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Ausgabe Nr. 21 · 22. Mai 2002 |
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Freizeit sinnvoll gestalten: Im Rahmen der Auftaktveranstaltung gab es Tanzvorführungen des Instituts für Heilpädagogik und Erziehungshilfe sowie der Tanzgruppe aus dem Haus der Jugend (Bild). (Foto: Rothe) |
Freiheit braucht einen Rahmen |
"Bildung und Erziehung in der Krise? - Kooperation als Chance!" - Auftaktveranstaltung
zum Modellprojekt Jugendsozialarbeit Anlässlich des vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Modellprojekts Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit an Haupt- und Förderschulen" fand am vergangenen Freitag als Auftaktveranstaltung eine Podiumsdiskussion zum Thema "Bildung und Erziehung in der Krise? - Kooperation als Chance!" statt. Die Kooperationspartner des Projekts wurden von Oberbürgermeisterin Beate Weber im Spiegelsaal des Prinz Carl begrüßt. "Jugendliche, die Probleme hatten, machen welche - wir wollen uns auf die Jugendlichen konzentrieren, die Probleme haben, bevor sie welche machen", umriss die Oberbürgermeisterin die Zielsetzung des Projekts. Jugendliche hätten heute sehr viel Freiheit, "doch Freiheit braucht einen Rahmen, damit sie nicht zur Haltlosigkeit wird", unterstrich Beate Weber. Der Raum "Kindheit" existiere immer weniger. "Die Kinder sind sehr viel mehr, als es je früher der Fall war, vom Haben denn vom Sein bestimmt", benannte sie den erheblichen Konsumdruck, der auf Kindern und Jugendlichen lastet. Mit dem Modellprojekt wolle die Stadt mit ihren Partnern vom bloßen Reagieren wegkommen und "den Bereich des Agierens verstärken". Moderator Rainer Steen lenkte den Blick auf die Eltern: "Die Probleme, die Jugendliche haben, sind in der Regel von uns, den Erwachsenen gemacht." Mit dem Modellprojekt, das die Stadt in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt, den Schulleitungen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität und den Trägern der freien Jugendhilfe durchführt, soll erreicht werden, dass sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen nicht zum "Hilfefall" werden und in ihrer Schule und ihrem sozialen Umfeld verbleiben können. Das Projekt umfasst Maßnahmen und Angebote zur Verbesserung der schulischen Leistungsbereitschaft und des Leistungsvermögens, zur Stärkung der Klassengemeinschaft und der sozialen Kompetenzen einzelner Schülerinnen und Schüler sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern zur Stärkung ihrer Erziehungsverantwortung. An der Gesprächsrunde nahmen neben Oberbürgermeisterin Beate Weber, Bürgermeister Dr. Jürgen Beß und Moderator Rainer Steen auch der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg Prof. Dr. Franz Resch, Peter Klein von der Polizeidirektion Heidelberg, die Leiterin des Staatlichen Schulamts Elisabeth Groß, die Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule Marlene Bohne-Becker, Charlotte Lewerich vom Gesamtelternbeirat, Rainer Schlegel, Schulsozialarbeiter an der Geschwister-Scholl-Schule, und Bernd Niepert vom Friedrichstift Leimen teil. (rie) |
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