Ausgabe Nr. 23 · 5. Juni 2002 |
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Das Bahnhofsgebäude bleibt erhalten und wird im Zuge des Umbaus renoviert. (Foto: Rothe) Ein drittes Gleis am OEG-Bahnhof ermöglicht die Verlängerung der HSB-Linie 1 ab Dezember 2002. (Abbildung: Stadtplanungsamt) |
Komfortableres Umsteigen an neuen Gleisen |
Handschuhsheim erhält neuen Bahnhof - Baubeginn am 10. Juni - Stadt beteiligt
sich an Kosten Die MVV OEG AG beginnt am kommenden, Montag, 10. Juni, in Handschuhsheim mit der Neugestaltung der Haltestelle Hans-Thoma-Platz. Die umfangreichen Bauarbeiten sollen nach Mitteilung der OEG bis Dezember 2002 abgeschlossen sein. Danach wird auch die Linie 1 der HSB bis zum OEG-Bahnhof fahren. In zwei Wochenenden während der Sommerferien werden die Gleise am Hans-Thoma-Platz nicht befahrbar sein, so dass ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden muss. Das Verkehrsunternehmen will hierüber noch gesondert informieren. Die Fahrgäste können nach Fertigstellung der Maßnahme, die mit der Stadt Heidelberg und der HSB abgestimmt ist, am gleichen Bahnsteig zwischen den Zügen der OEG und den HSB umsteigen. Die Haltestelle am Handschuhsheimer OEG-Bahnhof wird bereits jetzt stark frequentiert. Die tendenziell weiterhin steigenden Fahrgastzahlen machen es nach Mitteilung der MVV OEG AG erforderlich, die Umsteigebeziehungen zu verbessern. Außerdem wird es durch den Umbau möglich, die Linie 1 der HSB bis zum Hans-Thoma-Platz zu verlängern. Neue Gleise auf einer Länge von 65 Metern sowie ein zusätzliches Stumpfgleis von 40 Metern Länge werden verlegt und damit die Kapazität des OEG-Bahnhofs Handschuhsheim wesentlich erhöht. Die angepassten Bahnsteigkanten erleichtern das Einsteigen, insbesondere den Fahrgästen mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern. Die Niederflur-Stadtbahnwagen der HSB und die neue Zuggeneration der OEG machen damit einen stufenlosen Einstieg möglich. Das alte Bahnhofsgebäude, das heute als Kiosk genutzt wird, soll nach dem Willen der Eigentümerin OEG erhalten bleiben. Die Ausstattung der Bahnsteige und des Bahnhofsgebäudes wird auf einen einer modernen Umsteigehaltestelle angemessenen Stand gebracht. So ist geplant, die Anzahl der Fahrradabstellplätze auf 38 anzuheben. Die Stadt Heidelberg hatte in Verhandlungen mit der OEG auf einem höherwertigen Ausbaustandard an dieser markanten Stelle des Stadtteils Handschuhsheim bestanden. "Die Funktion und das optische Erscheinungsbild der Haltepunkte nehmen starken Einfluss auf das Stadtbild. Daraus ergibt sich eine hohe Verantwortung zu einer qualitätsvollen, der Bedeutung der Stadt Heidelberg gemäßen Gestaltung mit einem stadtspezifischen Erscheinungsbild", heißt es dazu in der Vorlage an den Gemeinderat. Auf Anregung des Stadtplanungsamtes wird nicht ein Standardausbau, wie er in Dossenheim und Schriesheim verwirklicht ist, zur Anwendung kommen. "Die funktionale wie auch die gestalterische Qualität", heißt es in der Vorlage weiter, wäre "der wichtigen, städtebaulichen und verkehrstechnischen Bedeutung dieses Haltepunktes in keiner Weise angemessen". Die optimierte Planung sieht deshalb "hochwertigere Materialien für die Oberfläche" anstelle von eingefärbtem Betonpflaster, "eine Begrünung durch Hecken und Bäume" und "adäquate Überdachungs- und Ausstattungselemente" vor. Der Gemeinderat stimmte dieser Planung in seiner Sitzung am 16. Mai einstimmig (bei einer Enthaltung) zu und beschloss die Bereitstellung außerplanmäßiger Haushaltsmittel in Höhe von 295.000 Euro zur Optimierung des Ausbaustandards. Die Kosten betragen insgesamt rund 3,3 Millionen Euro. (rie) |
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Eher ein Gewinn an Sicherheit |
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Bundesanstalt für Straßenwesen: Gegenläufiger Radverkehr in Einbahnstraßen
problemlos Es ist über zehn Jahre her, dass die Gaisbergstraße als erste Einbahnstraße in Heidelberg für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet wurde. Diese Parallelstraße zur Rohrbacher Straße (B 3) hat sich seither zu einer äußerst beliebten Hauptachse des innerstädtischen Radverkehrs entwickelt. Inzwischen hat die Stadt Heidelberg Dutzende weiterer Einbahnstraßen für Radfahrer/innen in Gegenrichtung freigegeben, indem sie in so genannte "unechte Einbahnstraßen" umgewandelt wurden. 1997 hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, sogar in echten Einbahnstraßen gegenläufigen Radverkehr zuzulassen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat jetzt untersucht, wie sich diese Regelung auf die Verkehrssicherheit auswirkt. "Eine Öffnung der Einbahnstraßen nach den Bestimmungen der StVO lässt weder in Bezug auf die Zahl der Unfälle noch die Unfallschwere negative Auswirkungen erkennen", schreibt die BASt. "Tendenziell lassen die Ergebnisse unter Heranziehung anderer Untersuchungen sogar einen Sicherheitsgewinn erwarten." "Durch die Öffnung von Einbahnstraßen (...) können die Radfahrer Umwege vermeiden und vermehrt Fahrten abseits der stark vom Kraftfahrzeugverkehr belasteten Hauptverkehrsstraßen durchführen. Für die Kommunen verbessert sich die Möglichkeit, vergleichsweise kostengünstig und schnell die Radverkehrsnetze flächenhaft zu erweitern und attraktive Radverkehrsverbindungen zu schaffen", stellt die BASt fest. "Da nach den Ergebnissen dieser Untersuchung keine negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit in Erschließungsstraßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h verbunden sind, stehen einer breiten Anwendung der Regelung in den Kommunen keine Bedenken entgegen", so die Bundesanstalt, die deshalb empfiehlt, die versuchsweise eingeführte Regelung dauerhaft in die Straßenverkehrsordnung aufzunehmen. Weitere Informationen unter www.bast.de (Info 7/02). (rie) |
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