Umwelt

Ausgabe Nr. 21 · 21. Mai 2003



Die Fahrer der Firma Orth Recycling ließen sich in spritsparender Fahrweise schulen. Ihnen galt das Lob des Leiters des städtischen Umweltamtes Dr. Hans-Wolf Zirkwitz (3.v.r.). (Foto: Umweltamt)

Sprit sparen hilft der Umwelt

Firma Orth Recycling beteiligt sich am städtischen Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften"


Spritverbrauch senken, Umwelt entlasten, Geld sparen: Drei Gründe für die Heidelberger Firma Orth Recycling, an dem Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften" teilzunehmen. Seit November 2002 erhält sie - wie acht weitere Firmen und Einrichtungen - Unterstützung von der Stadt Heidelberg bei der Installierung eines Umweltmanagementsystems.

Die Firma Orth betreibt einen Containerdienst und führt Abbruch- und Erdarbeiten durch. Im Betrieb sind 38 Mitarbeiter beschäftigt, der Fuhrpark umfasst 16 Fahrzeuge. Eine Umweltmaßnahme war die Schulung der Fahrer kraftstoffsparend zu fahren. Dazu Juniorchef Thorsten Orth: "Unser jährlicher Verbrauch beträgt 500.000 Liter Dieseltreibstoff. Bei den heutigen Spritpreisen und der schwierigen wirtschaftlichen Situation sind wir um Einsparungen bemüht, um Arbeitsplätze zu sichern und die Umwelt zu entlasten. Zur Vermeidung von Leerfahrten wurde schon die Routenplanung optimiert."

Die Schulung leitete Klaus Matitschka von der MAN-Niederlassung Heidelberg. Zwei bis drei Liter Sprit pro 100 Kilometer könnten immer eingespart werden, meinte er. Bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 150 Kilometer pro Tag und Fahrzeug ließen sich im Fuhrpark täglich 80 Liter einsparen oder ungefähr 16.000 Liter im Jahr. Eine vorausschauende Fahrweise mindert auch den Verschleiß an Bremsen, Kupplungen und Motoren.

Richtiger Reifendruck ist ebenso wichtig wie die moderne Fahrzeugtechnik. "Intelligente Technik erfordert auch intelligente Fahrer, die damit richtig umgehen können," sagte Seniorchef Trudbert Orth. Fahrer Torsten Rakow bestätigte den Sinn des Trainings. "Die Schulung baut Vorurteile ab. Viele Kollegen lassen den Motor morgens im Stand warmlaufen, was, wie uns gesagt wurde, viel Sprit verbraucht und den Motoren schadet. Außerdem wurden uns viele Kniffe gezeigt, wie wir die Fahrzeugtechnik besser nutzen können."

Im Gespräch mit den Teilnehmern begrüßte Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amtes für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, das Engagement jedes Einzelnen, weil "nur Sie als Fahrer im täglichen Betrieb die Umwelt durch ihr Verhalten entlasten können." Er zeigte sich beeindruckt, dass fast alle Fahrer an der Schulung teilnahmen und dafür einen freien Tag opferten.

Die Firma Orth will weitere Schulungen durchführen lassen, beispielsweise zur richtigen Wartung der Baumaschinen, was ebenfalls den Spritverbrauch senkt. Auch ein Sicherheitsfahrtraining ist geplant.

Am Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften" nehmen in Phase II folgende Betriebe teil: Auto Joncker; Baier Digitaldruck; Bung GmbH Beratende Ingenieure; Heidelberger Brauerei GmbH; Mathilde-Vogt Haus; Orth Bauschutt Recycling GmbH; Philipp Becker GmbH; Schmitthelm GmbH; US Army Directorate of Public Work.
   
 

Nachhaltiges Wirtschaften

  Das Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittelständische Unternehmen in Heidelberg" läuft seit Juni 2001. Sein Ziel: Ein Bewusstsein zu entwickeln, das ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet. Es wendet sich an Unternehmen mit 10 bis 200 Mitarbeitern, die nicht das Personal haben, um selbständig Umweltmanagementsysteme zu installieren und deshalb Hilfestellung dabei erhalten. Umweltmanagementsysteme fördern umweltfreundliches Verhalten in den Betrieben und senken Kosten. Die nächste Projektphase beginnt im Sommer 2003. Interessierte Betriebe können sich beim Umweltamt, Telefon 58-1800/-1824 bewerben.

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Auf Platz vier der Solarliga

Bei Nutzung der Sonnenergie in Kommunen über 100.000 Einwohnern ist Heidelberg vorn dabei


Die Stadt Heidelberg beteiligt sich seit Frühjahr 2003 an der bundesweit ausgetragenen Solarbundesliga. Das ist eine Rangliste der bei der Solarenergienutzung erfolgreichsten Kommunen in Deutschland.

Messlatte für die Wertung ist im solarthermischen Teil die Kollektorfläche pro Einwohner und für den Bereich Photovoltaik die pro Kopf installierten Kilowatt. Nach den ersten "Spielen" liegt Heidelberg bei den Städten über 100.000 Einwohnern auf dem vierten Tabellenplatz. Vor Heidelberg liegen Bielefeld und Freiburg. Ulm steht an der Spitze der Tabelle.

Aktivposten im Heidelberger Sonnenteam sind insbesondere der Gemeinderat, die Stadtwerke AG und das städtische Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung. Das erste Tor erzielte die Stadt mit dem seit zehn Jahren erfolgreichen Förderprogramm, das den Einbau thermischer Solaranlagen zur Erwärmung von Brauchwasser mit 1.300 Euro fördert.

Weitere wichtige Punkte brachte der Gemeinderatsbeschluss, 25 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs durch Ökostrom zu decken. Dies entspricht etwa dem Bedarf aller städtischen Kindergärten und Schulen. Die Stadt Heidelberg ist damit bundesweit einer der größten Ökostromkunden.

In der Solarbundesliga spielen auch die Bürger/innen mit, die durch das Installieren von Solaranlagen Heidelbergs Position in der Tabelle festigen oder noch verbessern können. Nach dem Gesetz über erneuerbare Energien wird jede durch Photovoltaikanlagen erzeugte Kilowattstunde Strom mit 45,7 Cent vergütet. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährt dazu zinsverbillligte Darlehen.

Dank umfangreicher Photovoltaikanlagen der Stadtwerke sind derzeit in Heidelberg 785 kWP Photovoltaikanlagen und knapp 3.000 Quadratmeter Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung installiert.

In der Solarbundesliga spielen die Kommunen um Plätze, Jahresbestleistungen und um die deutsche Solarmeisterschaft. Koordiniert wird die Solarbundesliga durch die Solarthemen-Redaktion in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. Weitere Informationen dazu unter www.solarbundesliga.de.

Mehr über Förderprogramme erfährt man beim Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, Kornmarkt 1, Telefon 581800, E-Mail: umweltamt.heidelberg@heidelberg.de

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Stand: 20. Mai 2003