Verkehr

Ausgabe Nr. 17 · 28. April 1999

Finanzausschuss bewilligt 140.000 Mark für Verkehrsentlastung

"Schlankes" Park+Ride

Seit Anfang April gilt eine geänderte Regelung für das Park+Ride in Heidelberg. Touristik- und Einkaufs-P+R sind jetzt kombiniert, bestehende Buslinien werden mitbenutzt und fürs Shopping gibt es ein kostenloses Einkaufs-P+R-Ticket.

Der Finanzausschuss genehmigte einstimmig 140.000 Mark aus dem städtischen Haushalt für die Durchführung der neu strukturierten Angebote für Kunden und Touristen. Anlass für die Neuregelung war vor allem eine teilweise nur schwache Auslastung der Busse beim samstäglichen Einkaufs-Park+Ride, wie Hubert Wipfler vom Amt für öffentliche Ordnung dem Finanzausschuss erläuterte. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG hat deshalb ein neues Konzept mit dem Ziel entwickelt, die Busse besser auszulasten und die Kosten zu vermindern. Die wichtigste Neuerung besteht darin, dass jetzt auch reguläre Buslinien in den P+R-Service einbezogen sind.

Zu unterscheiden ist zwischen dem P+R-Angebot für Touristen, die am Wochenende zum Schloss oder in die Altstadt fahren möchten, und dem P+R-Angebot für den Einkaufsbummel am Samstag. Das erstmals 1991 eingeführte Touristen-P+R ist im Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung am Schlossberg entstanden. In der Zeit zwischen Ostern und Oktober ist die Pkw-Zufahrt über den Schlossberg an Wochenenden gesperrt. Touristenbusse dürfen nur zum Schlossberg fahren, wenn dort Plätze zur Verfügung stehen. Das Einkaufs-P+R gibt es bereits seit 1987 an den "langen” Samstagen vor Weihnachten. Seit 1996 wird es an allen verkaufsoffenen Samstagen angeboten. Samstags sind Touristik-P+R und Einkaufs-P+R auf der Strecke Neuenheimer Feld - Bismarckplatz miteinander kombiniert. Wie funktioniert das Park+Ride nun im Einzelnen? Hier die Details der seit Ostern geltenden Neuregelung:

Touristen-Park+Ride
Wer sein Auto auf dem P+R-Parkplatz im Neuenheimer Feld abstellt, hat an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen Ostern und Allerheiligen Anschluss zum Bismarckplatz sowie in die Altstadt. In Verbindung mit der Linie 33 ergibt sich von 9 Uhr bis 19.15 Uhr ein 10-Minuten-Takt. An der Haltestelle Rathaus/Bergbahn besteht die Möglichkeit zum Umstieg in die Bergbahn. Nach Allerheiligen gibt es ein Angebot zwischen Neuenheimer Feld und Bismarckplatz. In Verbindung mit der Linie 33 besteht hier zwischen 9 und 17 Uhr ein Zehn-Minuten-Takt. Der P+R-Fahrschein für eine Person kostet 5,20 Mark, das P+R 24 Plus für bis zu fünf Personen kostet zehn Mark. Beide berechtigen zur Fahrt mit der Bergbahn bis zum Schloss.

Einkaufs-Park+Ride
Von den P+R-Parkplätzen Neuenheimer Feld und Neuer Messplatz kann man kostenlos zum Bismarckplatz und zurück fahren. Beim Einstieg an den P+R-Haltestellen erhält der Fahrgast ein Einkaufs-P+R-Ticket für Hin- und Rückfahrt, das bereits entwertet ist. Es gilt vom Parkplatz Neuenheimer Feld auf der P+R-Linie sowie der Linie 33. Vom Neuen Mess-platz kann man mit den Linien 11, 41 und 42 ins Zentrum fahren. Das Ticket gilt an allen verkaufsoffenen Samstagen von 8.30 Uhr bis 18 Uhr. (rie)
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT
 
Grundsatzbeschluss für Trasse zum Uniplatz

Tram in die Altstadt

Die Straßenbahn soll wieder dorthin zurückkehren, wo sie schon einmal war: im Herzen der Heidelberger Altstadt.

Allerdings wird sie nicht mehr gemächlich durch die Hauptstraße bummeln, wie vor Einrichtung der Fußgängerzone bis 1976, sondern zügig am Südrand der Altstadt über die Friedrich-Ebert-Anlage bis zum Uniplatz fahren. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste der Gemeinderat am 22. April 1999 mit knapper Mehrheit. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Strecke über die Friedrich-Ebert-Anlage so zu planen, dass die Möglichkeit einer späteren Stadtbahnführung zum Karlstor offen gehalten wird. Die Entscheidung über die Weiterführung zum Karlstor — durch den Schlossbergtunnel oder über die östliche Hauptstraße — wurde vorerst zurückgestellt. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG ist jetzt am Zuge, die Schienenstrecke zu planen und einen Zuschussantrag zu stellen. Ein "Runder Tisch" aller Beteiligten soll die Planung begleiten.

Vor der Abstimmung bezog Oberbürgermeisterin Beate Weber nochmals mit einem engagierten Plädoyer Stellung für das Projekt: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass Straßenbahnen schneller, sicherer und bequemer sind. Die Franzosen steigen auf die Straßenbahn um, weil sie das Verkehrsmittel der Zukunft ist und das einzige, mit dem das Verkehrsaufkommen in den Städten künftig bewältigt werden kann", so die gerade aus Montpellier zurückgekehrte OB. Selbst Banker scheuten sich nicht, mit der Straßenbahn zu fahren. (rie)
  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 27. April 1999