Arbeit und Wirtschaft

Ausgabe Nr. 21 · 23. Mai 2001



Experten für Arbeitsmarktpolitik (von links): Bundesarbeitsminister Walter Riester, Druckmaschinen-Vorstand Bernhard Schreier, BASF-Chef Jürgen Strube und der Leiter der Initiative für Beschäftigung im Rhein-Neckar-Dreieck, Hans Joachim Bremme. (Foto: Rothe)

Ein Lob vom Arbeitsminister

Initiative für Beschäftigung stellte in Heidelberg ihre regionalen Projekte vor


Seit Oktober 1998 gibt es die bundesweite "Initiative für Beschäftigung!". Ihr Ziel: In regionalen Netzwerken Projekte zu entwickeln, die Beschäftigung schaffen und sichern. Das erste regionale Netzwerk startete im Januar 1999 im Rhein-Neckar-Dreieck. Es betreut heute 22 Projekte und stellte diese jetzt in der Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen AG vor. Gast der Veranstaltung war Bundesarbeitsminister Walter Riester.

Der Minister eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Bernhard Schreier, dem Vorstandsvorsitzenden der Druckmaschinen AG. In einer Pressekonferenz erläuterte Schreier die Patenschaft seines Unternehmens für zwei der Netzwerk-Projekte: die Offensive Teilzeitarbeit und die Initiative media.net.

Media.net ist eine Allianz führender Medien- und IT-Unternehmen sowie Medienausbilder und -nachfrager im Rhein-Neckar-Dreieck. Sie bündelt die Medienkompetenz der Region und macht sie über die Grenzen hinaus bekannt. Beispielhaft nannte Schreier die bevorstehende Gründung eines Medien- und IT-College zur bedarfsorientierten Aus- und Weiterbildung.

Denn die Initiative für Beschäftigung will nicht nur Jugendlichen und Benachteiligten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt helfen, sondern auch dem Mangel an Fachkräften entgegenwirken, erklärte Prof. Dr. Jürgen Strube, Vorstandsvorsitzender der BASF und (neben Reinhard Mohn und Hubertus Schmoldt) Mitbegründer der Initiative für Beschäftigung.

Aus dieser sind, so Strube, inzwischen 19 regionale Netzwerke hervorgegangen, in denen mehr als 400 Unternehmen mit Gewerkschaften, Kammern und Arbeitsämtern, Ländern und Kommunen, Verbänden und Bildungseinrichtungen kooperieren. Rund 200 regionale Projekte wurden auf den Weg gebracht und weitere Ideen entwickelt, was mittelfristig etwa 26.000 neue Beschäftigungsverhältnisse schaffen könnte.

Zu den Projekten des Netzwerks Rhein-Neckar-Dreieck gehören Vorhaben zur Qualifizierung Jugendlicher ebenso wie zur Integration Benachteiligter und zur Förderung von Selbstständigkeit. Eine Agentur für Freizeitdienstleistungen soll Saisonbeschäftigten dauerhafte Arbeitsplätze vermitteln, die Energie-Effizienz-Agentur (an der sich auch die Stadt Heidelberg beteiligt) will durch Gebäudesanierungen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

"Die Wirtschaft im Rhein-Neckar-Dreieck hat für die Initiative bisher rund 3,5 Millionen Mark zur Verfügung gestellt", sagte Strube. Und an den Bundesarbeitsminister gewandt: Die Arbeit könnte noch erfolgreicher sein, wenn es die Rahmenbedingungen erlaubten. Der BASF-Chef forderte zum Beispiel größere Freiräume für die Arbeitsämter.

Dies sei ein Ziel der von ihm angestrebten Reform der Arbeitsmarktpolitik, versicherte der Minister. Er wünsche sich allerdings auch eine größere Verbindlichkeit der Arbeitsvermittlung für die Arbeit Suchenden. Riester lobte die Initiative für Beschäftigung als beispielgebend "auch für das Bündnis für Arbeit". (br.)

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Nummer Siebzehn in Baden

Heidelberger Volksbank mit der Geschäftslage zufrieden - Vertreterversammlung


Mit einer Bilanzsumme von 1,31 Millionen Mark liegt die Heidelberger Volksbank auf dem 17. Platz unter den 108 Genossenschaftsbanken in Baden. Während deren Bilanzsummen insgesamt gegenüber den Vorjahren um durchschnittlich 1,1 Prozent zurückgingen, verringerte sich die Bilanzsumme der Heidelberger Volksbank um 0,4 Prozent, erklärte Vorstandmitglied Jürgen Neidinger der Vertreterversammlung der Heidelberger Volksbank am 7. Mai in der Stadthalle.

Das Kreditgeschäft der Heidelberger Volksbank stieg um fünf Prozent auf 844 Millionen Mark. Die Kundeneinlagen gingen allerdings um 1,4 Prozent auf 1,17 Milliarden Mark zurück, was Neidinger mit dem anhaltenden Trend zu Wertpapieranlagen begründete, der viele Kundeneinlagen aus der Bilanz ziehe. Die Heidelberger Volksbank verwaltete am Jahresende 2000 Depotwerte im Gesamtwert von 399 Millionen Mark.

Weil die Depotwerte sich nicht in den Bilanzzahlen niederschlagen, stellte Neidinger die bilanzwirksame Entwicklung der Kundeneinlagen zusammen mit den Anlagevolumen in Geld-, Kapital- und Wertpapieranlagen dar, worin auch die an die Verbundpartner Bausparkasse Schwäbisch Hall und Karlsruher Lebensversicherung vermittelten Verträge enthalten sind. Diese von den Kunden der Heidelberger Volksbank anvertrauten Vermögenswerte, erreichten insgesamt rund 1,7 Milliarden Mark.

Der Zukunft der genossenschaftlichen Banken in Heidelberg widmete sich Vorstandsmitglied Jens Gomille. Er verwies auf das im vergangenen Jahr vorgelegte Strategiepapier des Bundesverbandes der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken "ein Markt, eine Bank". Die Diskussion darüber habe auch Bewegung in das Verhältnis der Heidelberger Genossenschaftsbanken - Heidelberger Volksbank, Volksbank Kurpfalz und H+G-Bank - gebracht:

Neben Vorgesprächen zwischen den beiden Volksbanken gab es Fusionsgespräche zwischen der Volksbank Kurpfalz und der H+G-Bank, die vor kurzem zum Fusionsbeschluss durch die Vertreterversammlung der Volksbank Kurpfalz führten. Ein entsprechender Beschluss der H+G-Bank werde erwartet. "Ein folgerichtiger Schritt", sagte Gomille zu diesem Zusammenschluss. Zur Politik des eigenen Bankhauses stellte er fest, die Heidelberger Volksbank habe ihr Wachstum erreicht, "ohne den Pfad der Tugend zu verlassen".

Für das Bankgeschäft gewinnt das Internet zunehmende Bedeutung: Allein im Februar dieses Jahres wurde der Web-Auftritt der Heidelberger Volksbank durchschnittlich von1.900 Interessenten täglich besucht. Die Zahl der Kunden, die Zahlungsverkehr und Wertpapierhandel über Internet abwickeln, steigt. Dass bei der Heidelberger Volksbank auch die Nachfrage nach persönlichen Beratungsgesprächen zunimmt, nannte Gomille einen Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der Bank. (br.)

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Stand: 22. Mai 2001