Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 18 · 2. Mai 2001



Zur Einweihung nach Heidelberg: gekommen (v. r.) Tochter Dr. Bettina M. Emerson sowie die Söhne Prof. Dr. Walter E. Meyerhof und Prof. Dr. Georg G. Meyerhof. (Foto: Rothe)





Tagesklinische Maximalversorgung: das Otto-Meyerhof-Zentrum (Foto: Rothe)

Therapie und Forschung unter einem Dach

Einweihung des "Otto-Meyerhof-Zentrums für ambulante Medizin und klinische Forschung"


In einem Festakt des Landes Baden-Württemberg und des Universitätsklinikums Heidelberg wurde in der vergangenen Woche das "Otto-Meyerhof-Zentrum für ambulante Medizin und klinische Forschung", ein 26,5 Millionen-Projekt, vom Land an das Klinikum feierlich übergeben und eingeweiht.

Der Namensgeber, Nobelpreisträger Otto Meyerhof, musste 1938 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen. Zur Einweihung kamen aus Amerika seine Tochter, Dr. Bettina Emerson, und die Söhne, die Professoren Georg und Walter Meyerhof.

Im Namen des Rektorats der Universität Heidelberg begrüßte Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger die Gäste des Festaktes. "Die Universität Heidelberg empfängt dankbar diese Geste der Kinder Otto Meyerhofs an unsere Ruprecht-Karls-Universität. Otto Meyerhof hat zu den ersten Wissenschaftlern gehört, die den Kontakt zu der Heimatuniversität nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder aufgenommen haben", sagte der Prorektor. "Dies war damals einer der wichtigen Schritte, der Universität Heidelberg wieder zu Ansehen zu verhelfen".

Das Konzept des Otto-Meyerhof-Zentrums sei ohne Frage innovativ. Forschung am ambulanten Patienten erschließe für die Medizinische Forschung eine bisher eher als Randgruppe wahrgenommene Klientel. Gleichzeitig sollen die Ergebnisse dieser Forschung dem ambulanten Patienten schnell zugute kommen. Hierbei sei zu bedenken, dass sicher in der Zukunft die Zahl der ambulanten Patienten auf Kosten der stationär versorgten Patienten schnell wachsen werde.

Professor Tröger wünschte den Nutzern des in Rekordzeit fertig gestellten Otto-Meyerhof-Zentrums exzellente wissenschaftliche Ergebnisse. "Dies wird die beste Art des Dankes an alle die sein, die in der Zeit zwischen der Idee zu diesem Gebäude und dem heutigen Tag der Einweihung das Gelingen in so hervorragender Weise gefördert haben."

Zum Wohle der Patienten
"Die Universitätsklinik eröffnet neue, zukunftsweisende Wege zum Wohle der Patienten", so Finanzminister Gerhard Stratthaus. Durch den Neubau des Otto-Meyerhof-Zentrums werde sich die Leistungsfähigkeit der medizinischen Forschung in Heidelberg entscheidend verbessern.

Oberbürgermeisterin Beate Weber begrüßte nachdrücklich die Wahl des Namens "Otto-Meyerhof-Zentrum", mit der ein Zeichen gesetzt werde gegen das, was unter dem Nationalsozialismus geschah, "der Ausgrenzung von Menschen, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit". "Wir setzen dieser Haltung Zivilcourage, Entschlossenheit und Versöhnung entgegen", betonte die Oberbürgermeisterin. Den Kindern Meyerhofs dankte sie herzlich für den Besuch in Heidelberg, der Stadt, in der ihr Vater, "einer der größten Biochemiker des letzten Jahrhunderts, die Hochphase seines wissenschaftlichen Schaffens verbrachte".

Einmalige Konzeption
Das Otto-Meyerhof-Zentrum ist ein Verfügungsgebäude für ambulante Medizin und klinische Forschung, mit dem das Universitätsklinikum Heidelberg der Tendenz zur Verlagerung medizinischer Behandlungsmaßnahmen vom stationären in den ambulanten Bereich Rechnung tragen will. Ambulante Patienten werden zunehmend in die Forschung und Lehre einbezogen, das heißt, ihnen werden zielgerichtet Verfahren der ambulanten und tagesklinischen Maximalversorgung verfügbar gemacht. Hierfür müssen neue Strukturen geschaffen werden, die eine Verzahnung von ambulanter Krankenversorgung mit klinischer Forschung gewährleisten.

In seiner inhaltlichen Ausrichtung und Aufgabenstellung soll sich das Otto-Meyerhof-Zentrum der Lösung von bisher kaum oder nur unzureichend behandelbaren Krankheitsformen widmen. Hier handelt es sich besonders um chronische Krankheitsbilder, die nur in einer Kooperation zwischen medizinischer und biologischer Grundlagenforschung neue Perspektiven erhalten können.

Otto Meyerhof (1884-1951)
Benannt ist das Gebäude nach Otto Meyerhof (geboren am 12. April 1884 in Hannover, gestorben am 6. Oktober 1951 in Philadelphia), einem der größten Biochemiker des 20. Jahrhunderts. Für seine Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Sauerstoffverbrauch und Milchsäurestoffwechsel im Muskel erhielt er 1922, zusammen mit dem englischen Physiologen A.V. Hill, den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.

1929 übernahm Meyerhof die Leitung des Instituts für Physiologie am neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und wurde zum ordentlichen Honorarprofessor der Medizinischen Fakultät ernannt.

Nachdem ihm bereits 1935 unter dem Druck der Nationalsozialisten die Lehrbefugnis entzogen worden war, wurden 1938 die Bedingungen für ihn so schwierig, dass er beschloss, Deutschland zu verlassen. Er emigrierte über Frankreich in die Vereinigten Staaten, wo er eine Professorenstelle an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia erhielt. Um an ihm begangenes Unrecht wieder gut zu machen, wurde er 1949 erneut zum Honorarprofessor in Heidelberg ernannt.

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Bürgermeister Dr. Jürgen Beß begrüßte die Teilnehmerinnen des Projekttreffens in seinem Dienstzimmer. (Foto: Pfeifer)

Comenius wirbt für Europa

Albert-Schweitzer-Schule kooperiert mit polnischen und italienischen Partnerschulen


Die Albert-Schweitzer-Schule arbeitet gemeinsam mit zwei Partnerschulen in Polen und Italien an einem Comenius-Bildungsprojekt "A school for the environment and economic development". Jetzt weilten die Projektlehrerinnen der Partnerschulen zu einem Arbeitsbesuch an der Grund-, Haupt- und Werkrealschule im Stadtteil Pfaffengrund.

Bei den Comenius-Projekten handelt es sich um europäische Bildungsprojekte. Sie haben das Ziel, bei Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für Europa zu wecken, in dem sie Einblicke in Lebensgewohnheiten, Sichtweisen und Besonderheiten der Nachbarländer vermitteln.

Mindestens drei allgemeinbildende Schulen aus europäischen Ländern beteileigen sich an jeweils einem Projekt. Die Europäische Union (EU) bezuschusst diese Arbeit, damit die mit dem Projekt betreuten Lehrkräfte die Möglichkeit haben, sich gegenseitig zu besuchen und ihre Vorhaben inhaltlich abzusprechen und zu koordinieren.

Namensgeber dieser europaweiten Schulkooperationen ist Johann Amos Comenius, ein Theologe und Pädagoge, der unter anderem letzter Bischof der Mährischen Brüdergemeinde war. Comenius wurde 1592 in Niwnitz/Mähren geboren und starb 1670 in Amsterdam.

Seit dem Schuljahr 1999/2000 arbeiten die Scuola Media Statale in Valguamera im italienischen Sizilien, die Szkola Podstawowa in Bestwina/Polen und die Albert-Schweitzer-Schule zusammen, um Umwelt und Wirtschaftsentwicklung in den drei Regionen zu erforschen. Bisher haben sich die beteiligen Schulen mit Hilfe von Videofilmen einander vorgestellt, haben die früheren und aktuellen Arbeitssituationen in den drei Gemeinden recherchiert und Flora und Landwirtschaft in den drei Regionen untersucht und dokumentiert.

Die Schülerinnen und Schüler bedienen sich dabei verschiedener Medien, erklärt Marlene Bohne-Becker, Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule: Neben der herkömmlichen Dokumentation in Herbarien, mit Hilfe von Referaten und Fotosammlungen spielt die Arbeit mit der Videokamera eine wichtige Rolle.

Die Kontakte von Schule zu Schule werden sowohl auf die konventionelle Art des Briefe Schreibens als auch auf elektronischem Weg über schnelle E-Mails gepflegt. Weil kaum eine/r der beteiligten Schüler/innen Deutsch, Polnisch oder Italienisch zugleich spricht, ist die Kommunikationssprache Englisch.

Zwei Treffen der Projektlehrerinnen (an der Albert-Schweitzer-Schule sind das Barbara Kröhn und Regina Schulze) hatte es bereits - je einmal in Sizilien und in Polen - gegeben. Jetzt kamen sie (die italienische Delegation wurde von Rektorin Guissepina Calabrese geleitet, der polnischen Gruppe gehörten Sylvia Kuder und Krystyna Wrobel an) erneut zusammen. In dreitägigen Gesprächen erörterten sie, wie das gemeinsame Projekt in einer Wanderausstellung präsentiert, wie die Arbeitsergebnisse bewertet und die Zusammenarbeit fortgesetzt werden kann. (br.)

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Dao Droste mit ihrem preisgekrönten Plakatentwurf für den Ausländerrat (Foto: Rothe)

Es ist Zeit für ein neues Plakat

Ausländerrat hat sich für ein weniger folkloristisches Erscheinungsbild entschieden


Nun steht fest, wer die neuen Veranstaltungsplakate und Publikationen des Ausländerrates der Stadt Heidelberg entwerfen wird: die aus Vietnam stammende Eppelheimer Künstlerin Dao Droste. Sie erhielt den mit 2.000 Mark dotierten ersten Preis des Plakatwettbewerbs, den der Ausländerrat im Februar ausgeschrieben hatte.

Die Preisverleihung erfolgte in der vergangenen Woche im Rahmen eines Empfangs im Spiegelsaal des Prinz Carl. Der zweite Preis (1.000 Mark) ging an Brigitte Satori Constantinescu, mit dem dritten Preis (500 Mark) wurde der Entwurf von Hella M. Ebing ausgezeichnet. Besonders ausländische Künstlerinnen und Künstler, die in Heidelberg und der näheren Umgebung leben und arbeiten, waren aufgerufen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen.

Eine Fachjury, bestehend aus der Leiterin des Montpellier-Hauses Karla Jauregui, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes bildender Künstler und Mitglied der Künstlergruppe 79, Werner Schaub, dem Kunsthistoriker Dr. Dietmar Schuth sowie Lynn Schoene und Marisa Vola von der Künstlergruppe 79, hatte die drei besten Entwürfe ausgewählt.

Warum überhaupt neue Plakate, wo es doch bereits ein seit Jahren bewährtes Plakat gibt? Manuel J. Carvalho, Vorsitzender der Öffentlichkeits-Kommission, begründete den Wunsch des Ausländerrates nach einem neuen Erscheinungsbild: Das alte Motiv, ein mediterran anmutender Flötenspieler, sei vielleicht passend für die erste Generation der "Gastarbeiter" gewesen, aber heute nicht mehr zeitgemäß. "Wir wollen weg von diesem etwas folkloristischen Bild", betonte Carvalho.

Der prämierte Plakatentwurf ist abstrakt gehalten. Auf der linken Seite ein schwarzer Streifen, der den jeweiligen Text aufnimmt, rechts eine "blaue Sonne", oben der Schriftzug "Ausländerrat" und unten links das Stadt-Logo. Dao Droste stellt ihren Entwurf in den Kontext der asiatischen Philosophie des Yin und Yang. Hell und dunkel, weiß und schwarz gehen ineinander, die "blaue Sonne" symbolisiert für die Künstlerin "eine Kraft, ein Zusammenspiel". (rie)

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Ziel ist ein Agreement

Fluglärm-Kommission für Flugplatz Pfaffengrund tagte


Ein gutes Stück vorangekommen ist die Fluglärm-Kommission für den Militärflugplatz Pfaffengrund bei ihrer Sitzung am 23. April. Einig waren sich am Ende der Sitzung alle Teilnehmer darüber, dass es durchaus noch einige Möglichkeiten zu prüfen gebe, die möglicherweise zur Verringerung der Lärmbelastung rund um den Flugplatz am Pfaffengrund beitrügen.

Was den Betrieb des Flugplatzes angeht, will man künftig daran arbeiten, zeitliche Abläufe zu straffen, um Wartezeiten mit laufenden Flugzeugmotoren zu verkürzen. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung GmbH, die bei dieser Sitzung eigens vertreten war, untersucht werden, aus welchen Gründen es in der Vergangenheit zu besonderen Verzögerungen bei Starts von Flugzeugen gekommen war, um diese in Zukunft zu verringern.

Ebenfalls auf der Vorschlagsliste steht die Prüfung alternativer An- und Abflugrouten. Eine erste Route ist bereits von den Fliegern geprüft worden. Auch die Betriebs- und Flugzeiten sollen einer Prüfung unterzogen werden. Die geltenden Vorschriften der Army, die jegliche Übungsflüge im Zuständigkeitsbereich des Heidelberger Militärflugplatzes verbieten, zeigen bereits deutlich das Bemühen der U.S. Armee, die Lärmbelastung Heidelbergs und der Nachbargemeinden zu vermindern.

Bis zur nächsten Sitzung im September 2001 sollen die Verbesserungsvorschläge vertieft werden. Ziel ist es, gemeinsam ein sogenanntes "Agreement zur Verringerung der Lärmbelastung durch den Flugplatz Pfaffengrund" zu erarbeiten.

Oberbürgermeisterin Beate Weber bedankte sich für die bisher geleistete Arbeit und die Bereitschaft aller Mitglieder, mit ihrem Sachverstand zu einer Verbesserung der Lärm- und Abgassituation rund um den Flugplatz beizutragen. Colonel Howard C. Butler als Vertreter der U.S. Armee, die den Flugplatz betreibt, begrüßte seinerseits sehr die Gelegenheit, in der Kommission regelmäßig Informationen auszutauschen und betonte, dass die in Heidelberg gebildete Fluglärm-Kommission Vorbild für die Einrichtung entsprechender Gremien in anderen US-Standorten gewesen sei.

Butler betonte, der Flugverkehr diene der Erfüllung des militärischen Auftrages im Rahmen internationaler Verpflichtungen und Verträge. Er unterstrich außerdem, dass die Sicherheit der Flugzeuge und des Flugbetriebes nach wie vor höchste Priorität genieße. Neben der Stadt und der US-Armee sind in der Fluglärm-Kommission u.a. die Bürgerinitiative "Stoppt den Fluglärm", der Stadteilverein und der Bezirksbeirat Pfaffengrund sowie die Städte Eppelheim und Schwetzingen vertreten.

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Interessierte Zuschauer hatten die jungen Skater bei der offiziellen Einweihung der Halfpipe. (Foto: Rothe)

Skater freuen sich

Half-Pipe Hellenbach offiziell eingeweiht


Freude bei allen Skateboardfahrern und Inline-Skatern, besonders bei jenen aus Handschuhsheim: Rechtzeitig zu Beginn der Saison übergab Oberbürgermeisterin Beate Weber offiziell die Skateboard-Anlage Hellenbach.

Die Jugendlichen und Kinder bedankten sich dafür nicht nur, in dem sie ihre neuesten Kunststücke in der Half-Pipe zeigten. Sie überreichten zudem Blumensträuße an die Oberbürgermeisterin und die ehemalige Kinderbeauftragten Edita Schäfer-Schmidt sowie an mehrere Mitglieder des Bezirksbeirats Handschuhsheim, die sich für die Verwirklichung dieses Vorhabens eingesetzt hatten. Dem Dank schloss sich der Vorsitzende des Stadtteilvereins Handschuhsheim, Martin Hornig, mit einem Wein-Präsent für Edita Schäfer-Schmidt an.

Finanziert wurde die rund 80.000 Mark teure Anlage, weil 1998 - auf Wunsch der damaligen Kinderbeauftragten und des Bezirksbeirates - auf die Umgestaltung des Kinderspielplatzes am Turnerbrunnen verzichtet wurde. Die dafür eingeplanten Mittel konnten für die neue Skateboard-Anlage verwendet werden.

Nachdem für deren Standort nördlich der Freizeitanlage am Hellenbach die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen waren, begann der Bau im Sommer 2000. Dazu wurden 20 Meter Umgrenzungsmauer der Freizeitanlage abgebrochen und durch einen Gitterzaun ersetzt, eine Fläche aus Betonpflaster und Asphalt angelegt und darauf die Mini-Pipe aus Metall aufgestellt. Zur Verschönerung der Anlage und als Lärmschutz zur Dossenheimer Landstraße pflanzte das Landschaftsamt mehrere Sträucher.

Ende vergangenen Jahres war die Anlage fertiggestellt. Die offizielle Übergabe verband Oberbürgermeisterin Beate Weber jetzt mit dem Wunsch, dass sich auf der Skate-Bahn nie ein Unfall ereignen möge. (br.)

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Plakat 1897. "Key" meint den Bremer Stadtschlüssel auf dem Etikett.

... löscht Männer-Durst!

Die Designgeschichte der Marke Beck's im Verpackungsmuseum


Sie sind schon unzählige Male achtlos am Haus Hauptstraße 22 vorbeigegangen? Tun Sie es das nächste Mal nicht, gehen Sie hinein ins Deutsche Verpackungsmuseum, das im Hinterhaus, der liebevoll restaurierten "Nothkirche", zu finden ist. Die aktuelle Ausstellung "Vom Gerstensaft zum Spitzen-Pilsner von Welt - Die Designgeschichte der Marke Beck's" lohnt den Besuch, auch wenn Sie weder Designer noch Biertrinker sind.

Die grüne Bierflasche mit dem rot-weißen Etikett ist in der ganzen Welt zum Synonym geworden für Bier aus Deutschland. Sie ist nicht nur die Verpackung des erfolgreichsten Exportartikels der deutschen Brauwirtschaft, sie ist auch ein Meilenstein in der Geschichte des Markenartikels - ein wahrer Klassiker der Verpackung, der in einem Atemzug genannt werden muss mit den wenigen historisch gereiften "Kult"-Packungen, wie sie die wirklich großen Marken unserer Zeit auszeichnen.

"Als ich zum ersten Mal eine Abbildung der "Ur"-Beck's-Flasche entdeckte", schreibt Museumsdirektor Hans-Georg Böcher, "war ich spontan begeistert: Der "Urahn" von vor 100 Jahren war also schon damals eine grüne Flasche gewesen; und das elliptische Label sah mit seiner rot-weißen Farbgebung und der in Majuskeln gesetzten Typographie seinen modernen Nachkommen von heute unverwechselbar ähnlich. Schon auf den ersten Blick sah man der ehrfurchtgebietenden historischen Glasflasche an: "Klar, das ist eine Beck's-Flasche".

Anhand von historischen wie aktuellen Flaschen, Dosen, Kisten, Six-Packs und Etiketten erfährt man Wissenswertes über Kontinuität und Wandel im Erscheinungsbild einer Marke. Historische Fotografien zeigen unter anderem eine mit vielen Beck's-Flaschen ausgestattete Bar in Kalkutta, wo elegant gekleidete Gentlemen das deutsche Bier mit "Vatermörder"-Kragen und silbernem Spazierstock genossen. (Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr; Montag und Dienstag geschlossen, Feiertage ausgenommen; bis 31. Juli). (rie)

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Stand: 30. April 2001