|
|
Ausgabe Nr. 17 · 25. April 2001 |
|
Als Höhepunkt im literarischen Leben der Stadt haben sich die Literaturtage inzwischen etabliert. Im letzten Jahr wurden insgesamt rund 3.000 Besucher im Spiegelzelt gezählt. |
Das weite Feld der Gefühle |
6. Heidelberger Literaturtage - Vom 3. bis 6. Mai im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz Zu einem beliebten Treffpunkt für Literaturfreunde jeden Alters haben sich die Heidelberger Literaturtage entwickelt. Zum sechsten Mal kann das Publikum in der einzigartigen Atmosphäre des Spiegelzeltes Lesungen, Autoren-Gespräche und ein Konzert erleben. In dem mobilen Salon mit Jugendstil-Ambiente präsentieren sich außerdem Verleger, Übersetzer, Buchhändler und kulturelle Institutionen der Stadt. Das viertägige Literaturfestival steht in diesem Jahr unter dem Motto "Gemischte Gefühle". Es nimmt das Publikum mit auf eine turbulente Reise durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Gefühlslebens. Dabei geht es ebenso sehr um den Widerstreit verschiedenster Empfindungen in vielschichtigen Beziehungen wie um "gemischte Gefühle" angesichts der Jahrtausendwende. Bekannte Autorinnen und Autoren und vielversprechende Nachwuchsschriftsteller sowie Vertreter der jungen Pop-Literatenszene werden ihre neuesten Werke vorstellen und anschließend mit dem Publikum diskutieren. Die Gestaltung der Heidelberger Literaturtage übernimmt alljährlich die 1994 gegründete Arbeitsgemeinschaft aus neun Institutionen der heimischen Kulturszene. Die Büchergilde, das Deutsch-Amerikanische Institut, das Institut Français, das Kulturamt der Stadt, das Montpellier-Haus, die Stadtbücherei, der Wunderhorn Verlag und die Universitätsbuchhandlungen Braun und Weiss haben auch in diesem Jahr ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Die Kosten teilen sich die Stadt, die wie in den vergangenen Jahren 30.000 Mark beisteuert und die Arbeitsgemeinschaft mit ihren Einkünften aus Standvermietungen im Zelt und Sponsorengeldern. Außerdem kommt das Literaturfestival erstmals in den Genuss der Landesförderung Baden-Württemberg. Eröffnet werden die 6. Heidelberger Literaturtage am Donnerstag, 3. Mai, um 20 Uhr von Oberbürgermeisterin Beate Weber und Staatssekretär Michael Sieber. Ab 20.30 Uhr wird dann Alexander Kluge mit seiner monumentalen Textsammlung "Chronik der Gefühle" einen Blick auf die letzten fünf Jahrzehnte werfen und aus immer neuen Blickwinkeln unsere Leidenschaften und Verhaltensweisen zu ergründen suchen. |
|
|
Aus ihrem bemerkenswerten Debütroman "Wie Sonne und Mond, Tag und Nacht"
liest am Freitag, 6. Mai, um 16 Uhr die erst siebzehnjährige Freddy Hansmann.
Die Geschichte der sechzehnjährigen Lene, deren Leben sich durch eine schwere
Krankheit völlig verändert, wird gerühmt als "authentische Literatur
der Altersgruppe von 15- bis 17jährigen". Am Freitag um 18 Uhr stellt Birgit Vanderbeke ihr neustes Buch "abgehängt" vor. Die Autorin von so bekannten Werken wie "Alberta empfängt einen Liebhaber" oder "Das Muschelessen" schildert Abgründe der Angst, die eine Schriftstellerin durchlebt, als sie von einem Unbekannten telefonisch bedroht wird, und lotet Möglichkeiten aus, mit Angst umzugehen. Um 20 Uhr desselben Abends betritt Josef Haslinger das Podium. Mit seinem Roman "Opernball", Politthriller und Mediensatire zugleich, wurde er über Nacht bekannt. In Heidelberg präsentiert er seinen zweiten Roman "Das Vaterspiel", mit dem ihm eine Verbindung aus Familiengeschichte und österreichischer Gesellschaftskritik gelungen ist. Heiter verspricht das Lese-Duett der beiden Pop-Literaten Eckhart Nickel und Stefan Beuse zu werden. Am Freitag, 4. Mai, um 22.30 Uhr geben sie in unnachahmlicher Erzählweise und mit erfrischend subjektivem Blick ihre "Gebrauchsanweisungen" für Portugal bzw. Hamburg weiter. Um entfesselte Gefühle geht es am Sonntag, 6. Mai, um 11 Uhr, wenn Christine Angot ihr Buch "Inzest" vorstellt. Sie betrachtet rückblickend ihre Liebesbeziehung zu einer Frau und ebenso schonungslos die Beziehung zu ihrem Vater. Ihr Buch löste in Frankreich heftige Diskussionen aus. Ein Höhepunkt des Literaturfestivals verspricht die Lesung der Israelin Zeruya Shalev am Sonntag, 6. Mai, um 18 Uhr zu werden. Ihre Geschichte "Mann und Frau" beschreibt "das weite Feld ehelicher Zweisamkeit" zwischen Hass und übertriebener Fürsorge. Die Jüngsten unter den Leseratten kommen am Samstag, 5. Mai, um 14 Uhr auf ihre Kosten, wenn die Kölner Kinderbuchautorin Ingrid Uebe von den Abenteuern ihrer liebenswerten Hexe "Mascha Marabu" berichtet. Science-Fiction-begeisterte Jugendliche und Erwachsene will Wolfgang Hohlbein auf eine phantastische Reise mitnehmen. Als einer der meistgelesenen Fantasy-Autoren im deutschsprachigen Raum stellt er am Freitag, 4. Mai, um 11 Uhr mit seiner Trilogie "Die Legende von Camelot" eine ganz neue Interpretation des Mythos um König Arthus vor. Auch in diesem Jahr wartet die Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Literaturtage mit einem hochkarätigen Rahmenprogramm auf. In der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" bittet Michael Buselmeier am Sonntag, 6. Mai, um 16 Uhr den Schriftsteller, Diplomaten und Weltbürger Erwin Wickert zum Gespräch ins Spiegelzelt. Und am Samstag Abend ab 21.30 Uhr gastiert als Auftakt zum 40jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Montpellier die Gruppe "Porte-Bonheur" aus Südfrankreich im "Danse Palais" und entführt das Publikum in die musikalische Welt des Mittelmeerraums. (doh) |
Informationen |
|
Karten Bei den Kinderveranstaltungen mit Ingrid Uebe und Wolfgang Hohlbein ist der Eintritt frei. Lesungen und Konzert: 20 Mark, ermäßigt 16 Mark Sammelkarten für drei Lesungen: 30 Mark, ermäßigt 20 Mark Dauerkarten (ohne Konzert): 60 Mark, ermäßigt 40 Mark |
|
Vorverkauf
|
|
Reservierungen Für Kinderveranstaltungen werden Reservierungen erbeten unter Telefon 58-3615 |
|
Das Zelt ist geöffnet:
|
|
Vor und nach den Veranstaltungen ist das Spiegelzelt frei zugänglich. Bei gutem
Wetter wird auf dem Vorplatz Kaffee angeboten. Weitere Informationen zu den 6. Heidelberger Literaturtagen gibt es im Internet unter www.heidelberger-literaturtage.de |
|
|
|
Zum Seitenanfang | |
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 24. April 2001 |