Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 18 · 30. April 2003

 

Rugby, Turnen, Freundschaft

22. Partnerschaftsfestival Heidelberg-Cambridge bot den englischen Gästen ein buntes Programm


Ostern - das ist nicht nur die Zeit der gleichnamigen Hasen und der bunten Eier, sondern seit vielen Jahren auch der Termin für das jeweils einwöchige Partnerschaftsfestival Heidelberg-Cambridge.

Zum 22. Mal trafen sich jetzt Gruppen aus beiden Städten zum Jugendaustausch; diesmal wieder in Heidelberg, nachdem das vorjährige Treffen in der englischen Partnerstadt war.

Insgesamt 79 Gäste aus Cambridge waren am Karfreitag angereist und wurden von ihren Heidelberger Gastgebern in Empfang genommen. Die jungen Turnerinnen und Turner hatten ihre Partner beim Turngau, die jungen Rugbyspieler beim Rugbyverband. Die Mitglieder der Freundschaftsgruppe Cambridge fanden Unterkunft beim Heidelberger Freundeskreis und ebenso die Vertreterin der Blue Badge Guides, der Fremdenführer in Cambridge, die Beziehungen zu den Heidelberger Gästeführern pflegen.

Bei einem Empfang im Prinz Carl begrüßte am Samstag vor Ostern Stadtrat Thomas Krczal in Vertretung der Oberbürgermeisterin Gäste und Gastgeber offiziell im Namen der Stadt Heidelberg. Wie er unterstrich auch der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Uwe Morgenstern, die Bedeutung der Städtepartnerschaften. Über die Tatsache, dass gerade der Ostersamstag der kälteste Tag des gesamten Festivals war, tröstete Peter Cowell, Vorsitzender der Partnership-Association in Cambridge, hinweg: Um so wärmer sei die Aufnahme in Heidelberg.

In den folgenden Tagen gingen die einzelnen Gruppen verschiedene Wege. Der Freundeskreis lud seine Gäste unter anderem zum Ausflug ins Kloster Maulbronn ein und zu einer Fahrt an den Rhein. Die Rugbysportler absolvierten ein Turnier und unternahmen ein Schifffahrt auf dem Neckar und eine Reise nach Rottweil. Die Turngruppen trainierten fleißig (belohnten sich aber auch mit einem Ausflug zum Holidaypark Haßloch) und führten das gemeinsam Erarbeitete in Turn- und Sportshows vor.

Unter anderem im Haus am Harbigweg, wo am Donnerstag, 24. April, Gäste und Gastgeber zum fröhlichen Abschlussabend, dessen gastronomischer Teil vom Verband der Köche gestaltet wurde, zusammen kamen. Uwe Morgenstern konnte dazu auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Er habe sich sagen lassen, so der Vorsitzende des Stadtjugendrings, dass es eine "hervorragende Woche" gewesen sei. Lob spendete er den Gruppenleiten und Organisatoren und nannte namentlich Jane Reid, David Craig und Peter Cowell auf englischer sowie Christine Siegfried auf deutscher Seite. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft sagte Peter Cowell für die Besucher aus der Partnerstadt, die sich am Tag darauf wieder auf den Heimweg machten. (br.)

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Tanz ums Theater

Heidelberg, Freiburg und Heilbronn schmieden Kooperation


Ein gemeinsames Tanztheatermodell für ihre Bühnen stellten die Intendanten Günther Beelitz (Heidelberg), Amelie Niermeyer (Freiburg) und Martin Roeder-Zerndt (Heilbronn) in einer Pressekonferenz vor. "Wir wollen auf diese Art und Weise ein Baden-Württembergisches Tanztheaterdreieck schaffen", so die Intendanten.

Vor dem Hintergrund der Finanznot von Ländern und Kommunen haben sich die Theaterleiter zum Gespräch über eine gemeinsame Tanzcompagnie für Heidelberg und Freiburg getroffen. "Mit unserem Vorschlag wollen wir sicherstellen, dass der Tanz auch weiterhin an beiden Theatern in hoher Qualität erhalten bleibt", äußerten die Intendanten übereinstimmend.

Die vierte Sparte scheint ihnen in Zeiten knapper Kassen besonders gefährdet. All zu leicht werde übersehen, dass gerade vom Tanz starke kreative Impulse für das gesamte künstlerische Leben der Region ausgehen. Nun wollen die Theater Heidelberg und Freiburg einen Kooperationsvertrag für eine gemeinsame 16-köpfige Tanzcompagnie schließen, wobei die Tänzer für beide Städte gleichteilig verpflichtet werden.

Die künstlerische Ausstrahlung der Region soll zusätzlich dadurch gestärkt werden, dass das Theater Heilbronn Vorstellungen der gemeinsamen Tanzcompagnie als Gastspiele zeigt. "Wir wollen die Produktionen in Heidelberg und Freiburg unterstützen", sagt Martin Roeder-Zerndt. Mit diesem Modell können in beiden Städten rund 40 Prozent des Etats in der Sparte Tanz eingespart werden. Das sind in Heidelberg rund 234.000 Euro. Wenn die Kommunen zustimmen kann das Projekt mit der Spielzeit 2004/2005 für eine zweijährige Probephase beginnen.

"Wir wollen diese Compagnie mit zwei Choreographen ausstatten", erklären Beelitz und Niermeyer. Irina Pauls bleibt Tanzchefin in Heidelberg. In Freiburg hat bereits die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Amanda Miller, die Freiburg zum Ende der nächsten Spielzeit verlässt, begonnen.

Die beiden Choreographen müssen sich dann über die Zusammensetzung des Ensembles verständigen. Irina Pauls steht dem Plan optimistisch gegenüber: "Obwohl wir eine gut funktionierende Compagnie in Heidelberg haben, wird sich die Truppe immer wieder neu strukturieren. Man muss bedenken, dass Tänzer nur 20 Jahre arbeiten können."

Auch Amelie Niermeyer sieht die Sache positiv: "Dieses Modell, das aus der Not geboren wurde, bringt den Zuschauern einen echten Gewinn. Sie werden in Zukunft zwei Choreographen mit unterschiedlichen Handschriften erleben können." Praktisch heißt das: jede Stadt erhält ihre Premieren, die, bevor sie in die Partnerstadt gehen, innerhalb des Repertoires des jeweiligen Theaters abgespielt werden. Außerdem werden die Compagnien geteilt, damit sich eine Identität für beide Städte erhält.

Der kniffeligste Punkt der Gespräche war jedoch die Frage nach dem Produktionsstandort. Er wird sich nach den besten Produktionsbedingungen für die Compagnie richten, die zur Zeit in Freiburg gegeben sind. "Ich bin überzeugt davon, dass sich die Kooperation lebendig und erfolgreich entwickeln wird", sagte Martin Roeder-Zerndt, Intendant am Theater Heilbronn. (doh)

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Stadtbücherei zu

EDV wird erneuert - Von 2. bis 18. Mai geschlossen


Die Stadtbücherei Heidelberg erneuert ihr elektronisches Datenverarbeitungssystem (EDV). Deshalb bleiben ab Freitag, 2. Mai, die Hauptstelle, Poststraße 15, der Bücherbus sowie die Zweigstellen Rohrbach (in der IGH) und Emmertsgrund zwei Wochen geschlossen.

Bücherbus und Zweigstellen öffnen wieder am Montag, 19. Mai. Die Hauptstelle nimmt am Dienstag, 20. Mai, den Betrieb wieder auf. Auch das Café des lettres macht wegen Umbau und Renovierung die zweiwöchige Schließung mit und wird - unter neuer Leitung - ebenfalls am 20. Mai wiedereröffnet.

Die Stadtbücherei ist während der Schließung telefonisch über das Sekretariat (58-3600/01) erreichbar und zwar montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Außerdem steht der Kundenservice für Kontoauskünfte, Rückfragen und Medienverlängerungen montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 58-3616 zur Verfügung.

Die Medienausleihe hat in den vergangenen Wochen die bevorstehende Schließung bereits berücksichtigt und die Leihfristen entsprechend um zwei Wochen verlängert. Durch die Schließung entstehen keine Säumnisgebühren. Benutzer/innen mit Internetzugang können unter www.heidelberg.de/stadtbuecherei ihr Konto einsehen und gegebenenfalls die Ausleihzeiten im Online-Katalog selbst verlängern.

Die Tiefgarage der Stadtbücherei ist vom 2. bis 19. Mai montags bis freitags von 6.30 bis 18 Uhr, mittwochs bis 19 Uhr, geöffnet und samstags geschlossen.

Die Sophie-Brandes-Ausstellung "Jenseits der wirklichen Welt" im oberen Foyer der Hauptstelle ist durchgehend montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr zugänglich.

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Michael Herrmann, Gewinner des Namenswettbewerbs (links), OB Beate Weber und Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg enthüllen das erste Stadtteilschild. (Foto: Dießelberg)

"Hier entsteht Heimat"

Tage der offenen Tür in der Bahnstadt - Spaziergang und Ausstellung zum Kennenlernen des neuen Stadtteils


Goethe zwischen den Gleisen, Luftballons mit Kinderklängen, Balladen, Bodenproben oder Erinnerungsräume: Die Bahnstadt hatte am vergangenen Wochenende zu "Tagen der offenen Tür" geladen und bot vielfältige Einblicke in den neuen Heidelberger Stadtteil.

Gastgeberin war die aurelis Real Estate Management GmbH, eine Bahntochter, die 61 der 116 Hektar großen Fläche ihr Eigen nennt. Am Freitag fand sich zunächst ein geladenes Publikum - darunter zahlreiche Stadträte - zu einem Spaziergang durch das Gelände zwischen Weststadt, Pfaffengrund und Kirchheim ein. Mit festem Schuhwerk und Phantasie, die immer wieder von Schauspielern und Installationen angeregt wurde, begaben sich die Gäste auf Spurensuche zum neuen Stadtteil. Der heißt nun, seit der Entscheidung des Gemeinderates am 9. April, ganz offiziell Bahnstadt. Michael Herrmann, der Gewinner des Namenswettbewerbs von Stadt, aurelis und Rhein-Neckar-Zeitung, erhielt vor dem Spaziergang nicht nur seinen Preis - eine fünftägige Reise für zwei Personen in die Kulturhauptstadt Europas, Graz. Er sorgte, gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Beate Weber, Erstem Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg und aurelis-Geschäftsführer Dieter Ullsperger, auch für die Enthüllung des ersten Stadtteil-Schildes.

"Lassen Sie uns heute anfangen, Farben zu entwickeln in unserer Phantasie", warb Oberbürgermeisterin Beate Weber. Sie unterstrich die einmalige Gelegenheit, einen nachhaltigen Stadtteil auf dem wertvollen, weitgehend unbebauten Gelände zu realisieren. In der Gestaltung der riesigen Fläche habe die Stadt in aurelis einen guten Partner. Der Zeitplan sehe vor, dass die Rahmenplanung bis zum Sommer im Gemeinderat behandelt sein wird, ein Umweltbericht als Teil der Bauleitplanung bis Ende 2003 vorliegt und 2004 die Bearbeitung der ersten Teilbebauungspläne mit Bürgerbeteiligung starten kann. Baubeginn könne dann im Jahr 2006 sein.

Dieter Ullsperger skizzierte als Ziel seines Unternehmens, künftigen Generationen ein "Wohlfühlerlebnis" in der Bahnstadt zu schaffen. Er zeigte sich sicher, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt weiter Früchte tragen werde. Ob sie nun als Kindergarten oder als Wohnung mit "Blick in die Landschaft" Gestalt annehmen: Auf dem Spaziergang waren diese und viele andere Entwicklungsmöglichkeiten, visuell und akustisch in Szene gesetzt, zu erleben. "Hier entsteht Heimat", so das viel gehörte Kredo.

Noch mehr Wissenswertes zur Bahnstadt gab es in der Halle 1 des ehemaligen Güterbahnhofs zu sehen: aurelis präsentierte ein Modell des neuen Stadtteils, eine Ausstellung und einen "Erinnerungsraum", in dem ein Film über den ehemaligen Güterbahnhof lief.

Die Angebote zum Kennenlernen der Bahnstadt kamen gut an, nicht nur bei den geladenen Gästen, sondern auch bei den Heidelbergerinnen und Heidelbergern, die an den beiden Tagen der offenen Tür zu Hunderten aufs Gelände strömten. (di)

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Stand: 29. April 2003