Ausgabe Nr. 22 · 2. juni 1999 |
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Sorgt für mehr Gerechtigkeit bei den Nebenkosten in großen Wohnanlagen: die Zwickauer Müllschleuse. Sie ermöglicht die individuelle Berechnung der Restmüllgebühren. (Foto: Rothe) |
Umstellung auf verursachergerechte Müllgebühren in Großwohnanlagen vorgesehen |
Müllschleusen helfen sparen |
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In großen Wohnanlagen Heidelbergs wird der einzelne Mieter nicht belohnt, wenn
er Wertstoffe richtig trennt und wenig Restmüll erzeugt. Denn normalerweise
rechnen Wohnungsgesellschaften die Müllkosten pauschal ab. Das kann sich jetzt
ändern. Schon seit Anfang 1998 wird ein neues Müll- und Abrechnungssystem in drei Wohnanlagen der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) erfolgreich getestet: die Zwickauer Müllschleuse. Jede Mieterin, jeder Mieter hat eine Plastikkarte, mit der die Schleuse für den Restmüll geöffnet wird. Der Vorgang wird gespeichert und je häufiger jemand Müll entsorgt, desto mehr muss er oder sie zahlen. Bis zu 80 Volumenprozent sank das Restmüllaufkommen in den Testwohnanlagen. Gleichzeitig stiegen dort die Mengen der recycelbaren Wertstoffe. Das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung hat nun, in Abstimmung mit den Hausverwaltungen, für weitere Großwohnanlagen Müllschleusen vorgesehen. Der Finanzausschuss hat Anfang Mai über 222.000 Mark für den Kauf von insgesamt 25 Zwickauer Müllschleusen und die dazugehörige EDV genehmigt. Die Hausgesellschaften mieten die Schleusen vom Amt, das für die Hausverwaltung auch die komplette Aufbereitung der für die Müllnebenkosten notwendige Daten übernimmt. Die Kosten für diesen Service werden auf die Mieter umgelegt. Da weniger Restmüll durch das Schleusensystem anfällt, sinken auch die Einnahmen. Beim Amt für Abfallwirtschaft rechnet man 1999 mit rund 80.000 Mark. Mittelfristig plant die Stadt Heidelberg den Einsatz von 150 bis 200 dieser Müllschleusen. Dadurch verringern sich die Einnahmen zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Mark. Durch den neuen Service für die Abrechnung der Schleusenanlagen kann ein Teil wieder aufgefangen werden, so dass bei einem Einsatz von rund 200 Müllschleusen jährlich Mindereinnahmen in Höhe von 500.000 Mark entstehen. Da es aber vorrangiges Ziel des Heidelberger Abfallwirtschaftskonzepts ist, den Restmüll zu verringern und Gebührengerechtigkeit zu erreichen, ist der Ausfall vertretbar. (neu) |
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