Kultur

Ausgabe Nr. 23 · 6. Juni 2001



"Laufzeit", Computermontage von Wolfgang Robbe

Spiel mit Sein und Schein

"Unterwasserräume" ab 10. Juni im Heidelberger Kunstverein


Dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie aussehen, und noch lange nicht so aussehen, wie sie sind, ist ein altes Thema in der Kunst und eine Erfahrung, die man ab kommenden Sonntag im Kunstverein selber machen kann, wenn die Ausstellung "Unterwasserräume" von Wolfgang Robbe eröffnet wird.

Dinge anders zu zeigen, als man gewohnt ist sie zu sehen, das hat sich Wolfgang Robbe zur Aufgabe gemacht. Ihn reizt die Täuschung der Wahrnehmung und das Spiel mit Sein und Schein. Seine computermanipulierten Fotografien bilden scheinbar real existierende Räumlichkeiten ab, die sich bei genauerer Betrachtung als Trugbild entpuppen. Er kombiniert Malerei und Fotografie mit plastischen Elementen. Die räumliche Wirkung von Farben und die Raum suggerierende Kraft des Lichtes nutzt er bewusst. So entstehen Licht- und Schattenflächen sowie Spiegelungen, zum Teil gemalt, zum Teil echt."Es wird Situationen geben, in denen man seiner Wahrnehmung nicht traut, man muss schon sehr genau hinschauen", so Hans Gercke, Direktor des Kunstvereins.

Das Element Wasser, mit seiner unergründlichen und gleichzeitig spiegelnden Oberfläche, hat es Wolfgang Robbe angetan. Der Reiz seiner Werke liegt in dem sich mit jedem Schritt und bei jedem Perspektivenwechsel ändernden Erscheinungsbild. "Wie in einem Spiegelkabinett werden Illusion und Wirklichkeit verbunden, mit dem Ziel, unser Sehen zu einer gleichermaßen staunenden wie reflektierenden Wahrnehmung zu verfeinern", so ist dem aktuellen "Gegenwärts", der Zeitschrift des Kunstvereins, zu entnehmen.

Die in allen Räumen des Kunstvereins, auf und unter der Galerie, sowie im Studio ausgestellten Computermontagen, dokumentieren bereits realisierte Installationen, zeigen aber auch geplante Objekte, die noch auf ihre Verwirklichung warten.

Wolfgang Robbe ist Maler, Bildhauer und Fotograf zugleich. 1954 in Aachen geboren, studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Meisterschüler von Professor Reusch erhielt er 1987 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig. Seit 1991 hat Wolfgang Robbe eine Gastdozentur an der Kunstakademie München. Er lebt und arbeitet jedoch in Düsseldorf. Mit seinen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten wurde er unter anderem zu Ausstellungen nach Paris, Brüssel, New York, Kassel, Gent, Prag und Metz eingeladen. (doh)
   
  Die Ausstellung "Unterwasserräume" von Wolfgang Robbe wird am Sonntag, 10. Juni, um 13 Uhr im Heidelberger Kunstverein, Hauptstraße 97, eröffnet.

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DAI-Bibliothek stellt sich vor

Tag der offenen Tür am Samstag, 9. Juni

Die einzige öffentliche englischsprachige Bibliothek in der Region präsentiert am Samstag, 9. Juni, von 10 bis 16 Uhr ihr umfangreiches Angebot. 17.000 Bücher, 950 Hörspiel-Kassetten, 650 Videos mit Spiel- und Dokumentarfilmen und seit neuestem auch DVDs, sind noch längst nicht alles.


Natürlich liegt der Schwerpunkt bei amerikanischer Literatur und Geisteswissenschaft. "Aber auch Hörspiele nach Mark Twain oder Autoren-Lesungen mit Ernest Hemingway sowie aufgezeichnete Reden von Politikern und Bürgerrechtlern wie Martin Luther King können ausgeliehen werden", so Dr. Mehdy Naficy, Leiter der Bibliothek.

Eine breite Palette von rund 100 amerikanischen Zeitschriften eröffnet wertvolle Informationsquellen. Von "Rolling Stone" über "Entertainment", "The New Yorker", "Economist", "Sports Illustrated", "Time", "Scientific American", "Newsweek" bis zum "Aufbau", der deutschsprachigen jüdischen Zeitung in den USA, ist alles vertreten. Alle Ausgaben der "New York Times" seit 1994 stehen auf CD-Rom für Volltextsuche zur Verfügung.

Viele Studierende wissen auch den Service des Hauses zu schätzen. "Die Bibliothek versteht sich als Dienstleistungs- und Informationszentrum und hilft bei allen Fragen rund um Schüleraustausch, Praktikum, Au-Pair und Studium in den USA weiter", so Jürgen Bode, Bibliotheksmitarbeiter. Auch in Visumsangelegenheiten, Stipendiumsanträgen und Sprachtests weiß man Rat. Zur Vorbereitung auf eine Reise oder einen längeren Aufenthalt in den USA werden aktuelle Reiseinformationen über alle Bundesstaaten sowie Sprachtrainings angeboten. Über "words & ways", spezifische Sprachwendungen und Verhaltensweisen in den USA, klärt Greg Ballinger in seinen Kursen auf, "weil man typische Missverständnisse vermeiden kann, wenn man die kulturellen Besonderheiten kennt", so der Dozent.

1946 begann das Deutsch-Amerikanische-Institut als Bibliothek in der Hauptstraße 124. Damals versorgte auch ein rollendes "Amerika-Haus" die entlegensten Winkel der Kurpfalz mit internationaler Literatur. 1951 fand das DAI sein heutiges Domizil in der Sofienstraße 12.

Am Tag der offenen Tür gibt es ab 10 Uhr neben Bibliotheksführungen, kostenlosem Internet-Surfen auch Filme über "Reisen in den USA", um 14 Uhr einen Vortrag von Dr. Steven Bloom über kulturelle Missverständnisse zwischen Deutschen und Amerikanern und schließlich um 15 Uhr ein Quiz mit Überraschungspreis. (doh)

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Stand: 5. Juni 2001