Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 20 · 19. Mai 1999

  Stadtteilrahmenplan Emmertsgrund Teil 2: Entwicklungskonzept und Maßnahmenvorschläge


Blick in die nördliche Emmertsgrundpassage

Fürs eigene Selbstbewusstsein

Am Donnerstag, den 20. Mai behandelt der Bezirksbeirat Emmertsgrund unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Beate Weber in einer öffentlichen Sitzung den Stadtteilrahmenplan Emmertsgrund Teil 2: Entwicklungskonzept und Maßnahmenvorschläge

Nach dem Stadtteilgespräch zum Auftakt 1992, dem im Dezember 1994 vorgelegten umfassenden Analysebericht sowie den zwei Workshops im Februar 1998 mit den Emmertsgrunder Bürgerinnen und Bürgern, liegt nun der Endbericht des Stadtteilrahmenplans Emmertsgrund vor. In den Bericht sind die bisherigen Ergebnisse der zahlreichen Initiativen aus der Bürgerschaft und der verwaltungsintern gebildeten "Arbeitsgruppe Emmertsgrund" eingearbeitet.

Der knapp 80-seitige Berichtsband wird am kommenden Donnerstag um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Emmertsgrund vorgestellt. Oberbürgermeisterin Beate Weber, Bruno Schmaus, Leiter des bei der Stadtteilrahmenplanung federführenden Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, sowie Klaus Ziemssen, Stadtplanungsamt, werden die Entwicklungskonzepte für den Emmertsgrund erläutern.

Als wichtige Elemente für eine sozial, städtebaulich, wirtschaftlich und ökologisch zukunftsfähige Entwicklung des Emmertsgrunds werden im Stadtteilrahmenplan, wie auch von der Arbeitsgruppe Emmertsgrund, folgende Aspekte besonders hervorgehoben:

1. Die Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldqualität durch bauliche und gestalterische Maßnahmen, insbesondere in den hoch verdichteten Quartieren. Die Abschaffung der Fehlbelegungsabgabe war eine gezielte Maßnahme, um Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken und funktionsfähige Nachbarschaften zu erhalten und zu fördern. Mit dem geplanten Modellprojekt "Concierge" soll unter anderem das Wohnen und das Wohnumfeld in Hochhäusern attraktiver gestaltet, die Kommunikation untereinander gefördert und die Anonymität verringert werden.

2. Die Aufwertung und Belebung der nördlichen Emmertsgrundpassage als wichtiger Kristallisationspunkt des Stadtteils. Stadtteilbezogene Nutzungen sollen ausgebaut und stärker nach außen geöffnet werden.

3. Der schnellstmögliche Umbau des ehemaligen Hallenbads mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, insbesondere für Jugendliche. Im Haushalt 1999 sind dafür Mittel eingestellt.

4. Eine an den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen der Jugendlichen ansetzende und auf Integration zielende Kinder- und Jugendarbeit. Hier gibt es viel versprechende Ansätze, wie die Schulsozialarbeit, die zunehmende Vernetzung der Einrichtungen zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die Kinderbaustelle und vieles mehr. Ziel ist es, künftig stärker auf die Kinder und Jugendlichen zuzugehen, nicht nur zu warten, bis sie in die für sie vorgesehenen Einrichtungen kommen. Den Jugendlichen sollen außerdem neue Perspektiven beim Einstieg ins Arbeitsleben aufgezeigt werden.

5. Der kontinuierliche Aufbau eines sozialen, integrativen Netzwerks, das möglichst alle Bevölkerungsschichten und die Vielzahl an Nationalitäten einbezieht. Dazu gehört auch die Unterstützung des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements - das Voraussetzung für ein Stadtteilleben mit eigenem Selbstbewusstsein ist - und die Verzahnung mit städtischen Aktivitäten.

Viele der aufgeführten Einzelprojekte und Maßnahmenvorschläge sind noch nicht in die mittelfristige Finanzplanung der Stadt eingebunden oder als abgeschlossen zu betrachten. Aufgabe des Bezirksbeirates, der Gemeinderäte und der Verwaltung wird es sein, die Umsetzung der Vorschläge zu prüfen und zu gewichten. Alle planerischen Entscheidungen sollten sich aber schon jetzt an den großen Linien ausrichten, die dieser Stadtteilrahmenplan vorgibt.

Der nun vorgelegte Band ist entweder direkt beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik oder im Bürgeramt erhältlich.

Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Postfach 10 55 20, 69045 Heidelberg, Telefon 06221/58-2150, Fax: 58 46 21 50, e-mail: stadtentwicklung@heidelberg.de
   
 

Ablaufplan

  Stadtteilrahmenplan Emmertsgrund
  - Stadtteilgespräch als Auftaktveranstaltung im Oktober 1992
  - Bestandsaufnahme, Prognose und Bewertung vom November 1994
  - Vorstellung im Bezirksbeirat im Dezember 1994
  - Workshops am 4.02. und 11.02.1998
  - Entwicklungskonzept und Maßnahmenvorschläge vom April 1999
  - Vorstellung im Bezirksbeirat, Stadtteilgespräch am 20.05.1999
  - Beschlussfassung im Gemeinderat am 28.07.1999

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Kostenloser Eintritt zu den städtischen Einrichtungen

Verfassungstag

Am 24. Mai ist Verfassungstag. Die Bundesrepublik Deutschland wird 50 Jahre alt.

Schon vor 25 Jahren hat der Gemeinderat der Stadt Heidelberg eine Stiftungsurkunde beschlossen, wonach alljährlich am 24. Mai die der Bevölkerung gewidmeten städtischen Einrichtungen kostenlos benutzt werden können.

Am Verfassungstag - er fällt in diesem Jahr auf Pfingstmontag - gewährt das Kurpfälzische Museum freien Eintritt auch zur Sonderausstellung "Unbekannte Krim - Archäologie aus drei Jahrtausenden".

Das Theater der Stadt Heidelberg lädt zum kostenlosen Besuch der Vorstellungen "Nils Holgerson", Figurentheater nach Selma Lagerlöf (um 11 Uhr im Jugendtheater Zwinger 3), "Bruder Eichmann", Schauspiel von Heimar Kipphardt (15 Uhr, Großes Haus) und zur Premiere "Alle sollen besser leben", einer Revue zum 50. Geburtstag der Bundesrepublik (21 Uhr im Theater-Foyer), ein.

Kostenlos ist am Pfingstmontag auch die Benutzung des Thermalbads (8 bis 20 Uhr), des Tiergartenbads (11 bis 19 Uhr bei gutem Wetter) und des Hallenbads Köpfel (8.30 bis 19.30 Uhr).

Der Heidelberger Zoo verschiebt den freien Eintritt auf Dienstag, 25. Mai.

Die Stadtbücherei ist am Pfingstmontag geschlossen, kann also in diesem Jahr kein besonderes Angebot für die Bevölkerung unterbreiten.

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Kommunale Kriminalprävention in Heidelberg

Sport gegen Berührungsängste

Wer Berührungsängste abbaut, gewinnt Vertrauen und schafft eine ganz wesentliche Voraussetzung zur Kriminalprävention. Eine solche vertrauensbildende Maßnahme war ein vom Polzeirevier Heidelberg-Mitte und von der städtischen Kinder- und Jugendförderung kürzlich veranstaltetes Streetball-Turnier.

Insgesamt 17 Teams mit jeweils vier Spielerinnen oder Spielern trafen sich zum Street Contest am Freitagnachmittag, 7. Mai, auf dem Hof der Wilckensschule, um vor rund 150 Zuschauern die besten Streetballgruppen zu ermitteln. Die rege Beteiligung machte es notwendig, auf vier Courts gleichzeitig zu spielen, wobei jedes Spiel zehn Minuten dauerte.

In der Altersgruppe von elf bis 13 Jahren traten sechs Teams an: White Tigers, Fire Hawks, Scorpions, Space Lab, Galatasaray ó und Die Fantastischen Vier, eine Mädchengruppe, die sich im Spiel um Platz drei mit 6:2 gegen die Fire Hawks durchsetzte. Sieger im Endspiel der Elf- bis 13-jährigen wurden die White Tigers mit einem knappen 6:5 über die Scorpions.

Elf Mannschaften starteten in der Altersgruppe von 14 bis 16 Jahren. Die Teams nannten sich Saufkanaken, The Bad Boys, Waldpark I, Waldpark II und Waldpark III, Savaki, Deine Mutter, Blizzards, Medium, DGT und Türkische Korbgangster. Endspielsieger wurde Deine Mutter mit 13:5 gegen Savaki. Das Spiel um den dritten Platz gewann Medium gegen die Türkischen Korbgangster mit 10:6.

Die vier Courtbeobachter (zwei von der Polizei, zwei vom Heidelberger Turnverein) ermittelten im Laufe des Turniers die jeweils fairste Gruppe jeder Altersstufe. Mit dem Fairplay-Preis in Form eines Basketballs wurden Die Fantastischen Vier und Waldpark I ausgezeichnet.

Shootout-Wettbewerbe für jede Altersgruppe überbrückten die Pausen zwischen den Vor- und Endrundenspielen. Bester Werfer war mit drei Treffern (und somit einer hundertprozentigen Quote) der 12-jährige Robin Malaek.

Weil bei einem richtigen Streetballturnier neben Sport auch die Musik eine wichtige Rolle spielt, unterhielten Rock on Crew und No Discussion, zwei Mädchenformationen vom Haus der Jugend, mit Tanz- und Showeinlagen, legte Diskjockey Sandip immer die richtige Scheibe auf und zeigten die Breakdancer von der Landhausschule ihr Können.

Während des ganzen Turniers bestand ein reger Kontakt zwischen den Teilnehmer/innen und den mitwirkenden Polizeibeamten. Dass auf diese Weise eventuell bestehende Berührungsängste weitgehend überwunden wurden, bewies die erwartungsvolle Nachfrage nach dem nächsten Street Contest auf dem Wilckensschulhof.

Im Rahmen der Siegerehrung (die jeweils ersten vier Teams jeder Altersgruppe erhielten Preise) wurde das neue kontinuierliche Sportangebot "Up to your limits - Downtown sports" vorgestellt. Jugendsachbearbeiter der Heidelberger Polizei werden dieses offene Training betreuen. Es startet am 11. Juni und findet immer freitags von 15 bis 17 Uhr in der Klingenteichhalle statt.

Dieses Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche aus dem Einzugsgebiet der Altstadt und soll im Rahmen einer sinnvollen Freizeitgestaltung zum Kennenlernen und Verständnis zwischen Jugendlichen und Polizei beitragen: Ein völlig neuer und interessanter Schritt auf dem Weg der kommunalen Kriminalprävention. (no/br.)

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Stand: 18. Mai 1999