Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 17 · 28. April 1999



Über 10 Millionen Mark vergraben, doch am Ende ist wenig zu sehen. Oberbürgermeisterin Beate Weber im Kreise der Bauleute am Einstieg zum Regenüberlaufbecken (v. r. n. l.): Bernd Westermann, stellvertretender Tiefbauamtsleiter, Projektleiter Reiner Rückert, Bauaufseher Gerhard Ihle, Bauleiter Gerd-Ulrich Koeber (Pape Bau-Union), Bauleiter Norbert Penninger, Michael Schwarz, Leiter des Landschaftsamtes, und Ewald Kerth, SWH. (Foto: Rothe)
OB Beate Weber übergibt Regenüberlaufbecken Ebertplatz seiner Bestimmung

Sechs Monate früher fertig

Zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis zum Herbst dieses Jahres, so war die Bauzeit veranschlagt. Mit einem finanziellen Mehraufwand von rund 230.000 Mark konnte eines der größten Heidelberger Bauprojekte schon ein halbes Jahr früher fertiggestellt werden.

Bei Gesamtkosten von 10,5 Millionen ist das eine vergleichsweise geringe Erhöhung der Baukosten, wenn man bedenkt, daß die Großbaustelle im Zentrum Ziegelhausens damit nicht mehr über den Sommer fortdauert. Statt dessen kann das Landschaftsamt in der gewonnenen Zeit den Platz neu gestalten. Im Herbst, wenn alles fertig ist, wird sich der freigelegte Steinbach durch die neue Anlage schlängeln. Der Ebertplatz lädt dann zum Verweilen, aber ebenso zum Feiern ein. Mit einem großen Einweihungsfest soll das Ereignis zünftig gefeiert werden, kündigte Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Übergabe des Bauwerks an.

Alle leiden unter den Beeinträchtigungen einer solchen Baustelle, aber es läßt sich nicht vermeiden. "Diese Art von Bauwerk ist uns durch Gesetz vorgeschrieben", sagte Beate Weber, die auf den globalen Zusammenhang zwischen dem Robbensterben und dem Zustand der Abwässer verwies. Schließlich gelangen unsere Abwässer auf dem Weg über Neckar und Rhein letztendlich in die Nordsee. Wer etwas für die Reinhaltung von Flüssen und Meeren tun will, muß in das Kanalsystem und die Abwasserreinigung investieren. "Wir müssen den Menschen vermitteln, daß das etwas Positives ist — daß ihr Geld für etwas Wichtiges und Richtiges ausgegeben wird", so die Oberbürgermeisterin. Und sie erinnerte daran, daß Ziegelhausen so stark gewachsen ist, daß das Kanalsystem schon lange nicht mehr den Anforderungen entspricht.

Die Kanalbaumaßnahmen sind mit dem Bau des Regenüberlaufbeckens noch nicht abgeschlossen. Es folgt als zweiter Bauabschnitt der Kanal in der Peterstaler Straße. Auf der Westseite der Straße von der Neckarschule bis etwa 50 Meter oberhalb des Mühlweges wird der Kanal auf einer Länge von 470 Metern neu verlegt, wie Projektleiter Reiner Rückert erläuterte.

Mit den Kanalbauarbeiten erneuern die Stadtwerke Heidelberg gleichzeitig die Versorgungsleitungen. Im Vorlauf zu den Kanalbauarbeiten beginnen die Stadtwerke in diesen Tagen mit der Verlegung einer neuen Gashochdruckleitung im Stiftweg zum Köpfel, damit die in der Peterstaler Straße liegende Gashochdruckleitung außer Betrieb genommen werden kann. Zur Freilegung der Kanaltrasse werden ab Juli bis Mitte September 1999 provisorische Gas- und Wasserleitungen in der Peterstaler Straße verlegt, woran sich dann die eigentlichen Kanalbauarbeiten anschließen.

Um die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten, wird jeweils nur in Abschnitten von rund 100 Metern Länge gearbeitet. Im jeweiligen Bauabschnitt wird der Verkehr einspurig geführt und durch eine Baustellenampel geregelt. Die Zufahrt und Andienung der Anlieger ist gewährleistet. Die Bauzeit wird voraussichtlich 18 Monate betragen. (rie)
 
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Stand: 27. April 1999