Ausgabe Nr. 21 · 22. Mai 2002



Engagiert für die Umwelt: Zorka aus der 5. Klasse und Jonathan aus der 3. Klasse vor einer Schautafel mit Umweltprojekten der Landhausschule (Foto: Rothe)

Schulen auf Umweltkurs

Einstieg ins Öko-Audit - Weitere Schulen folgen dem Beispiel der Internationalen Gesamtschule


Die Stadt Heidelberg hat ein Projekt zur Einführung so genannter Umweltmanagementsysteme in Schulen auf den Weg gebracht. Aufbauend auf den Erfahrungen des seit einigen Jahren erfolgreich laufenden Projektes Energiesparen an Schulen - dem E-Team-Projekt - sollen die Aktivitäten der Schulen nun auch auf andere Ebenen ausgedehnt werden.

So zum Beispiel auf die Bereiche Abfall, Grünanlagen, Ernährung, Schulmaterialien und Gebäudereinigung. Langfristig soll in den Schulen ein so genanntes Öko-Audit durchgeführt werden, also eine Prüfung der Umweltverträglichkeit der Schulen. Umweltbürgermeister Dr. Eckart Würzner stellte das Projekt jetzt gemeinsam mit Schulleitern, Lehrern, Schülern, Vertretern mehrerer städtischer Ämter und dem ifeu-Institut in der Landhausschule der Öffentlichkeit vor.

Die IGH hat als eine der ersten Schulen Deutschlands im Jahre 1999 durch einen externen Umweltgutachter das europaweit gültige Umweltsiegel "Environmental Management Audit Scheme" (EMAS) verliehen bekommen. Die Schule hat eine Öko-Bilanz erstellt und untersucht regelmäßig, wie die Schule mit Energie, Wasser, Abfall, Schulmaterialien, Verkehr, Putzmitteln und ähnlichen Dingen umgeht.

Die Schüler/innen lernen beispielsweise Müll sorgfältig zu trennen und mit den natürlichen Ressourcen sparsam umzugehen. Angestrebt wird ein "Schneeballeffekt", der auch die Familien erreicht. "Wenn Ihr von dem Thema begeistert seid", wandte sich Dr. Würzner an die Schülerinnen und Schüler, "tragt Ihr es nach Hause." Die Schule sei deshalb "ein idealer Ort", um solche Projekte durchzuführen.

Dem Beispiel der IGH wollen nun die Landhausschule, die Albert-Schweitzer-Schule und die Marie-Baum-Schule folgen. In Rundgängen wurden Aktionsvorschläge für die Schulen und Maßnahmen sowohl für die Gebäudenutzer/innen als auch für die Stadtverwaltung gemeinsam erarbeitet.

In der Landhausschule trafen sich am Projekt Interessierte, um den Abfall und die Reinigungsmaterialien genauer unter die Lupe zu nehmen. In der Albert-Schweitzer-Schule fand ein Rundgang zum Thema Grünanlagen statt, bei dem unter anderem die Anlage eines Kräutergartens, einer Schmetterlingswiese, die Schulhofentsiegelung und andere Begrünungsmaßnahmen vorgeschlagen wurden.

Betreut wird das Projekt vom Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung. Als externer Partner wurde das ifeu-Institut Heidelberg beauftragt. Da viel Fachwissen gefragt ist, sind auch andere städtische Ämter wie das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, das Landschaftsamt, das Gebäudemanagement und das Schulverwaltungsamt in das Projekt integriert. (hö/rie)

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Werner Moock von der UMEG an der Messstation auf dem Dach des Kindergartens (Foto: Rothe)

Lärm und Geruch auf der Spur

Umweltmessungen durch die UMEG im Pfaffengrund


Im Umfeld des Flugplatzes im Pfaffengrund finden in diesem Jahr auf Initiative der Stadt Heidelberg verschiedene Umweltmessungen statt. Damit sollen die Lärm- und Geruchsimmissionen ermittelt und ausgewertet werden.

Um das Messverfahren zu erläutern hatte Bürgermeister Dr. Eckart Würzner zu einem Ortstermin in den Pfaffengrund eingeladen. Dabei betonte Dr. Würzner die Bedeutung der Messungen, mit deren Hilfe das Ausmaß der durch den Flugbetrieb hervorgerufenen Belastungen erfasst wird. Zarko Peranic und Werner Moock von der UMEG (Gesellschaft für Umweltmessungen und Umwelterhebungen) gaben Auskunft über Art und Umfang der Messungen.

Bereits im März wurde im Steinhofweg 67 eine vierzehntägige Lärmmessung durchgeführt. "Die Kinder halten sich die Ohren zu und viele fangen an zu weinen", berichtete Erzieherin Ulrike Kaltenbrunn-Schneider über die Belastung des Kindergartens durch startende Jets. "Gerade der Kindergarten, der nur rund hundert Meter vom Rollfeld entfernt ist, ist der richtige Standort für die Messungen", so der Umweltbürgermeister. Zu den Messergebnissen wird ein schallschutztechnisches Gutachten erstellt, das voraussichtlich bis Mitte Juni vorliegen wird.

Darüber hinaus werden auch durch eine einjährige Langzeitmessung Luftschadstoffe ermittelt. Die UMEG misst zurzeit an drei Stellen im Steinhofweg (auf dem Dach des Kindergartens und auf zwei Balkonen) die Belastung durch Kerosinbestandteile und Verbrennungsprodukte. Während das Gerät am Kindergarten den Tagesmittelwert festhält, sollen die Anwohner ihre Geräte immer dann einschalten, wenn sie Kerosingeruch wahrnehmen. Auf diese Weise werden die Spitzenbelastungen ermittelt. Im Sommer sollen erste Zwischenergebnisse vorliegen.

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Stand: 21. Mai 2002