Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 16 · 18. April 2001



Heidelberger Präsentation auf der internationalen Reisemesse in Hangzhou/China mit (von rechts) Verkehrsdirektor Kroesen, Geschäftsführer He von Favor Travel Service, dem französischen Botschafter in China sowie Vertreterinnen chinesischer Reiseveranstalter. (Foto: Verkehrsverein)

Künftig Reisewelle aus China?

Verkehrsdirektor Nils Kroesen leitete europäische Delegation auf Werbetour durch die Volksrepublik


Bis zum Jahr 2020 wird China die stärkste Reisenation der Welt sein, ist die Prognose der Welttourismusorganisation in Genf. Die hat nach einer Analyse der Reisemarktentwicklung angekündigt, dass auf Grund schnell wachsender Wirtschaft und liberalerer Politik die Zahl der chinesischen Reisenden in Europa kräftig ansteigen wird.

Um sich einen persönlichen Eindruck vom Marktpotenzial in China zu verschaffen, hatte der Geschäftsführer des Verkehrsvereins Heidelberg, Nils Kroesen, bereits im Oktober vergangenen Jahres am internationalen Reisemarkt in Shanghai teilgenommen und seinen China-Aufenthalt mit einer Werbetour durch die Städte Suzhou, Hangzhou und Nanjing verbunden.

Weil ihn der riesige Informationsbedarf der Chinesen nach Auslandsreisen, speziell nach Europa, beeindruckt hatte, nahm Kroesen jetzt die Einladung des größten chinesischen Reisebüros in Deutschland, Favor Travel Service GmbH (FTS), Frankfurt, an, erneut an einer Promotion-Tour durch China teilzunehmen: als Leiter einer Delegation von 28 Tourismusvertretern aus sieben europäischen Ländern.

Die Heidelberger Interessen vertrat Kroesen mit einer speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittenen Werbeschrift. Weil die Bundesrepublik Deutschland vorläufig an chinesische Besucher Visa nur für beruflich begründete Reisen erteilt, hat Kroesen ein Seminarprogramm entworfen, das ganze Berufsgruppen auf Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation vorbereitet. Strategisches Ziel ist es, bei Berufstätigen in mittleren und höheren Positionen ein modernes Heidelberg-Bild zu verankern.

Die Werbetour begann mit einer Veranstaltung im New Century Hotel in Peking. Weitere Stationen waren Shanghai, Wuhan, Chongqing und Hangzhou. Überrascht und beeindruckt waren die Europäer von Chongqing, der angeblich mit 30 Millionen Einwohnern größten Stadt der Welt. In allen genannten Städten hatte der FTS-Geschäftsführer Kontakte auf höchster Ebene arrangiert und damit interessante Diskussionen über die Marktöffnung ermöglicht.

Bei Eröffnung der größten chinesischen Reisemesse in Hangzhou war Nils Kroesen gemeinsam mit Vertretern anderer Nationen eingeladen, das Eingangsband zu durchschneiden. Die einströmenden Gäste stürmten fast den Stand der europäischen Delegation, dessen Heidelberg-Panorama besondere Beachtung fand.

Kroesen informierte in zahlreichen Fernseh- und Presseinterviews, die von den örtlichen Medien sofort publiziert wurden, über Heidelberg. Immer wieder wurde deutlich, dass die Stadt der Romantik, Wissenschaft und Wirtschaft bei den Chinesen großes Interesse findet.

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Das Ziegelhäuser "Kucheblech" in neuer Gestalt: mit Spielplatz, Bolzplatz, Stellfläche für das Festzelt, rund fünfzig Parkplätzen und behindertengerechter Toilette. (Plan: Landschaftsamt/Struve & Partner)

Festplatz mit vielen Funktionen

Das Ziegelhäuser "Kucheblech" wird neu gestaltet - Bauarbeiten beginnen im Mai


Im vergangenen Juli beschloss der Gemeinderat die Neugestaltung des Festplatzes "Kucheblech" an der Umgehungsstraße in Ziegelhausen. Jetzt erfolgte die Auftragsvergabe, bei der gleichzeitig über eine bisher noch offen gebliebene Gestaltungsfrage entschieden wurde. Beauftragt mit den Arbeiten, die 742.000 Mark kosten und noch im Mai beginnen sollen, wurde die Firma "Mega Grün" aus Waghäusel.

Das Ziegelhäuser "Kucheblech" erfüllt vielfältige Funktionen: Es ist Festplatz für die regelmäßige Kerwe und für gelegentliche Veranstaltungen mit Festzelt, Parkplatz, Spielplatz mit Bolzplatz sowie Stellplatz für Papier- und Glascontainer. Außerhalb der Zeiten von Festveranstaltungen wird es bisher zu rund zwei Dritteln als provisorischer Parkplatz und zu einem Drittel als Spielplatz genutzt.

Die Neugestaltung erfolgt mit dem Ziel, dort künftig größere zusammenhängende Bewegungs-, Grün- und Spielflächen zu schaffen, die lauteren Nutzungen (Parkplatz, Bolzplatz) möglichst an der Umgehungsstraße und die Spielflächen für Kleinkinder fernab der Umgehungsstraße anzusiedeln. An der nordöstlichen Platzecke bei der Zufahrt von der Kleingemünder Straße kommt eine behindertengerechte öffentliche Toilette hinzu. Die vorhandene Flutlichtanlage aus Zeiten, da der Platz der DJK Ziegelhausen noch als Trainingsspielfeld diente, wird abgebaut. Neue Lampen werden entlang der Umgehungsstraße und an der Mauer zum Textilmuseum aufgestellt.

Mit der Auftragsvergabe entschied der Gemeinderat gleichzeitig über die künftige Gestaltung der Oberfläche in der Platzmitte, wo auch das Festzelt steht. Mehrere Varianten standen hier in unterschiedlicher Kombination zur Auswahl, darunter wassergebundene Decke, Pflaster, Schotterrasen und Asphalt.

Aus Gründen der größtmöglichen Nutzungsvielfalt sowie der geringsten Unterhaltungskosten gab man einer durchgehenden Asphaltdecke den Vorzug. Die Zufahrt von der Ziegelhäuser Umgehungsstraße (L 534) zum Parkplatz wird künftig auch von Westen kommend, also für Linksabbieger, möglich sein. (rie)

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Ein Beispiel, wie ältere Menschen sich in Bewegung halten können. (Archivfoto: Rothe)

Ältere Menschen in Bewegung

Stadtteilaktion in Rohrbach - Vereine informieren über ihre Angebote


Sich durch Sport und Bewegung fit zu halten, ist für ältere Menschen keine Selbstverständlichkeit. Etwa 15 Prozent betätigen sich regelmäßig sportlich. "Mehr Bewegung für mehr Ältere" fordert deswegen das Netzwerk "Ältere in Bewegung".

Beteiligt am Netzwerk sind die Akademie für Ältere, der Sportkreis Heidelberg, die SRH-Gruppe, das Gesundheitsamt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis, der Turngau Heidelberg, die Universität Heidelberg und die Stadt Heidelberg.

Nachdem die Wieblinger Seniorinnen und Senioren im vergangenen Jahr mit gutem Beispiel vorangingen, sind jetzt die Rohrbacher gefragt: Beim Aktionstag der TSG Rohrbach am 20. April stellen Vereine in der Eichendorff-Halle in Rohrbach von 14 bis 16 Uhr Bewegungsangebote für Ältere vor. Neben Informationen stehen zahlreiche Mitmachangebote auf dem Programm.

Alle Gruppen suchen noch Teilnehmer. Ärztliche Betreuung und Beratung sind vorhanden. Veranstalter ist die TSG Rohrbach in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Alternsforschung und dem Sportkreis Heidelberg.

Ziel dieser zweiten Stadtteilaktion ist es, noch mehr Ältere an Bewegungsangebote heranzuführen: "Regelmäßiges Muskeltraining, am besten kombiniert mit Balance-Übungen, kann auch im hohen Alter Kraft und Koordination verbessern und damit der Entstehung von Gebrechlichkeit entgegenwirken. So liegt es nicht nur an den Genen oder am Schicksal, wie wir altern, sondern wir haben es auch zu einem großen Teil in unserer Hand, die Qualität der späten Jahre entscheidend zu verbessern", bestätigt der Heidelberger Geriatrie-Experte Prof. Dr. Günther Schlierf.

Geplant ist, nach den Aktionstagen in Wieblingen und Rohrbach auch in den übrigen Heidelberger Stadtteilen entsprechende Angebote zu machen. Weitere Informationen gibt das Amt für Soziale Angelegenheiten und Altenarbeit der Stadt Heidelberg unter Telefon 58-3845 und das Zentrum für Alternsforschung unter 54-8129.

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Alles, was evangelisch ist ...

Thadden-Schule gestaltete Internet-Auftritt des evangelischen Kirchenbezirks Heidelberg


28 Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Thadden-Schule präsentierten kürzlich das Ergebnis wochenlanger Arbeit: Gemeinsam mit acht Lehrerinnen und Lehrern gestalteten sie die Internet-Seiten des evangelischen Kirchenbezirks Heidelberg, der jetzt unter der Adresse www.ekihd.de zu finden ist.

Die Elisabeth-von-Thadden-Schule in Wieblingen ist ein privates Gymnasium in evangelischer Trägerschaft. An ihr entstand vor einem halben Jahr die Idee, den Kirchenbezirk ins Netz zu bringen. Mit dessen Zustimmung schufen die Jugendlichen - die Jüngsten kamen aus der siebten Klasse - in selbstständiger Arbeit Internet-Seiten, auf denen sich die evangelischen Kirchengemeinden und alles, was zur evangelischen Kirche in Heidelberg gehört, vorstellen.

Ein paar Schüler der 12. Klasse "kannten sich aus" und brachten ihre Kenntnisse und Erfahrungen den Mitschüler/innen auf einem Workshop bei. Schüler wurden von Schülern unterrichtet, klassen- und jahrgangsübergreifend, schilderten die Beteiligten ihre Arbeit an der Homepage bei deren Präsentation: Jüngere konnten älteren etwas beibringen und auch Lehrer/innen wurden zu Lernenden. "Es entstand ein großer Wissens- und Erfahrungsaustausch, an dem alle mit großer Motivation beteiligt waren," freute sich Schulleiter Volker Herion: "Diese Arbeit hat kompetente Jugendliche und junge Erwachsene hervorgebracht".

Und sie hat allen Spaß gemacht. Gruppen von jeweils drei Schülerinnen und Schülern nahmen Kontakt zu einer Kirchengemeinde auf, beschafften das erforderliche Material und erstellten die entsprechenden Seiten mit allem technischen Know-how. "Das Ganze setzte eine kleine Revolution in Gang", so Herion. Die Jugendlichen kamen mit den Gemeinden ins Gespräch, stellten - kritische - Fragen und setzten sich auf eine völlig neue Art mit der Kirche auseinander.

Für viele Gemeinden war dies ein neuer Weg der Kommunikation, stellte Dekan Dr. Steffen Bauer fest: Die evangelische Kirche in Heidelberg setze mit ihrer eigenen Homepage ein Zeichen, dass sie die Anforderungen der neuen Kommunikationstechniken erkannt hat und für sich fruchtbar macht. Schön wäre es, so der Dekan, wenn Aktualisierung und Pflege der einzelnen Websites nun von Jugendlichen aus den Gemeinden übernommen würden. "Das wäre ein toller Schneeballeffekt."

Die beteiligten Schüler/innen bekamen von der Schule als Anerkennung ihrer Arbeit einen Ausweis, der sie berechtigt, an den Computern der Schule frei im Internet zu surfen. Die gemeinsame Arbeit habe gezeigt, dass dies ein guter Weg sei, Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium beizubringen. Beim Gebrauch des Internets hätten klassische Ver- und Gebote keine Gültigkeit mehr. Die Lehrer/innen der Thadden-Schule setzten lieber auf die Eigenverantwortlichkeit der Jugendlichen, die sie im Rahmen ihrer Gemeinschaftsarbeit erwerben konnten. (he/br.)

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Stand: 17. April 2001