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Ausgabe Nr. 21 · 24. Mai 2000



Sehr viele Eltern von Grundschülern wünschen sich Betreuungsangebote für Kinder auch nach der Schulzeit, ergab eine städtische Umfrage. (Foto: Rothe)

"Betreuungsbedarf am Nachmittag"

OB Beate Weber stellte Ergebnisse einer Elternbefragung zum Betreuungsbedarf außerhalb der Schulzeit vor


Das Ergebnis ist eindeutig: 2144 von 3114 Eltern haben bei einer Befragung der Stadt Heidelberg angegeben, dass sie einen Betreuungsbedarf für ihr Grundschulkind nach der Unterrichtszeit sehen. Eine Betreuung vor der Schule zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr wünschten 1118 Eltern.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Befragung, die Oberbürgermeistein Beate Weber am Montag vorstellte. Die Stadt Heidelberg hatte im März dieses Jahres 4519 Fragebogen an Eltern von Grundschulkindern verteilt, um den Betreuungsbedarf außerhalb der Schulzeit zu ermitteln. Hintergrund ist die Einrichtung der "verlässlichen Grundschule" durch das Land Baden-Württemberg, das die Grundschulen verpflichtet, den Schulvormittag mit fünfeinhalb (Zeit-) Stunden zu gewährleisten. Eltern von Grundschulkindern können sich dann darauf verlassen, dass die Schule in einem festgelegten Zeitraum eine Betreuung gewährleistet, auch wenn Unterricht ausfällt.

Die Stadt Heidelberg wollte wissen, welcher Bedarf darüber hinaus besteht. 3114 der 4519 Fragebögen kamen beantwortet zurück. Rund 68,9 Prozent der Eltern wünschen für ihr Kind über die "verlässliche Grundschule" hinaus eine Betreuung am Nachmittag: "Es ist ganz eindeutig so, dass es erheblichen Betreuungsbedarf am Nachmittag gibt", kommentierte die Oberbürgermeisterin die Zahlen. Der Schwerpunkt der Betreuungsnachfrage liegt zwischen 12 und 13 Uhr. Für diesen Zeitraum wird für 2114 Kinder eine Betreuung gewünscht. Bis 16.30 Uhr meldeten Eltern Betreuungsbedarf für knapp 500 Kinder an. Für etwa 1000 Kinder wurden auch Mittagstisch und Hausaufgabenhilfe gewünscht.

Der Fragebogen beinhaltet auch die Frage nach einer Betreuung in den Ferien. Auch hier besteht Bedarf, vor allem in den Sommerferien (1080 Kinder), Herbstferien (901 Kinder), Pfingstferien (826 Kinder), Osterferien (813 Kinder) und Faschingsferien (746 Kinder).

Im Vergleich zu der jetzt schon laufenden Kernzeitbetreuung kommen nach den Plänen der Stadt Heidelberg auch ältere Grundschulkinder in den Genuss einer Betreuung. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß betonte, dass die jetzt schon eingerichteten Horte unabhängig von zukünftigen Entscheidungen als Angebot weiter bestehen werden.

Die Ergebnisse der Umfrage sollen Grundlage für die weitere Planung der Stadt mit den Schulen und die Vorlage an den Gemeinderat im Juni 2000 sein. Er entscheidet voraussichtlich am 29. Juni über die Einführung der weitergehenden Betreuung in Heidelberg. (neu)

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Stand: 23. Mai 2000