulse geben" könne. Irina Pauls bereitet für die kommende Spielzeit drei Tanzstücke vor: "Bald gras' ich am Neckar..." (Uraufführung am 8. Oktober), "One half of front" (Premiere am 17. Februar) und "Morgen und Morgen" (am 3. Dezember im Zwinger).

Das vollständige Programm für die neue Spielzeit ist in allen Bürgerämtern erhältlich. (br.)

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Stand: 13. Juni 2000