Ausgabe Nr. 19 · 9. Mai 2001 |
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Werner Pfisterer |
CDU |
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Pfisterer bei Bürgerbrücke engagiert Vorläufig erleichtert zeigte sich der Heidelberger Landtagsabgeordnete und Stadtrat Werner Pfisterer über die Entscheidung des Verkehrsministeriums zu Gunsten der Bürgerbrücke. Dem Straßenbauamt, das die Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bewilligt, reichten die Unterlagen der Stadt nicht aus, um den Fördertopf zu öffnen. Das Amt forderte die Stadt im Januar und März deshalb auf, die Planungsunterlagen zu vervollständigen. Diese Entscheidung hatte weit reichende Konsequenzen: Damit verfiel gleichzeitig der Anspruch, noch in diesem Jahr Fördermittel aus dem GVFG-Topf zu erhalten. Ohne diesen Zuschuss hätte die Stadt den Bau allerdings nicht finanzieren können. Neben dem Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg hatte sich der Heidelberger Landtagsabgeordnete im März an das baden-württembergische Verkehrsministerium mit der Bitte gewandt, das Projekt doch noch dieses Jahr zu unterstützen. Mit Erfolg: Das Ministerium stimmte Ende April "angesichts der besonderen Umstände" der nachträglichen Aufnahme in das GVFG-Programm für dieses Jahr zu. Pfisterer weist allerdings darauf hin, dass damit die Fördermittel selbst keineswegs bewilligt sind: "Es liegt nun an der Stadtverwaltung, dem Straßenbauamt die vollständigen Unterlagen möglichst bald zur Verfügung zu stellen, aus denen hervor geht, dass das Vorhaben nach den Regeln des GVFG auch förderungswürdig ist." Pfisterer ist jedoch zuversichtlich, dass die Stadt den Nachweis erbringen kann und aus den Zuschuss auch abrufen kann. |
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Thomas Krczal |
SPD |
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Skate-Night in Heidelberg In Heidelberg gibt es ein vielfältiges Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Neben den klassischen Angeboten der Sportvereine etablieren sich Trend-Sportarten wie Beach-Volleyball, Capoeira und bald auch Baseball. Die zwei Mal jährlich stattfindende Basket-Nite hat sich als echter Renner für viele Jugendliche aus der gesamten Region entwickelt. Einen seit Jahren ungebremsten Aufschwung erfährt das Inline-Skating. Wieso also nicht nach dem Vorbild anderer Großstädte an bestimmten Abenden eine Hauptverkehrsstraße in Heidelberg für Inliner zur Verfügung stellen? Unter dem Motto "Mannheim goes Inline" veranstaltete unsere Nachbarstadt im vergangenen Jahr neun "Skate-Nights" an denen sich insgesamt über 20 000 LäuferInnen beteiligten. Diese überwältigende Resonanz bestätigte die Veranstalter, in diesem Jahr stehen schon weitere Termine fest und Ludwigshafen zieht gleich. Im 14-tägigen Rhythmus heißt es in diesen Innenstädten auf 15 bis 20 Kilometer langen Strecken: Freie Bahn für Inliner! Ich halte ein solches Ereignis in Heidelberg für wünschenswert. Dieser Wunsch von sicherlich vielen Inline-Skatern könnte noch in diesem Jahr in Erfüllung gehen. Der Sportkreis Heidelberg hat dankenswerter Weise diese Idee aufgegriffen. Zurzeit laufen intensive Gespräche mit Stadtverwaltung und Ordnungsdiensten. Sportvereine haben ihr Interesse an der Ausrichtung angemeldet und Erfahrungen aus den Nachbarstädten werden bereits gesammelt. Die Durchführung von "Skate-Nights" in Heidelberg erfordern sicherlich einen gewissen organisatorischen Aufwand, in den die Stadtverwaltung, die Polizei, aber auch viele ehrenamtliche Helfer aus den Vereinen eingebunden werden müssen. Die Behinderungen durch die Sperrung einzelner Straßen für kurze Zeit in den Abendstunden sollen sich möglichst in Grenzen halten. Ich hoffe, dass es gelingt, mit allen beteiligten Partnern nach dem Vorbild anderer Großstädte diese Idee umzusetzen und wir feststellen können: "Heidelberg goes Inline!" |
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Christian Weiss |
GAL |
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ICE: Region und Heidelberg an einem Strang Langsam wird es ernst. In Kürze geht die DB mit den beiden Trassenvarianten für den Neubau einer Schnellbahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt in das Raumordnungsverfahren. Die von der Bahn bevorzugte Variante A sieht eine Anbindung des Mannheimer Hauptbahnhofs durch den Käfertaler Wald sowie eine Bypass-Strecke vor. Der Bypass führt an Heidelberg und Mannheim vorbei, um die Schnellverbindung zwischen den "Europäischen Metropolregionen" Frankfurt und Stuttgart herzustellen. Die Variante B verzichtet auf den Bypass und führt nur über den Mannheimer Hauptbahnhof. In den letzten Jahren stritt die Region gemeinsam dafür, eine Verschlechterung der ICE-Anbindung zu verhindern, eine Gefahr, die insbesondere im Bypass steckt. Dass es nun ernst wirkt, merkt man auch daran, dass der regionale Konsens zu zerfallen droht. Hierin sehen wir die größte Gefahr. Denn die Region wird die Entscheidung über die Trassenwahl nur beeinflussen, wenn sie mit einer Stimme spricht. Die Heidelberger SPD schwenkt aber auf den Bypass um (R. Nimis, Stadtblatt 25.4.). Unklar ist hierbei der Hintergrund der SPD-Umorientierung. Denn die Argumente für den Bypass sind weitgehend konstruiert. Der Bahn-Experte Nimis sollte nicht behaupten, dass der Mannheimer Hauptbahnhof durch den Bypass vom Güterverkehr entlastet würde, wo er doch weiß, dass der lahme Güterverkehr nicht auf die Neubau-Schnellstrecke ausweichen wird. Er sollte auch nicht versprechen, dass ein Fernbahnhof Friedrichsfeld an der Bypass-Strecke die ICE-Anbindung Heidelbergs sichert, denn die Bahn will den Bypass, um an der Region vorbeizufahren. Sie will in Friedrichsfeld genau so wenig halten wie in Mannheim. Oder geht es der Heidelberger SPD um die "wichtigste Frage der Region": Mannheim hinten = Heidelberg vorne? Ich meine, dass eine Spaltung der Region nur zu einem Ergebnis führt: Mannheim und Heidelberg gemeinsam ganz weit hinten. |
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Dr. Wolfgang Luckenbach |
DIE HEIDELBERGER |
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Deportiertenlager Gurs Vom 28.4.-30.4. nahm ich als Mitglied der Heidelberger Delegation an einer Reise zum ehemaligen Deportierten-Lager Gurs in Frankreich teil. Dort findet jeweils am letzten April-Sonntag eine Gedenkfeier für die in diesem Lager verstorbenen bzw. dort nach Auschwitz weitergeleiteten Juden statt, die aus den badischen Städten und Gemeinden dorthin "verfrachtet" wurden. In Gurs sind mehr als 1800 Frauen, Kinder und Männer unter den schlimmsten, nicht vorstellbaren Bedingungen in den Tod getrieben worden. Das Hitlersche Nazi-Regime hat die Menschen dorthin transportiert, das französische Vichy-Regime unter Marechal Petain war für das Lager und die Geschehnisse dort verantwortlich. Frau Oberbürgermeisterin Weber, die die deutsche Delegation leitete, und wir Teilnehmer aus den badischen Städten, waren von der Gedenkstätte und dem Friedhof, aber auch von der würdigen Gedenkfeier und den Gesprächen, die wir mit mitgereisten bzw. mit dort angetroffenen Juden aus verschiedenen Ländern führen konnten, tief beeindruckt. Wir alle: Deutsche und Franzosen, waren uns einig: So etwas darf niemals mehr geschehen! - Aber schauen wir uns doch mal in der Welt um: werden nicht überall und immer wieder ähnliche Greueltaten wie in Gurs verübt? Ja, leider ist es so und das ist mehr als bedrückend. |
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Dr. Ursula Lorenz |
F.W.V. |
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Deportiertenlager Gurs Vom 28.-30.4.2001 durfte ich Teilnehmerin einer Delegation nordbadischer Städte zum Deportiertenlager Gurs am Fuße der Pyrenäen sein. Dorthin wurden vom 22.-24.10.1940 6500 nordbadische Juden verschleppt, das heißt in Viehwaggongs und LKWs transportiert. Im Lager herrschten unbeschreibliche unmenschliche Zustände: Baracken ohne Fenster, keine Tische und Stühle, fauliges Stroh, durchlässige Dachpappen (es regnet dort sehr viel) absolut unzureichende Ernährung, miserabelste hygienische Zustände und vor allem auf jede nur denkbare Weise Menschenwürde verletzende Behandlung der Insassen. Männer und Familien waren getrennt, nur 2x im Monat und bei Beerdigungen durften gelegentlich Kontakte stattfinden. So starben mindestens1070 Insassen. Für diese wurde 1963 unter deutscher Regie ein erschütternder Friedhof eingeweiht. Wer überlebte, wurde in die Gaskammern von Auschwitz transportiert (1942-1944). Dennoch ist einigen das Überleben gelungen, so waren wenige Zeitzeugen anwesend. In vielen Ansprachen wurde in versöhnlicher, ja freundschaftlicher Atmosphäre durch uns Deutsche, die ansässigen Franzosen und Mitglieder der Oberrates der IRG Baden, federführend Herr Ehrlich der Greuel gedacht. Die deutschen Städte wurden durch Frau Oberbürgermeisterin Weber ganz hervorragend vertreten - dafür möchte ich ihr hier sehr herzlich danken. Der Sinn solcher Treffen ist, das Vergessen zu verhindern. Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, zu wissen, zu welchen absurden unmenschlichen Verhaltensweisen Nationen fähig sind, in denen nicht demokratische, wachsame und humane Regularien herrschen. Wir alle müssen verdeckten Anfängen solcher Zustände entgegentreten und uns auch im persönlichen Umfeld mit Zivilcourage gegen radikale Tendenzen von rechts und links widersetzen. Einmal mehr bin ich dankbar für das Leben in einem freiheitlichen demokratischen Staat, das wir in Deutschland führen dürfen. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 8. Mai 2001 |