Umwelt und Gesundheit

Ausgabe Nr. 23 · 9. Juni 1999



Ozon-Wochenverlauf 31. Mai bis 6. Juni
Meßpunkt Tiergartenschwimmbad









Wochentag mit maximalen Ozonwerten: Mittwoch
Das STADTBLATT veröffentlicht wieder die Ozonwerte der vergangenen Woche

Ozonwerte steigen wieder

Alle freuen sich auf die Sonne, aber leider begünstigt ihre verstärkte Einstrahlung die Bildung von Ozon. Das Reizgas belastet im Sommer viele Menschen.

Die Sonne ist nicht allein an der Ozonbildung Schuld, ganz besonders beteiligt sich der Mensch daran. Wer an einem schönen Sommertag mit dem Auto ins Grüne fährt, trägt zur Entstehung des Reizgases bei. Denn Ozon bildet sich durch Stickoxide (aus dem Auspuff), Lichtenergie und Sauerstoff. Jeder laufende Verbrennungsmotor ist damit ein Ozonerzeuger, deswegen sollte man an warmen Sommertagen auch das Mähen mit Motormähern vermeiden und andere motorisierte Gartengeräte ebenfalls nicht anstellen.

Wer also unnötige Autofahrten vermeidet, öffentliche Verkehrsmittel benutzt oder Fahrgemeinschaften bildet, bekämpft aktiv die Ozonbildung. Wer ein Auto mit geregeltem Katalysator oder schadstoffarmen Diesel fährt, erzeugt geringere Mengen der Vorläufersubstanzen für Ozon als mit einem Auto ohne Abgasregelung.

Bei hohen Ozonwerten klagen Menschen über Reizungen der Augen und Schleimhäute. Bei höherer Konzentration kann es die Lungenfunktion beeinträchtigen. Dem Ozon wird auch allergiefördernde Eigenschaften unterstellt. Besonders Kinder sind Opfer hoher Ozonwerte, da sie bei schönem Wetter draußen herumtollen und so auch mehr Ozon aufnehmen. Ihre Lungen sind gegen das Reizgas weniger gefeit wie die von Erwachsenen.

Nicht erst bei 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft sollte man sich freiwillig beschränken. Bei diesem Wert, gemessen an drei Messstellen in bestimmten Abständen, wird für Autos ohne Katalysator ein Fahrverbot ausgesprochen. Sobald sich die Ozonwerte über der 120 Mikrogramm-Marke befinden, sollte gehandelt werden.

Die Ozonansage
Die Werte erfahren Sie über die Ozonansage der Stadt Heidelberg unter Telefon 58-4545. Ab 18.30 Uhr erhält man eine Ozonprognose für den folgenden Tag und Verhaltensempfehlungen. Gemessen werden die Ozonwerte am Tiergartenschwimmbad. Am Schwimmbad und am Bismarckplatz stehen zudem Infotafeln mit den aktuellen Ozonwerten.

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Die Bodensanierung am Gneisenauplatz beginnt. (Foto: Rothe)
Schadstoffe im Boden werden abgesaugt und gereinigt

Sanierung am Gneisenauplatz

Für den Bereich der ehemaligen US-Tankstelle am Gneisenauplatz ist nach den jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnissen sowohl eine Sanierung des Bodens als auch des Grundwassers erforderlich. Das haben umfangreiche Erkundungsmaßnahmen ergeben, die Experten im Auftrag der Stadt Heidelberg durchgeführt haben.

Der Boden ist in der Vergangenheit durch den Betrieb der Tankstelle mit aromatischen Kohlenwasserstoffen belastet. Zurzeit wird auf dem Gelände eine Bodenluftsanierungsanlage eingerichtet und in Kürze in Betrieb genommen. Diese Anlage saugt mit Hilfe eines erzeugten Unterdrucks die in den Bodenporen befindliche Luft ab, die danach über Aktivkohlefilter gereinigt wird. Insgesamt werden neun Bodenluftabsaug-stellen an die Absauganlage angeschlossen, die sich in einem Technikcontainer befindet. Zum Schutz der Anlage vor - leider in der Vergangenheit bereits aufgetretenem - Vandalismus wird ein Bauzaun errichtet. Die Bodenluftsanierung wird voraussichtlich rund drei Jahre dauern.

Da im Grundwasser ebenfalls die aromatischen Kohlenwasserstoffe in sanierungsbedürftigen Konzentrationen analysiert wurden, ist zudem eine Grundwassersanierung erforderlich. Sie wird voraussichtlich Ende 1999, Anfang 2000 begonnen und mindestens zwei bis drei Jahre dauern.

Eine komplette Neugestaltung der Grünfläche ist erst nach erfolgreicher Beendigung der Sanierung sinnvoll. Zur Verbesserung des derzeitigen Erscheinungsbildes der Grünanlage ist eine entsprechende Gestaltung und Begrünung des Erdwalles im Westen des Geländes vorgesehen.

Für die bisher im Auftrag der Stadt Heidelberg durchgeführten Erkundungsmaßnahmen wurden rund 300.000 Mark aufgewendet, die die Bundesrepublik Deutschland erstatten wird. Die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen in den nächsten drei Jahren werden mit etwa 1,1 Millionen Mark kalkuliert und ebenfalls vom Bund getragen.

Von den Schadstoffen geht keine direkte Gefährdung für den Menschen aus. Die Stoffe müssen jedoch entfernt werden, damit eine Gefährdung des Trinkwassers langfristig ausgeschlossen bleibt. Nach Einschätzung des Umweltamtes kann das Gelände bei erfolgreicher Sanierung in wenigen Jahren frei verwendet werden.

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Stand: 8. Juni 1999