Verkehr

Ausgabe Nr. 20 · 17. Mai 2000



Doppeltraktion auf der Linie 3. Die Barriere zwischen den Wagen soll das Überklettern der Kupplung verhindern. (Foto: Pfeifer)

HSB im Doppelpack

Fünfzig Prozent mehr Sitz- und Stehplätze auf der Linie 3


Zwischen Handschuhsheim und Leimen koppelt die HSB auf der Linie 3 seit mehreren Monaten jeweils zwei Straßenbahnen älterer Bauart zusammen, um das Platzangebot auf der Strecke mit dem höchsten Fahrgastaufkommen im HSB-Netz deutlich zu erhöhen. Die Fachleute sprechen von "Doppeltraktion".

Die Doppeltraktion hat den Vorteil, dass ein Fahrer zwei Straßenbahnen fahren kann. Das bringt neben der Kapazitätssteigerung deutliche Einsparungen gegenüber dem Einsatz von zusätzlichen E-Wagen, die jeweils einen eigenen Fahrer benötigen. Zur Zeit fahren vier Doppeltraktionszüge.

"Bis zum Jahresende sollen insgesamt sieben sechsachsige Zweirichtungs-Gelenkzüge aus den Jahren 1973/74 im Einsatz sein" so Dipl. Ing. Heino Hobbie, Technischer Vorstand der HSB, gegenüber dem STADTBLATT. Gegenwärtig sind bereits zwei Drittel aller auf der Linie 3 eingesetzten Straßenbahnzüge Doppeltraktionen. Die Anzahl der Sitz- und Stehplätze auf der Linie 3 konnte dadurch um fünfzig Prozent gesteigert werden.

Vor dem Einsatz wird an den Fahrzeugen ein Umbau vorgenommen. Die Schreiner der HSB bauen in jeden Wagen eine Fahrerkabine ein, die der Fahrer abschließen kann, wenn er an der Endstelle von einem in den anderen Wagen wechselt. Dass im hinteren Wagen kein Fahrer oder Schaffner mitfährt, hat bisher, wie Hobbie mitteilt, nicht zu Problemen geführt.

Wer sich in einem fahrerlosen Wagen nicht wohl fühlt, sollte vorn einzusteigen. Auch wer noch keinen Fahrschein hat, muss beim Fahrer einsteigen. Dass die hinteren Wagen gut besetzt sind, deutet aber darauf hin, dass die meisten Fahrgäste mit einem fahrerlosen Wagen kein Problem haben. Für den Fall der Fälle gibt es schließlich auch hinten eine Notbremse. Wenn sich die Doppeltraktion auf der Linie 3 bewährt, könnte sie auch auf anderen Linien eingesetzt werden, so die HSB. (rie)

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Bus und Taxi im Wechsel

Nachfrageorientierte Bedienung in Ziegelhausen und Schlierbach


Der Verkehr auf der HSB-Linie 36 soll - voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel im Herbst - besser dem Bedarf angepasst werden.

Ähnlich wie bereits in Handschuhsheim will die HSB in Zeiten größerer Nachfrage den Bus einsetzen, während in verkehrsschwachen Zeiten das kostengünstigere Ruftaxi fährt. Darüber wurde jetzt der Haupt- und Finanzausschuss informiert. Insgesamt fünf Mal hat die HSB das neue Konzept zwischen November 1999 und März 2000 mit den Bezirksbeiräten Ziegelhausen und Schlierbach sowie der örtlichen Bergbus-Initiative beraten und dabei entsprechend den Wünschen aus den Stadtteilen modelliert.

Das neue Schema sieht vor, dass montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr und von 16 bis 18.30 Uhr der Bergbus, von 6 bis 10 Uhr, von 12 bis 16 Uhr und von 18.30 bis 21 Uhr das Ruftaxi verkehrt. Samstags soll von 10 bis 14 Uhr der Bergbus im Einsatz sein, von 7 bis 10 Uhr und von 14 bis 21 Uhr das Ruftaxi. An Sonntagen ist ein ganztägiger Ruftaxi-Verkehr von 8 bis 21 Uhr vorgesehen.

In Zeiten stärker Nachfrage wird im Halbstundentakt, sonst im Stundentakt gefahren. Der Bergbus-Fahrplan ist im wesentlichen auf die Linien 33 und 34 in Ziegelhausen abgestimmt. Das Ruftaxi an Werktagen von 6 bis 10 Uhr soll sich an den Abfahrtszeiten der Züge am Bahnhof Schlierbach orientieren. Mit dem Ruftaxi können zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden. Das neue Schema ermöglicht älteren Schlierbachern die Teilnahme am Mittagstisch in Ziegelhausen. Noch nicht entschieden ist die Frage, ob die Ruftaxi-Bedienung am Wochenende bis 1 Uhr ausgedehnt werden kann. (rie)

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Stand: 16. Mai 2000