Ausgabe Nr. 23 · 5. Juni 2002 |
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Kristina Essig |
CDU |
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Der Gaisbergturm Beinahe wäre sie zu einer unendlichen Geschichte geworden, die Sanierung des Gaisbergturms. Letztlich war es aber der unermüdliche Einsatz des Stadtteilvereins West-Heidelberg, der solches verhindert hat. Mit einer bewundernswürdigen Zähigkeit und Ausdauer wandte er sich über lange Jahre immer wieder an die Stadt. Er ließ sich weder entmutigen noch abwimmeln, auch nicht mit einem: "Zu teuer, kein Geld". Immer wieder mahnten, erinnerten und forderten die Mitglieder die Sanierung des Gaisbergturms. Das führte dann letztlich doch dazu, dass man sich seitens der Stadt bewusst wurde, dass es der Weststadt wirklich ernst war mit dem Gaisbergturm, und deshalb wurde auch irgendwann schon mal ganz vorsichtig ein kleiner Betrag für die Sanierung in den Haushalt eingestellt, leider aber bei weitem nicht genug - Eine Sanierung war deshalb nicht möglich. Also aufgeben? Da kennt man aber den Stadtteilverein West-Heidelberg schlecht. Prompt demonstrierte der damalige Vorsitzende, Franz Hoffmann, dass man nicht nur die Hand aufhalten darf, sondern selber versuchen sollte, Geld beizubringen und hatte diesbezüglich auch gleich eine neue Idee: Spenden sammeln. - Aber nicht irgendwie, sondern mit einer Aktion: Dem Verkauf von Bausteinen für den Gaisbergturm. Damals für 5,-- DM das Stück! Nun drängt es einen spontan zu sagen: Das ist aber viel! Nicht so die Weststädter. Ging es schließlich doch um "ihren Gaisbergturm" dem Wahrzeichen nicht nur des Stadtteilvereins, sondern der Weststadt schlechthin. Für viele gerade ältere Weststädter war der Gaisbergturm lange Zeit ein beliebtes Ausflugsziel gewesen. Eine ältere Dame verriet mir, mit einer kleinen Träne der Rührung im Augenwinkel, dass sie oben auf dem Gaisbergturm ihren ersten Kuss bekommen hätte - und kaufte gleich 3 Bausteine auf einmal. Insgesamt kamen immerhin 30.000,--DM an Spenden zusammen. Nachdem sofort nach seinem Amtsantritt der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg und ein paar Monate später auch der frischgewählte Umweltbürgermeister, Dr. Eckart Würzner, die Sanierung zu "Chefsache" erklärt hatten, war die Hoffnung der Weststädter groß. Aber nicht alles, was angeordnet wird, wird auch unverzüglich umgesetzt... jedenfalls ist das nicht zwangsläufig so ist. Deshalb griff der Stadtteilverein nun zum letzten Mittel: Frei nach dem Motto: "Wer Butter vom Amt will, muss Milch auf den Dienstweg schicken", entschloss man sich, der Oberbürgermeisterin am 23. Juni 2001 schon mal die bisher gesammelten Spendengelder in Höhe von 30.000,--DM zu übergeben. Und tatsächlich ging es dann auch irgendwann wirklich los, mehr oder weniger dynamisch, leider mit vielen unvorhersehbaren Problemen, aber einem nicht locker lassenden Vorsitzenden des Stadtteilvereins und einer ständig nervenden Stadträtin. Seit Sonntag, dem 26.05.2002, steht der Turm nun wieder der Öffentlichkeit als attraktives Ausflugsziel zur Verfügung - mit einer schönen Aussicht, die allerdings sofort neue Begehrlichkeiten weckt, z.B. den Blick nach Süden und Osten... Meinen herzlichen Dank an alle, die sich so unermüdlich immer wieder für diesen Turm und seine Sanierung eingesetzt haben - ohne deren Engagement, aus dieser Sanierung wohl nichts geworden wäre. Ich danke insbesondere natürlich den zähen Mitgliedern des Stadtteilvereins West-Heidelberg, aber auch der Stadtverwaltung und dem zuständigen Amt mit seinen Mitarbeitern für die Bewältigung dieser sicher nicht ganz leichten Aufgabe, die allen viel Kraft, Phantasie und vor allem Nerven abverlangt hat. |
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Dr. Anke Schuster |
SPD |
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Kinder brauchen Kinder
Der deutsche Frauenrat setzt sich für die Realisierung dieser Rahmenbedingungen
ein. |
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Christian Weiss |
GAL |
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Junge Kultur braucht Raum - free your mind... Es sind die Rahmenbedingungen, die der so genannten Jugendkultur in Heidelberg einen so schweren Stand verschaffen. Ich verwende den Begriff der "Jugendkultur" weil die alten Begriffe wie Subkultur oder alternative Kultur nicht mehr taugen. Die Kultur der Menschen zwischen 15 und 35 in Deutschland 2002 lässt sich nicht mehr so einfach eingrenzen. Jede/r bewegt sich in mehreren Nischen und gleichzeitig mitten in den Charts und was im letzten Jahr noch Sub war, ist in diesem Jahr Mainstream. Popkultur wäre der richtige Begriff, aber dies führt hier zu weit. Jugendkultur in Heidelberg ist keine neue Sparte, die man erfinden müsste - ihre Inhalte sind komplett vertreten, in den Discos und Kulturhäusern der Stadt. Man kann sie kaufen und wahrnehmen und wem Heidelberg zu eng wird, der hat in Mannheim gute Möglichkeiten, die Lücken zu schließen. Das Interesse an gekaufter Kultur ist aber nicht alles, in Städten mit funktionierender "Jugendkultur" zeigt sich, dass es auch immer um die Möglichkeiten geht, "es selbst zu tun". Die deutsche Popkultur wäre nicht da, wo sie heute steht, wenn nicht aus Hamburg oder Stuttgart vor Jahren Aufbruchsignale gekommen wären. Und zwar die Signale derer, die in diesen Städten ihre Kultur schlicht selbst gemacht haben. Damit kein Missverständnis aufkommt: niemand will auf die Kultur verzichten, die man kaufen kann. Die Differenzierung zwischen "Kultur konsumieren oder selbst machen" ist komplett veraltet. Es geht immer um beides zusammen, wer heutzutage "junge Kultur" macht, setzt sich in Relation zu Mainstream und Werbung und nicht per se dagegen. Auch ein Aspekt unserer world wide community, den ich nur positiv bewerten kann. Wer in Heidelberg eine Band hat, für sein Projekt oder seine Party Räume mieten will, wer selbst veranstalten will oder aus seinem Hobby eine Firma gründen will, der ist mit überhöhten Mieten oder schlichtem Nichtvorhandensein von Räumen konfrontiert. Das Thema Open-Air auf der Thingstätte ist genau so chancenlos wie die Jugendhalle. Weil jede abseits gelegene ungenutzte Halle, jedes leerstehende Gebäude in kürzester Zeit einer neuen Gewerbe- oder Eigentumsimmobilie zum Opfer fällt. Schokofabrik - Autonomes Zentrum - Furukawa - Haldex-Gelände - in zwei Jahren die Halle 02 und schließlich das Bahnbetriebswerk. Weil in den Köpfen der Heidelberger Politiker kein Raum ist für unsere Kultur. Die GAL hat verschiedene Anträge gestellt: Prüfung der Jugendhalle im Bahnbetriebswerk und im (städtischen!) Haldex-Gelände. Bericht über die Proberaumsituation von Bands. Die GAL will eine Anmietung der Halle 02 als Zwischenschritt für die Jugendhalle. Wir wollen, dass die Stadt geeignete Gebäude kauft bzw. Hallen, welche sie besitzt zur Verfügung stellt. Und das noch in diesem Jahr. |
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Dr. Ursula Lorenz |
FWV |
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Positives und negatives Miteinander in Heidelberg. Selten werden die Gemeinderatssitzungen von Heidelberger Bürgern besucht, naturgemäß nur, wenn es um unmittelbar eigenes Interesse geht. Das konnten wir in jüngerer Vergangenheit für mich persönlich unverständlich zweimal erleben. Zunächst protestierten erregte Eltern gegen die geplante nachbarschaftliche Zusammenlegung eines städtischen mit einem konfessionellen Kindergarten in der Weststadt. Sodann traten die freiwilligen Feuerwehren Handschuhsheim und Neuenheim in Uniform auf, um die geplante teilweise gemeinsame Nutzung eines neuen Gebäudes, das den modernen Ansprüchen auf zeitgemäße Ausrüstung und jeweils eigene Schulungs- und Vereinsräume erlaubt, mit Protest abzulehnen. Wir sollten lernen, zusammenzurücken. Die Kirchen praktizieren das vorbildlich. So wird am 21.6.2002 der Hallelujabunker als eine der Stätten der überkonfessionellen offenen Jugendarbeit in der Altstadt von den beiden Dekanen eröffnet. Ich wünsche mir viele derartige Gemeinschaftsprojekte unterschiedlicher Gruppen in dieser Stadt. PS: Selbst die Vögel leben das vor, das zeigt das Beispiel der Wanderfalken von Heiliggeist. Sollten wir Menschen weniger verträglich sein? |
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Margret Hommelhoff |
FDP |
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Connex-Clou: mehr Direktverbindungen über Heidelberg Eine erfreuliche Meldung brachte die Rhein-Neckar-Zeitung am 1. Juni: Der private Bahn-Anbieter Connex plant direkte Zugverbindungen von Stuttgart über Heidelberg nach Köln und zurück, also ohne das lästige Umsteigen für uns Heidelberger in Mannheim oder Frankfurt. Anscheinend hat Connex erkannt, dass es in Heidelberg viele Bahnreisende gibt, die dieses Angebot gern nutzen werden, noch dazu wenn es preiswerter als bei der Deutschen Bahn AG ist. Diese hat es bisher nicht verstanden, die Umsteige- und Anschlussmöglichkeiten von und nach Mannheim komfortabel und kundenfreundlich zu gestalten. Entweder kommt man mit dem im Fahrplan angegebenen Anschlusszug zu spät oder gerade noch "auf den letzten Drücker" in Mannheim an (eine Zitterpartie für viele Bahnreisende), um seinen ICE zu erreichen, oder der Anschlusszug nach Heidelberg ist gerade in Mannheim abgefahren. Zum Glück hat Mannheim ein recht gutes Park and Ride-Angebot, oder man lässt sich, so man von Amts wegen einen Fahrer hat, dorthin chauffieren, um dem Stress zu entgehen. Aber das verleitet dann leicht dazu, gleich den PKW für die ganze Strecke zu nehmen. Konkurrenz belebt das Geschäft auch beim überregionalen Schienenverkehr und beflügelt hoffentlich auch den Ausbau des Schienennetzes um Heidelberg, insbesondere auf der Strecke nach Mannheim. Heidelberg kann nur auf Connex hoffen. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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