Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 22 · 31. Mai 2000

"Wichtiger Schritt im Schulsanierungsprogramm"

Renovierung der Außenstelle des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums in der Luisenstraße 1-3 kostet sechs Millionen


Von außen sieht das Gebäude Luisenstraße 1-3 noch ganz passabel aus, doch drinnen sind die Schäden unübersehbar. Das seit über vier Jahrzehnten als Dependance des KFG genutzte Doppelhaus bedarf dringend der gründlichen Renovierung. Innerhalb von zwei Jahren soll nun eine Generalsanierung erfolgen, die rund sechs Millionen Mark verschlingen wird.

Mit der Sanierung des Gebäudes Luisenstraße "haben wir einen ganz wichtigen Schritt im Heidelberger Schulsanierungsprogramm vor uns", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber anlässlich des Baubeginns bei einem Rundgang durch das Haus. Rund zehn bis zwölf Millionen Mark jährlich hat die Stadt in den vergangenen Jahren im Rahmen dieses Programms eingesetzt.

Die Luisenstraße 1-3, das sind eigentlich zwei Gebäude, die zwischen 1889 und 1907 entstanden sind. Wegen der Nutzung als Klinik wurden sie durch ein gemeinsames Treppenhaus verbunden. 1915 zog die Höhere Handelsschule ein und blieb dort bis zu ihrem Umzug in die Römerstraße. Seit 1957 werden 3 Geschosse vom Kurfürst-Friedrich-Gymnasium genutzt. Die Räume im Dachgeschoss sind vermietet und bleiben von der Baumaßnahme unberührt.

Mit 3.000 Mark pro Quadratmeter koste die Sanierung zwar rund drei Viertel dessen, was ein Neubau kosten würde, rechnete Erster Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis vor, "aber es ist natürlich lohnenswert, weil wir auf die Erhaltung unserer Bausubstanz bedacht sind", betonte der Baudezernent. Für Architektin Mia De Jonge liegt die Herausforderung darin, "ein modernes Schulgebäude zu schaffen, das den Charme des bestehenden alten Gebäudes behält".

Saniert wird fast alles: Neben der kompletten Neueindeckung des Daches inklusive Wärmedämmung wird das Haus neu verputzt. An der Westseite wird ein Wärmedämmputz angebracht. An die Stelle der Einfachverglasung der Fenster tritt eine Isolierverglasung. Die sanitären Bereiche werden völlig neu geordnet; eine Lehrertoilette wird als Behindertentoilette ausgestaltet. Ein Aufzug wird künftig für eine behindertengerechte Erschließung des Gebäudes sorgen, "was nun zum Glück auch in Deutschland, das lange Zeit hinterher hinkte, Vorschrift ist", wie Beate Weber hervorhob. Innen werden die Bodenbeläge instandgesetzt, soweit dies lohnend ist, oder erneuert. Auch hier wird teilweise neu verputzt und die Haustechnik wird erneuert.

Die Generalsanierung kann wegen der weiterhin erforderlichen Nutzung von Schulräumen nicht im Gesamten durchgeführt werden, wie Projektleiterin Xenia Hirschfeld vom Gebäudemanagement der Stadt erläuterte. Beabsichtigt ist, die Sanierungsmaßnahme gebäudeweise vorzunehmen: Pro Gebäude müssen hierzu die drei Geschosse erst der südlichen, dann der anderen Hälfte freigestellt werden. Nach Fertigstellung des einen Gebäudes kann der Umzug aus dem nördlichen Gebäude erfolgen, so dass der Schulbetrieb fast ohne Unterbrechung in zumindest einem Gebäude gewährleistet werden kann. (rie)

Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 30. Mai 2000