Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 19 · 10. Mai 2000



Preisverleihung im Rathausfoyer: Beate Heiß vom Schulverwaltungsamt übergab die Orts-, Landes- und Bundespreise. (Foto: Rothe)

45 Preise am Europatag überreicht

Über 330 Schüler/innen von sieben Heidelberger Schulen machten beim Europäischen Wettbewerb mit


331 Schülerinnen und Schüler aus sieben Heidelberger Schulen beteiligten sich am 47. Europäischen Wettbewerb. 41 davon erhielten für ihre Arbeiten Preise, die ihnen am 5. Mai - dem Europatag - im Rathaus übergeben wurden.

Bürgermeister Dr. Jürgen Beß begrüßte die jungen Preisträger/innen, die in Begleitung ihrer Lehrer in das Rathausfoyer gekommen waren und dort erst einmal etwas verblüfft auf leere Ausstellungswände blickten. Denn eigentlich sollten daran die prämierten Arbeiten hängen. Bürgermeister Beß verriet, warum das nicht so war: "Die Bilder sind noch in der Post."

Nicht nur weil der Bürgermeister versicherte, "wenn die Bilder da sind, werden sie hier aufgehängt und jeder kann sie besichtigen", freuten sich die Schülerinnen und Schüler ganz offensichtlich sehr über die Ehrung. Sowohl Dr. Beß ("Ihr werdet Europa im 21. Jahrhundert gestalten!") als auch Stadträtin Margret Dotter, als Heidelberger Kreisvorsitzende der Europa Union, lobten das Engagement der Wettbewerbsteilnehmer/innen.

Unter dem Motto "Ein geeintes Europa - die Herausforderung für die Bürger im 21. Jahrhundert" waren die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich mit dem Konzept eines "Europa der Bürger" auseinander zu setzen. Eine Aufgabe, der sich Mädchen und Jungen der Stauffenbergschule, Schule für Gehörlose, Landhausschule und Wilckensschule, des Helmholtz-Gymnasiums, des Englischen Instituts und der Elisabeth-von-Thadden-Schule stellten.

Dafür wurden 26 Ortspreise (gestiftet von der Sparkasse) sowie 15 Landespreise überreicht (wobei vier Landessieger auch noch jeweils einen Bundespreis erhielten). Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung überreichte Stadträtin Dotter außerdem allen Beteiligten je ein Spiel als Zusatzpreis.

Die Ortspreise gingen an: Yannick Kremer, Lena Sudke, Sebastian Beisel, Kerstin Marcinkevicius (Stauffenbergschule); Levent Kiral, Mona Eisabigi (Landhausschule); Lyn Schäfer, Tarik Kilic (Wilckensschule); Andreas Fritze (Gehörlosen-Schule); Carolin Jakoby, Sophie Sauerzapf, Daniela Ziegler, Nora Fanderl, Tanja Appel (Helmholtz-Gymnasium); Marlene Dumm, Kerstin Schachtler, Lena Hoffmann, Lena-Diana Nohe, Mila Wolf, Patrick Hauck, Stefanie Rothenhöfer, Saskia Vola, Stefanie Reile, Florentine Jurisch, (Englisches Institut); Kristina Lang, Lisa Rettwitz (Thadden-Schule).

Landespreise des Ministeriums für Kultus und Sport erhielten: Kathrin Sailer, Sarah Felhauer (Stauffenbergschule); Daniel Bauer (Landhausschule), Mona Sabbarth (Wilckensschule); Daniel Marchlewski (Schule für Gehörlose); Anna Herold, Stefan Penzhofer, Arina Rybina (Helmholtz-Gymnasium), Stefan Roskosch, Caroline Weil, Mea Herles, Nicolas Grone, Sebastian Hollwegs (Englisches Institut), Kadiatou Coulibaly, Jennifer Embach (Thadden-Schule). Den Bundespreis bekamen zusätzlich: Kadiatou Coulibaly, Caroline Weil, Nicolas Grone und Daniel Marchlewski.

Schließlich wurde auch den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern eine Anerkennung für deren zusätzliche Mühe überreicht: Steffi Frey, Inge Klein, Ina Platt, Gabi Stern, Gabi Fürstenberger (Stauffenbergschule), Karin Horter (Landhausschule), Elke Meinecke, Isolde Damolin (Wilckensschule), Helga Lechner (Schule für Gehörlose), Helga Schulz (Helmholtz-Gymnasium), Werner Schaub (Englisches Institut), Sylke Freiler (Thadden-Schule).

In ganz Baden-Württemberg beteiligten sich nahezu 50.000 Schülerinnen und Schüler am 47. Europäischen Wettbewerb. Es ist das Bundesland mit der höchsten Teilnehmerzahl, sagte Bürgermeister Dr. Beß und stellte fest, dass es in Heidelberg Schulen gibt, "die regelmäßig mitmachen und bedauerlicherweise auch Schulen, die nie mitmachen." (br.)

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Drei Arbeiter haben auf dem Friedhof Handschuhsheim eine Grabstelle geöffnet. Friedhofsleiter Würth (rechts) erklärt den Arbeitsvorgang, Pfarrerin Schwarz, Steinmetz Bechtel, Bürgermeister Schaller, Gärtner Reinhard und Bestatter Seppich (von rechts nach links) hören zu. (Foto: Pfeifer)

Der Friedhof ist ein Lebensraum

Begehung des Friedhofs Handschuhsheim/Grünanlage mit mehreren Funktionen


Die Stadt Heidelberg unterhält in ihren Stadtteilen insgesamt 14 Friedhöfe, die zusammen eine Fläche von rund 40 Hektar bedecken (hinzu kommen die jüdischen Friedhöfe Klingenteich und Bergfriedhof sowie der Ehrenfriedhof). Sie sind nicht nur Begräbnisstätten, sondern auch öffentliche Grünanlagen, die mit ihren Bäumen, Sträuchern und Mauern Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten bieten.

Darauf wies der Heidelberger Umweltdezernent, Bürgermeister Thomas Schaller, jetzt bei einer Begehung des Friedhofs Handschuhsheim hin. Gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Landschaftsamtes, Michael Schwarz, und Friedhofsleiter Philipp Würth, erläuterte der Bürgermeister die Aufgaben und Arbeiten, die auf einem Friedhof anfallen und hatte dazu nicht nur die Presse, sondern als Vertreter/in ihrer Berufsstände auch Pfarrerin Jutta-Ute Schwarz, Steinmetzmeister Harald Bechtel, Gärtnermeister Gerhard Reinhard sowie Thomas Seppich vom gleichnamigen Bestattungsunternehmen eingeladen.

1843 wurde der kommunale Friedhof in Handschuhsheim eingeweiht; Erstbestattung war die eines dreijährigen Mädchens. Die erste erwachsene Person, die auf dem neuen Friedhof beigesetzt wurde, war Agatha Mühling, die Mutter des Handschuhsheimer Pfarrers und Heimatforschers Mühling. Über dieser Grabstelle steht das sogenannte (im vergangenen Jahr von der Steinmetzfirma Mathes kostenlos restaurierte) Mühlingsche Kreuz.

Im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten ist der Friedhof Handschuhsheim wiederholt erweitert worden. Heute umfasst er eine Fläche von mehr als sechs Hektar, auf der sich rund 5.800 Grabplätze befinden. Im vergangenen Jahr wurden auf diesem Friedhof 128 Erdbestattungen und 90 Urnenbeisetzungen durchgeführt, erläuterte Landschaftsamts-Leiter Schwarz. Das Wegenetz innerhalb des Friedhofs ist fast 8,8 Kilometer lang.

Rund 60 Bänke, darunter nicht wenige von privaten Spendern gestiftete, entsprechen dem Bedürfnis vieler Friedhofsbesucher, die hier die Möglichkeit zur Besinnung oder zum Gespräch mit anderen, gleichermaßen betroffenen Menschen suchen. Auf dem Handschuhsheimer Friedhof stehen 455 Bäume und machen ihn, so Schwarz, zu einem wichtigen Element im Grünsystem der Stadt.

Mehr als 620 Tonnen Grünabfälle und gut sieben Tonnen Restmüll fallen im Jahresdurchschnitt auf dem Handschuhsheimer Friedhof an. Bürgermeister Schaller bezifferte die Kosten, die für die Abfallbeseitigung auf allen Heidelberger Friedhöfen entstehen, auf rund 95.000 Mark im Jahr. Der Energieverbrauch für den Betrieb der Friedhöfe (einschließlich Krematorium) schlägt mit jährlich 190.000 Mark zu Buche.

Zu den Aufgaben des Friedhofspersonals gehören die landschaftsgärtnerische Pflege der Anlagen, die Instandhaltung der Wege und Gebäude, das Öffnen und Schließen der Gräber und natürlich auch der Transport der Verstorbenen von der Friedhofskapelle zu den Gräbern. Insgesamt fünf städtische Mitarbeiter erledigen alle auf den Friedhöfen Handschuhsheim und Neuenheim erforderlichen Arbeiten, schilderte Friedhofsleiter Philipp Würth die Situation in seinem Bereich des "optimierten" Friedhofbetriebs.

Für Bürgermeister Schaller ist damit "die Grenze der Personalkürzungen im Friedhofsbereich erreicht". In dieser Auffassung wurde der Umweltdezernent von Pfarrerin Schwarz voll unterstützt: Das Team auf dem Friedhof Handschuhsheim sei "absolut verlässlich" und arbeite bis an die Grenze der Belastbarkeit, meinte sie, aber es dürfe "kein Mann und keine Stunde mehr abgezogen" werden. Auch Bestatter Seppich, Steinmetz Bechtel und Gärtner Reinhard vertraten diese Ansicht und lobten die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Friedhofspersonal. (br.)

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Flankiert von jungen Sportlern des HRK, taufte Kardiologe Prof. Dr. Herbert Ulmer anlässlich der Bootshauseinweihung ein Boot.

Unten Vereinsheim, oben Wohnanlage

Der Heidelberger Ruderklub weihte sein neues Bootshaus ein


Nicht ganz problemlos verlief der Bau des neuen, neunten Bootshauses des Heidelberger Ruderklubs e.V. (HRK) in der Neuenheimer Landstraße 3a. Am ersten Maisonntag, 12 Monate später als geplant, erlebten rund 350 Gäste die Einweihung des schmucken Gebäudes.

Verzögert wurde die Fertigstellung durch den Konkurs des ersten Bauträgers Anfang 1998. "Unser Klub stand vor einem Abgrund, der nicht hätte tiefer sein können", heißt es zu diesem schweren Schock für den Verein in der neuen Festschrift "Klubhäuser 1872 - 2000". Nach Monaten des Verhandeln und Bangens konnte die Vereinsführung im September 1998 mit der Firma Epple und Kalkmann einen neuen Bauträger vorstellen, mit dem das neue Vereinsheim fertig gebaut wurde. "Die Stadt Heidelberg war uns während der Bauphase eine große Stütze", sagte Gerhard Menhold im Hinblick auf die Schwierigkeiten auf einer Pressekonferenz. Er bedankte sich besonders beim Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis für das Engagement bei der Bereitstellung von Ersatzräumen für die Boote.

Von den rund 2.500 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche kann der HRK über die Hälfte der Fläche für sich nutzen. Im Vergleich zu den vorherigen Räumlichkeiten erhöhte sich die Fläche für die Gesellschaftsräume und Umkleidekabinen um rund 40 Prozent. Auch für die Boote ist jetzt mehr Platz vorhanden. Das ist ein Verdienst des Architekten Hans-Jörg Schröder, der selbst einmal ruderte und seine Erfahrungen mit langen Booten und Riemen bei der Planung einbrachte.

Nach dem Training können sich der durstige Ruderer und die erschöpfte Ruderin in der Vereinskneipe mit 40 Sitzplätzen erfrischen. Damit sie sich heimisch fühlen, sieht die Theke aus wie ein Ruderboot und gibt eine breite Glasfront den Blick frei auf die Trainingsstrecke.. Ein Saal mit 80 Sitzplätzen steht für größere Vereinsversammlungen zur Verfügung. Eine Sauna lockt zur Entspannung in den Keller, ein Fitnessraum wird noch eingerichtet.

Über dem Vereinsheim entstanden 24 1- bis 3-Zimmerwohnungen, die alle schon im Erbbaurecht verkauft sind. Wer sie erwarb, konnte für eine Jahr kostenloses Mitglied des HRK werden, verriet Andreas Epple seine erfolgreiche Verkaufsstrategie. Insgesamt kostete der Bau 8,5 Millionen Mark.

Im Anschluss an die Einweihung wurden neun neue Vereinsboote getauft und die Rudersaison 2000 eröffnet. (neu)

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Talkrunde bei der Pasta-Party der TSG 78: (v. l.) Prof. Wilhelm Schänzer, Florian Schwarthoff, Constanze Wagner, Moderator Dominique Mann. (Foto: Pfeifer)

Leistung ohne Chemie

Talkrunde zum Thema "Sport in allen Lebensaltern, Chancen und Risiken"


Bei der "Pasta-Party" am Vorabend des Halbmarathons hatte sich eine hochkarätige Talkrunde eingefunden. Moderiert von RNF-Sportreporter Dominique Mann, diskutierten der Kölner Biochemiker Professor Wilhelm Schänzer, die 100-Kilometer-Spezialistin Constanze Wagner und Florian Schwarthoff, 110-Meter-Hürden-Bronzegewinner von Atlanta, über Leistung, Leistungssteigerung und Doping.

Für Schwarthoff steht auch beim Leistungssport der Spaß klar im Vordergrund - umso angenehmer, wenn man damit sogar Geld verdienen kann: "Wenn ich keinen Spaß daran hätte, würde ich es nicht mehr machen." Leistungssteigerung durch Pillen oder Spritzen ist für ihn kein Thema. "Ich persönlich habe die Entscheidung getroffen: Das, was ich auf die Bahn bringe, bin ich!"

Auch Langstreckenläuferin Constanze Wagner distanziert sich von allen "Mittelchen", die man insbesondere bei Radsportlern in Gebrauch wähnt: "Ich habe noch nie was genommen, es geht auch so." Um Extremdistanzen bewältigen zu können, sei vor allem lange Lauferfahrung vonnöten, verrät Wagner. "Es hat sieben Jahre gedauert, bis ich 100 Kilometer schadfrei laufen konnte."

Und was raten die Experten den Freizeitsportlern? "Sport soll Spaß bereiten und die Gesundheit fördern", betont Prof. Schänzer und empfiehlt, "langsam anzufangen, Geduld zu haben". Kohlehydrate sollten den überwiegenden Teil der Ernährung ausmachen. Ganz wichtig auch das Trinken: "Pro halbe Stunde einen halben Liter Flüssigkeit." Wer über Distanzen von mehr als einer Stunde läuft, sollte zwischendurch weitere Kohlehydrate zu sich nehmen, rät Constanze Wagner.

Von Schmerzmitteln, die auch im Freizeitbereich genommen werden, um das Blut zu verflüssigen und Schmerzen zu lindern, rät Schänzer dringend ab: "Jede Anwendung eines Medikaments bedarf der ärztlichen Kontrolle." Anders als bei den unter ständiger ärztlicher Beobachtung stehenden Leistungssportlern ist diese bei Freizeitsportlern in der Regel nicht gewährleistet. Wer zum Modemittel Erythropoetin (EPO) greift, das die Sauerstoffbindung des Blutes erhöht, riskiere bei Hitze und Flüssigkeitsverlust gar eine Verdickung des Blutes, die zu Thrombose führen könne. (rie)

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Zukunft der Medien - Medien der Zukunft

12. Symposium des Clubs für Wirtschaft und Kultur


Wie wird sich die Medienwelt weiter entwickeln? Inwieweit tragen die Medien als vierte Gewalt zum Erhalt unseres demokratischen Rechtsstaats bei? Wie werden die Neuen Medien die Wirtschaft verändern? Diesen Fragen geht das Symposium 2000 des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur nach, das vom 11. bis 13. Mai in den Räumen der Universität stattfindet.

Es ist abzusehen, dass sich das Leben in unserer Gesellschaft durch den Wandel im Medienbereich weiterhin nachhaltig verändern wird. Der technische Fortschritt eröffnet immer mehr Möglichkeiten, das Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungsangebot zu erweitern. Doch müssen neben den Chancen, die diese Entwicklungen bieten, auch die damit verbundenen Risiken beachtet werden.

Das Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur beleuchtet die Rolle der Medien in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Es sollen zentrale Funktionen der Medien im Staat, die gegenseitige Abhängigkeit von Medien und Wirtschaft sowie die Bedeutung der Medien im Prozess eines kulturellen Wertewandels verdeutlicht werden. Es ist das Anliegen der Veranstalter, neue und traditionelle Medien gleichberechtigt zu thematisieren und ihre Auswirkungen und Möglichkeiten für den Konsumenten darzustellen.

Die Teilnehmergebühr beträgt 110 Mark, Studierende zahlen 40 Mark. Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://www.hcwk.de,
Telefon 06221/701383, Telefax 701331.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 9. Mai 2000