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Ausgabe Nr. 21 · 23. Mai 2001



"Die Stadt, in ihrer Lage und mit ihrer ganzen Umgebung, hat, man darf sagen, etwas Ideales." (Johann Wolfgang von Goethe) (Foto: Rothe)

Einmaliges Ensemble

Heidelberg will auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste - Bewerbung soll 2003 in Paris vorliegen


Vor fünf Jahren fasste der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss, die Aufnahme Heidelbergs in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO anzustreben. Für die Dekade 2000-2010 steht Heidelberg jetzt auf Platz 10 der von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Liste.

Wenn die Bewerbung fristgerecht bis Juli 2003 abgegeben wird, kann Heidelberg im Jahr 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. Über den Stand der Bewerbung wurde jetzt der Gemeinderat unterrichtet, der auch die voraussichtlichen Kosten von 191.000 Mark fast einstimmig billigte.

Der Gemeinderat wurde darüber informiert, dass die UNESCO angesichts einer Flut von Anträgen aus Europa Anforderungen und Bewertungskriterien verändert hat. "Es wird schwieriger", davon geht Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg aus, "weil die UNESCO die Akzente anders setzt: Die UNESCO will ein Gleichgewicht zwischen Kulturerbe und Naturerbe und ein Gleichgewicht der Kontinente." "Wir sind gut beraten", so von der Malsburg, "unseren Antrag möglichst früh zu stellen".

Das Gebiet, das in die Welterbeliste aufgenommen werden soll, umfasst das Neckartal von der Theodor-Heuss-Brücke bis zur Stiftsmühle, die nördliche Bergkulisse mit Michaelsberg, Heiligenberg, Mausbach bis Köpfel sowie die südliche Bergkulisse mit Felsenmeer, Königstuhl und Gaisberg als Einbettung der Altstadt mit dem Schloss.

Dieses Ensemble aus Stadt, Schloss und Landschaft erfüllt eine Reihe von UNESCO-Kriterien, die für die Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste ausschlaggebend sind: Es ist ein "Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft", ein "außergewöhnliches Zeugnis einer kulturellen Tradition", ein "hervorragendes Beispiel eines Typus von architektonischen Ensembles und Landschaften, die mehrere Abschnitte der Geschichte versinnbildlichen" sowie "in erkennbarer Weise mit Ereignissen, Ideen und künstlerischen Werken von außergewöhnlicher universeller Bedeutung verknüpft".

"Heidelberg hat von der Anerkennung durch die UNESCO einen Prestigegewinn und einen wirtschaftlichen Vorteil", betonte von der Malsburg, "und sie bringt uns die Verpflichtung zu verstärktem Schutz". Insbesondere Impulse für den Tourismus werden erwartet. (rie)

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Stand: 22. Mai 2001