Ausgabe Nr. 16 · 17. April 2002 |
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Heinz Reutlinger |
CDU |
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Kirchenasyl Da es nun in Heidelberg zu einem weiteren Fall von "Kirchenasyl" gekommen ist, muss ernsthaft die Frage gestellt werden: Darf sich eine Kirchengemeinde über geltendes Recht hinwegsetzen?! Der Versuch einer theologischen Begründung - wir leben ja nicht in Zeiten des Alten Testaments oder im Mittelalter - kann nur zu einem riskanten argumentativen Seiltanz führen. Es gibt daran nichts zu deuteln, dass "Kirchenasyl" einen Versuch darstellt - auch wenn man dies bestreiten mag -, staatliche Gesetze zu unterlaufen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass "Kirchenasyl" von Seiten des Staates vielfach geduldet wird, obgleich eigentlich der Staatsanwalt tätig werden müsste. Offensichtlich scheut man den Konflikt mit der Kirche und fürchtet sich vor den hässlichen Bildern von Polizisten, die in Kirchenräume eindringen. "Kirchenasyl" ist ja eine sehr medienwirksame Angelegenheit. Es ist unbestreitbare Aufgabe der Kirche, sich für Menschen einzusetzen, die in Not sind - und dies ohne Ansehen der Person. Und hier kann es keinen Unterschied geben zwischen Einheimischen und Ausländern. Das ist die ethische Konsequenz des Evangeliums. Aber letztendlich entscheiden in einer rechtsstaatlichen Demokratie unabhängige Gerichte darüber, ob ein Asylbewerber bei uns bleiben darf oder nicht. Die Kirche hat ein "Wächteramt", aber sie hat kein Richteramt. Maßen sich Kirchengemeinden, die "Kirchenasyl" gewähren, letztlich nicht doch ein Richteramt an? Vor dem Gesetz sind in einer rechtsstaatlichen Demokratie alle gleich. Darum darf der Staat diejenigen, die zufällig die Chance haben, in "Kirchenasyl" genommen zu werden, nicht bevorzugt behandeln, wenn Gerechtigkeit oberstes Prinzip bleiben soll. Im Grunde ist jeder Asylfall ein Härtefall. Dass wir nicht alle aufnehmen können, die bei der vielerlei Not in der Welt zu uns kommen und bei uns bleiben wollen - verantwortliche Politik vollzieht sich in der Spannung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik -, können nur politische und religiöse Schwarmgeister bestreiten. Die Ärmsten der Armen haben schon gar nicht die Chance, bei uns einen Asylantrag zu stellen. Die Beachtung des Rechts ist Grundlage für ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Darum ist die Sorge nicht unberechtigt, dass das "Kirchenasyl" falsche Signale setzt. Das Rechtsbewusstsein ist ohnehin im Schwinden. In einer freiheitlichen Demokratie gibt es genug Möglichkeiten, seinen Protest gegen Unrecht oder vermeintliches Unrecht kundzutun. Dazu bedarf es keines Rechtsbruchs. Es gibt sicherlich auch Möglichkeiten - hier wäre auch eine Patenschaft zu denken -, der albanischen Familie Berisha zu helfen. Wer allerdings meint, er müsste sich - und dies unter Berufung auf sein christliches Gewissen - ein Widerstandsrecht gegenüber staatlichem Handeln reklamieren, der sollte dann aber auch den Mut haben, ganz persönlich dafür die Verantwortung zu tragen. Eine Gewissensentscheidung ist immer an eine Person gebunden. Wer Kirchenräume zum "Kirchenasyl" umfunktioniert - das heißt, den oder die Asylbewerber nicht persönlich bei sich aufnimmt -, lässt zumindest den Verdacht aufkommen, dass er dazu nicht bereit ist. |
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Reiner Nimis |
SPD |
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Vom Deckel über die Autobahn
Nach wie vor ist aber diese optimale Lösung eng mit der Entscheidung über
den Ausbau der A 5 verknüpft und nach wie vor gibt es Befürworter und Gegner
dieser Ausbaupläne.
Vor diesem Hintergrund ist es unehrlich, von einem möglichen Baubeginn in
ein bis zwei Jahren zu sprechen. Und unredlich ist zu erklären, man habe die
Vorarbeiten geleistet, die schönen Ideen von Deckel, Solarenergie, Privatfinanzierung
und Maut lägen auf dem Tisch, und jetzt seien Bund, Land und die Stadt Heidelberg
am Zuge. |
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Judith Marggraf |
GAL |
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Karlstorbahnhof braucht solides Fundament
Der Karlstorbahnhof ist aus der Heidelberger Kulturszene nicht mehr wegzudenken und glücklicherweise auch politisch nicht mehr umstritten. Da es einen "halben Tod" nicht gibt, sind wir gefordert, jetzt eine politische Entscheidung zu treffen und nicht halbherzig und kleinkariert um die Zukunft einer wichtigen Einrichtung zu schachern. |
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Hermann Gundel |
FWV |
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"Culterra" Dr. Hans-Joachim Petzold hat aus seinem Gartengrundstück am Philosophenweg ein Juwel geschaffen, auch in ökologischer Hinsicht. Dr. E. Würzner, Umweltbürgermeister, bedankte sich bei der Informationsveranstaltung des Vereins "Culterra" am 9. April 2002 dafür und bemerkte, dass die Stadt Heidelberg sich mehr Gärten dieser Art am Philosophenweg wünschte. Dr. Petzold wollte sein Gartenglück nicht alleine genießen. Er gründete mit einigen Gleichgesinnten: "Culterra - Verein für Kultur, Politik und Lebenskunst". Zugegeben, kein ganz einfacher Anspruch für einen Verein, aber ich finde, eine gute Maxime für Heidelberg und den Philosophenweg. Es muss ja nicht immer die "Toscana" sein! Am 12. Mai des vergangenen Jahres lud "Culterra" zu einer ersten Veranstaltung ein. Die Besucher dieser und der nachfolgenden Veranstaltungen waren von der Qualität und dem besonderen Flair begeistert. Doch der Genuss von Garten, Landschaft und Kunst wurde bald getrübt durch den Einspruch eines Nachbarn und das nicht ganz verständliche "Gewieher" des Amtsschimmels. Es wäre doch sehr schade, wenn schon nach einem Sommer, den Blick vom Philosophenweg - verbunden mit Musik, Lesungen und Gesprächen - zu genießen, nicht mehr möglich wäre. Ich denke, dass die Verwaltung hier gefordert ist, das ihr Mögliche dazu beizutragen, eine private Initiative dieser besonderen Art zu erhalten. Natürlich mit den für diesen sensiblen Außenbereich nötigen Einschränkungen. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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