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Ausgabe Nr. 16 · 17. April 2002 |
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Fröhliche Geburtstagsfeier in der Akademie für Ältere: Mit Blumen und Wein bedankte sich der Verkehrsverbund bei den Wegbereitern der Karte ab 60 für ihren großartigen Einsatz als "Geburtshelfer" und bei Abonnenten der ersten Stunde für ihre Kundentreue. Mit ihnen freuen sich (v. r.) Dr. Norbert Egger, Beate Weber, Dr. Wolfgang Wagner und Günther Gehring. (Foto: Rothe) |
Mobilität für ältere Menschen |
Zehn Jahre "Karte ab 60" - Jubiläumsangebot des VRN "Glückwunsch-Abo
für Neusechziger" Ein Erfolgsmodell feiert zehnten Geburtstag. Seit April 1992 gibt es die Karte ab 60. Sie wurde auf Anhieb zum Renner und stand Modell für alle anderen vom Verkehrsverbund danach eingeführten zielgruppenorientierten Fahrkarten: das Job-Ticket, das Semester-Ticket und das MAXX-Ticket. Damit die Karte ab 60 das Licht der Welt erblicken konnte, war zuvor viel bürgerschaftliches Engagement von Seniorinnen und Senioren vonnöten. Die Jubiläumsfeier fand bei der Akademie für Ältere statt, dem Geburtsort der Karte ab 60. Viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vertreter des Vorstandes und Aufsichtsrats der Akademie für Ältere und Stammkunden der Karte ab 60 folgten der Einladung des VRN und feierten mit. "Am 1. April 1992 wurde die Karte ab 60 geboren - und es war keine leichte Geburt!", so Dr. Norbert Egger, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Ab Verbundstart im Jahr 1989 fehlte ein attraktives Angebot für ältere Menschen. Dr. Werner Boll, der frühere Vorsitzende und Gründer der Akademie für Ältere, war Initiator der Karte. "Leider kann Dr. Boll aus gesundheitlichen Gründen nicht an dieser Feier teilnehmen. Ihm danke ich an dieser Stelle ganz besonders für sein einzigartiges Engagement als Wegbereiter - ja als Erfinder der Karte ab 60. Ohne das großartige Engagement von Dr. Boll und den tatkräftigen Einsatz vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie gäbe es die Karte ab 60 heute sicher nicht," unterstrich Dr. Egger. Die damalige "Karte ab 60-Bewegung" hatte es nicht leicht, denn der VRN stellte strenge Bedingungen: Damit sich die Einführung einer preiswerten Seniorenkarte rechnet, mussten 10.000 verbindliche Bestellungen vorliegen. Mit großem Engagement bewarben viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie für Ältere die Karte ab 60 und sammelten verbindliche Bestellungen. Kurz vor dem Stichtag im Frühjahr 1992 legte die Akademie dem VRN mehr als 9.000 verbindliche Bestellungen vor. Ein hervorragendes Ergebnis - aber weniger als gefordert. Für die Differenz musste eine Gewährträgererklärung her. Die Stadt Heidelberg übernahm die Ausfallgarantie. "Dafür gilt Ihnen, Frau Weber, die Sie auch sonst die Karte ab 60 stets unterstützt haben, unserer besonderer Dank," würdigte Dr. Egger das Engagement der Oberbürgermeisterin und des Gemeinderates. Zahlreiche Nachbargemeinden folgten dem Beispiel und übernahmen ebenfalls einen Teil des Risikos. Der Aufsichtsrat des VRN beschloss die Einführung der Karte ab 60 und die 10.000er Grenze war innerhalb weniger Wochen überschritten. Am 1. April 1992 konnte der VRN gemeinsam mit der HSB die Karte im Pilotgebiet Heidelberg einführen. Der weitere Erfolg zeichnete sich bereits innerhalb des ersten Pilotjahres in Heidelberg ab und setzte sich in weiteren Städten fort. 1993 wurde die Karte ab 60 auch in Mannheim und Ludwigshafen eingeführt. Seit 1994 gibt es die Karte ab 60 verbundweit. Oberbürgermeisterin Beate Weber gab ihrer Freude über das Erfolgsmodell Karte ab 60 sogar in Gedichtform Ausdruck: "Darum freuen wir uns alle heute / und ganz besonders alte Leute / dass sich die Karte hat bewährt / auf dass sie auch noch lange währt", heißt es in der letzten Strophe. Die Oberbürgermeisterin nutzte die Gelegenheit zum Dank an die Initiatoren. "Allen Helferinnen und Helfern, die bei den Vorbereitungen und der Geburt der Karte ab 60 dabei waren, gilt mein herzlicher Dank, insbesondere Herrn Dr. Werner Boll für seine Idee und sein herausragendes Engagement." Auch HSB-Vorstand Klaus Blaesius freute sich, "dass sich die Karte ab 60 zu einem so erfolgreichen Angebot mit hoher sozialpolitischer Bedeutung vor einem gesunden wirtschaftlichen Hintergrund entwickelt hat." Und Akademie-Vorstand Günther Gehring merkte an: "Die Akademie für Ältere ist stolz darauf, dass es ihr mit der Karte ab 60 gelungen ist, älteren Menschen mehr Beweglichkeit zu geben." "Heute ist die Karte ab 60 mit 53.700 Kunden eines der beliebtesten Ticketangebote im VRN. Ob für die täglichen Fahrten am Wohnort, zum Schlemmerwochenende ins Elsass, zum Wandern in den Odenwald, zum Einkaufsbummel in die Stadt oder zu den Enkelkindern im Nachbarort - die Karte ab 60 sorgt für Bewegung. Sie ist erschwinglich und bequem," so Horst Kummerow, Geschäftsführer der VRN-Unternehmensgesellschaft. Die Karte ab 60 kostet 22 Euro im Monat bzw. 264 Euro im Jahr. Sie gilt verbundweit in allen Bussen und Bussen des VRN. "Die Karte ab 60 soll auch weiterhin auf Erfolgskurs bleiben," so VRN-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Wagner. Und so startet der VRN anlässlich des 10. Jubiläums der Karte ab 60 durch mit dem Angebot eines "Glückwunsch-Abos für Neusechziger". Unter dem Motto "Endlich Sechzig!" können Bürger/innen, die in diesem Jahr sechzig werden, bis zum 31. Dezember bei Abschluss eines Jahresabos für die Karte ab 60 im ersten Monat gratis in den Bussen und Bahnen des VRN fahren und das Jahresabo innerhalb des ersten Kalendermonats fristlos kündigen. Stellvertretend für alle Wegbereiter/innen der Karte ab 60 gab Rutherna Schmidt abschließend einen sehr persönlichen Bericht über die zahlreichen Aktionen bei Wind und Wetter und die ungezählten Stunden, die nötig waren, um das Projekt gegen alle Bedenken zum Erfolg zu führen. (vrn/rie) |
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