Ausgabe Nr. 21 · 26. Mai 1999 |
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Für Technik-Liebhaber. Auf ein beeindruckendes Räderwerk fast hundert Jahre alter Mechanik schaut der Betrachter im neuen Besichtigungsraum der Bergbahnstation Königstuhl. Techniker Edwin Dumm sorgt für reibungslosen Betrieb. (Foto: Rothe) |
HSB richtet Besichtigungsraum für die Maschinenanlage der Bergbahn ein |
Beeindruckendes Räderwerk |
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Sie ist über 100 Jahre alt und bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen
beliebt: die Heidelberger Bergbahn. Über eine Million Fahrgäste lassen
sich jedes Jahr von ihr zum Schloss und zum Königstuhl hinaufziehen. Ab sofort ist die Bergbahn um eine Attraktion reicher. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG ermöglicht ihren Fahrgästen den Blick in die Maschinenanlage an der Station Königstuhl. Aus sicherheitstechnischen Gründen war es bisher nicht möglich, den Maschinenraum zu besichtigen. Deshalb hat die HSB jetzt einen eigenen Besichtigungsraum eingerichtet. Durch Fenster aus Sicherheitsglas hat man Einblick in die fast hundert Jahre alte Technik der oberen Bergbahn. Ein Elektromotor bewegt über ein Getriebe das Antriebsrad mit dem gewaltigen Durchmesser von 3,75 Metern. Über Umlenkräder wird das Zugseil zu den Bergbahnwagen geführt. Das Stahlseil, an dem die Wagen hängen, ist 30 Millimeter stark und kann 40 Tonnen tragen. Es ist über einen Kilometer lang und wiegt pro Meter dreieinhalb Kilo. "Sicherheit", so Heino Hobbie, Technischer Vorstand der HSB, "ist das oberste Gebot der Bergbahntechnik." Selbst wenn das Seil reißen würde, was praktisch nahezu ausgeschlossen ist, würden die Wagen der Bergbahn durch einen Bremsmechanismus, der sich an den Schienen festkrallt, sofort gestoppt, erläutert Hobbie das Sicherheitskonzept. Der Maschinist, der über einen Fahrschalter die Geschwindigkeit der Bahn mit zwei Meter pro Sekunde konstant hält, steht in ständigem Kontakt mit den Wagenbegleitern. Die Zeichen zur Abfahrt werden dem Maschinisten durch elektrische Klingelsignale gegeben. Zuerst meldet der bergwärts fahrende Wagenbegleiter die Abfahrtbereitschaft, dann erwidert der talwärts fahrende Wagenbegleiter das Klingelzeichen. Täglich werden vor Beginn der Personenbeförderung Probefahrten durchgeführt. Ganz gegen den Anschein, wenn man die Wagen betrachtet, ist die untere Bergbahn übrigens die ältere von beiden. Auf der Strecke bis zur Station Molkenkur wurde bereits 1890 der Betrieb aufgenommen, der Abschnitt bis zur Station Königstuhl, 550 Meter über dem Meeresspiegel, kam erst 1907 hinzu. Während aber die Wagen der unteren Bahn 1962 erneuert wurden, sind auf dem oberen Abschnitt noch heute die historischen Holzwagen im Einsatz - dank der guten Pflege durch die Schreiner und Sattler der HSB. |
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