Kultur

Ausgabe Nr. 22 · 2. Juni 1999

Programm-Highlight bei den 6. Heidelberger Afrika-Wochen: Der afrikanische Liedermacher Francis Bebey ist am 10. Juni zu Gast im Karlstorbahnhof. (Foto: Th. Dorn)

Kulturhaus Karlstorbahnhof: Die ersten 100 Tage nach der Umstrukturierung

"Top Acts und neue Trends"

"Die Umstrukturierung hat sich bewährt". Ingrid Wolschin, Geschäftsführerin im Kulturhaus Karlstorbahnhof, blickt mit Zufriedenheit zurück auf die ersten 100 Tage des neuen Trägervereins und zuversichtlich in die Zukunft. Mit Top Acts und neuen Trends will der Karlstorbahnhof künftig in Heidelberg und der Region von sich reden machen.

Der Karlstorbahnhof ist weiter auf Konsolidierungskurs: Zwar müsse man jede Mark noch immer fünfmal umdrehen, berichtet Geschäftsführerin Ingrid Wolschin, aber die Besucherzahlen hätten sich in den vergangenen Monaten positiv entwickelt. Ausverkauft war das Haus in jüngster Zeit, weil Trend-Bands wie die "Massiven Töne" auf der Bühne am Karlstor standen. Miguel Passarge vom Kulturcafé gibt die neue Marschrichtung vor: "Wir werden in Zukunft verstärkt versuchen, Top Acts und neue Trends zu bieten" - was nicht heißen soll, dass sich das Kulturhaus künftig von alternativen Kulturangeboten zurückzieht.

Frisch gestrichen
Im August wird der Karlstorbahnhof vorerst aber schließen, um sich frisch zu machen für die neue Saison: eine Renovierung der Räume steht den Sommer über ins Haus. Mit Ausnahme des Medienforums, das im August im Kommunalen Kino Filme zeigt, macht das Karlstorbahnhof-Team Urlaub.

Filmfestival-Absage?
Etwas verärgert ist Ingrid Wolschin derzeit über die Absage, die das Filmfestival Heidelberg-Mannheim dem Karlstorbahnhof für 1999 erteilt hat. Der Geschäftsführerin habe Festivalleiter Dr. Michael Kötz zu verstehen gegeben, dass ihn "der studentische Rahmen des Hauses" störe. Ingrid Wolschin hält die Begründung für "vorgeschoben". Das Haus habe beim Filmfestival im vergangenen Jahr jede Menge positive Resonanz erfahren.

Demnächst...
An Programm hat der Karlstorbahnhof bis zur Sommerpause noch einiges zu bieten:
Vom 6. bis 20. Juni finden die 6. Heidelberger Afrika-Wochen des Eine-Welt-Zentrums statt. Das Thema: "Die Phantasie liegt auf der Straße - Afrikanische Formen der Schattenwirtschaft". Neben Vorträgen, Theater, einer Ausstellung, Filmen und Lesungen ist der Höhepunkt der Veranstaltungsreihe wieder der Afrikanische Markt rund um den Karlstorbahnhof, der am 12. Juni um 11 Uhr eröffnet wird. Afrikanisches Kunsthandwerk, Musik, Mode, Essen und Getränke werden dort angeboten. Stolz ist das Eine-Welt-Zentrum auch auf Stargast Francis Bebey. Der bekannteste Liedermacher und Romancier Afrikas ist am 10. Juni mit einer musikalischen Lesung zu Gast.

Das Kulturcafé präsentiert ab 5. Juni junge Heidelberger Bands und Musiker unter 26 Jahren beim Newcomer-Festival '99. Wer der Heidelberger Newcomer '99 wird, entscheidet sich beim Finale am 16. Juli. Musikalisch will der Karlstorbahnhof künftig auch den Sparten Jazz und elektronische Musik große Aufmerksamkeit schenken.

Ganz im Zeichen des kubanischen Films steht das Kommunale Kino im Juni und Juli. Ab August stehen ältere und neuere Kinoklassiker auf dem Programm. Im Herbst ist ein Italien-Festival geplant.

Das Tikk-Theater hat den ersten Samstag im Monat künftig für Kindertheater reserviert. Am 5. Juni geht "Die Geschichte von Mor Lamé, dem Fresser" im Rahmen der Afrika-Wochen über die Bühne. Jede Menge Theater kann man im Karlstorbahnhof auch beim Internationalen Kinder- und Jugendtheaterfestival "Quattro '99" vom 23. bis 27. Juni in Heidelberg erleben. Dann nämlich sind zwölf Ensembles aus sechs Ländern fünf Tage lang zu Gast am Neckar. Mehr dazu in der STADTBLATT-Sonderbeilage zu dieser Ausgabe. (eu)

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Stand: 1. Juni 1999