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Ausgabe Nr. 23 · 6. Juni 2001



Eine nasse Angelegenheit war die erste Schlossbeleuchtung des Jahres. Bleibt die Hoffnung auf laue Sommerabende an den weiteren Terminen: 14. Juli und 1. September. (Foto: Alex)

Das Schloss in Feuerlicht getaucht

Die erste Schlossbeleuchtung in diesem Jahr hatte trotz widriger Wetterverhältnisse ihre Fans


Rötlich glühende Pfeiler und Mauern, donnernde Böller, glitzernd sprühende Fontänen des Feuers und knatternde Salven waren beeindruckende Elemente des späten Abends am 2. Juni. Die erste Schlossbeleuchtung des Jahres wurde wieder von vielen "Ahhs" und "Ohhs" zahlreicher Feuerwerkfans an den Ufern des Neckars begleitet.

Auch wenn man schon die zehnte oder zwanzigste Schlossbeleuchtung gesehen hat: Sie ist immer wieder ein neues Erlebnis. Dafür sorgen Ingo Kesselbach und Walter Fischer, die sich als Feuerwerksmeister in der Organisation des Spektakels abwechseln.

Diesmal war Ingo Kesselbach dran. 230 große Bomben, 150 Kugeln und Kreisel, 150 römische Lichter sowie 500 Kreiselblitze, Knatterer und Pfeifer ließ er in den Himmel schießen. 90 bengalische Zylinderflammen brachten das Schloss zum Erglühen.

Ab 18 Uhr, wenn die Alte Brücke auch für Fußgänger gesperrt ist, begann der Aufbau des Feuerwerks. Knapp eine halbe Stunde dauerte das farbenprächtige und lautstarke Ereignis. 42 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt sorgten auf dem Schloss und auf der Alten Brücke für die exakte Umsetzung der feurigbunten Choreografie des Feuerwerkmeisters. Da knallt kein Böller zufällig, startet keine Rakete planlos in den nachtdunklen Himmel. Zu Beginn des Feuerwerks ließ Ingo Kesselbach die dunklen Farben vorherrschen, um gegen Ende den Himmel in immer helleres, weißes und silbernes Licht zu tauchen.

Als Erfinder der Schlossbeleuchtung gilt ein Vorfahre Ingo Kesselbachs. Nikolaus Kesselbach beleuchtete erstmals am 20. Juli 1807 anlässlich eines Besuches des badischen Kronprinzen Karl Ludwig und dessen Gemahlin die Schlossruine von innen. Damals flackerten noch Holzfeuer. Am 31. Mai 1860 setzte Nikolaus Kesselbachs Sohn erstmals bengalisches Feuer zum Illuminieren ein. In der Chronik der Stadt Heidelberg von 1910 wurde dieses Feuerwerk die "offiziell erste Schlossbeleuchtung" genannt.

Wer die erste Schlossbeleuchtung des Jahres verpasst hat, hat noch zwei Mal in diesem Sommer Gelegenheit, das Spektakel mitzuerleben: Am 14. Juli und 1. September knallt und blitzt es wieder rund um die Ruine. (neu)

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Stand: 5. Juni 2001