Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 15 · 14. April 1999

Mit Renovierungen für rund 190.000 Mark

Kernzeitbetreuung verbessert

Rund 190.000 Mark hat die Stadt Heidelberg in den zurückliegenden Monaten aufgewendet, um an der Grundschule in Schlierbach die räumlichen Voraussetzungen für die Kernzeitbetreuung zu schaffen und an der Neckarschule in Ziegelhausen die Bedingungen für die Kernzeitbetreuung noch einmal erheblich zu verbessern.

In Heidelberg ist die Nachfrage nach der so genannten Kernzeitbetreuung groß. Manchmal größer als es die räumlichen Möglichkeiten in den Schulen zulassen.

In Ziegelhausen hatte die Stadt Heidelberg deshalb 1996 einen Raum in der Peterstaler Straße angemietet. Doch der konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Dieses Problem wurde jetzt mit der Unterbringung der Kernzeitgruppe in der Neckarschule gelöst, wofür der ehemalige Lehr- und Lernmittelraum der Schule umgebaut wurde. Das wiederum war nur möglich durch die Verlagerung der Lehr- und Lernmittel in einen eigens dafür sanierten Kellerraum. Alle notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten summierten sich schließlich auf 90.000 Mark. Seit 1. März dieses Jahres haben die kernzeit-betreuten Grundschulkinder in Ziegelhausen ihren neuen Raum in der Neckarschule bezogen.

Nachdem es zunächst so aussah, als bestünde in Schlierbach kein Bedarf an der Kernzeitbetreuung, hat sich schließlich doch eine Elterninitiative an die Stadt gewandt mit der Bitte, auch in Schlierbach eine Kernzeitgruppe einzurichten. Erfüllt werden konnte dieser Wunsch durch den Ausbau eines Raumes im Untergeschoss der Schlierbach-Grundschule. Weil die Kellerräume der Schule zuvor von verschiedenen Vereinen genutzt wurden,
musste auch für diese Ersatz geschaffen werden. Insgesamt erforderte die Herstellung des Raumes für die Kernzeitbetreuung in Schlierbach deshalb rund 100.000 Mark. Auch hier konnte die Kernzeitgruppe Anfang März einziehen.

In beiden Schulen wird - wie an allen anderen Heidelberger Grundschulen auch - die Kernzeitbetreuung durch päd aktiv e.V. wahrgenommen. (br.)
 
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Hilde Schreiner von der Akademie für Ältere mit den wertvollsten Ausstellungsstücken des Universitätsmuseums, zwei Zeptern aus dem 14. Jahrhundert. (Foto: Rothe)
Das Universitätsmuseum - Zeugnisse aus sechs Jahrhunderten

Zepter, Urkunden und mehr

Alle kennen den Karzer, aber wer kennt das Universitätsmuseum? Bisher finden nur wenige Besucher/innen den Weg in die Alte Universität, zumal auf dem Universitätsplatz nichts auf die Existenz des Museums hindeutet. Dabei ist ein Besuch der Dauerausstellung zu über 600 Jahren Universitätsgeschichte durchaus lohnend.

Das Museum zeigt Dokumente zur Geschichte der Universität von ihrer Gründung bis in die Nachkriegszeit: vom Gründungsprivileg Papst Urbans VI. "In supremae dignitatis" aus dem Jahre 1385 bis hin zu Flugblättern der Studentenbewegung von 1968. Besonders wertvolle Exponate sind das Universitätszepter von 1387 und das Zepter der Artistenfakultät von 1403. Aber auch wer etwas über das Frauenstudium in Heidelberg erfahren will oder über die unrühmliche Rolle der Universität im "Dritten Reich", findet im Museum zahlreiche interessante Exponate.

Die Idee zu einem Universitätsmuseum brachte der frühere Rektor Prof. Dr. Peter Ulmer vom Besuch einer russischen Universität mit, wie Dr. Werner Moritz berichtet, der als Leiter des Universitätsarchivs auch für das Universitätsmuseum verantwortlich ist. Moritz hat die Konzeption entwickelt und die Ausstellungsstücke aus den Beständen des Archivs ausgewählt. Nicht alles Gezeigte ist original. So sieht man die Gründungsurkunde der Universität nur in Kopie. Das Original ist durch eine unsachgemäße Ausstellung in früherer Zeit weitgehend verblasst, so Moritz, und muss im Tresor bleiben. Leihgaben, beispielsweise aus dem Kurpfälzischen Museum, ergänzen den universitätseigenen Bestand.

Die Ausstellung ist auf drei Räume im Erdgeschoss der Alten Universität verteilt. Raum A zeigt Dokumente aus der Zeit der Gründung bis ins 18. Jahrhundert, Raum B ist dem 19. Jahrhundert gewidmet und Raum C enthält die Exponate aus diesem Jahrhundert. Im Vorraum finden Wechselausstellungen statt, so zuletzt über den "pfalzgräflichen Medicus" und Botaniker Jacob Theodor (1522-1590). Ab Mai ist eine Ausstellung über Vasco da Gama und die Geschichte der Insel Macao geplant, danach steht - anlässlich seines hundertsten Todestages am 16. August - der Heidelberger Chemiker Robert Bunsen auf dem Programm.

Die Aufsicht im Museum wird seit der Eröffnung im Juni 1996 durch die Akademie für Ältere ehrenamtlich durchgeführt, "deren Engagement in Zeiten knapper öffentlicher Mittel den Betrieb des Museums erst ermöglicht", so Universitätsrektor Prof. Dr. Jürgen Siebke. Rund zehn Personen sind es gegenwärtig, die sich an den Wochentagen abwechseln. Sie verkaufen Eintrittskarten, machen Aufsicht und führen auf Wunsch auch durch das Museum und die Alte Aula. Einige mehr könnten es noch sein, wünscht sich Josefine Mömken von der Akademie für Ältere. Wer an dieser Aufgabe Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 975050 mit der Akademie in Verbindung setzen.

Universitätsmuseum und Alte Aula liegen vom Karzer nur einige Schritte über den Hof entfernt. Die räumliche Nähe will die Universität künftig nutzen und die drei Attraktionen gemeinsam betreuen lassen. Auch Souvenirs sollen künftig in einem "Uni-Shop" angeboten werden. Öffnungszeiten: Das Universitätsmuseum (Telefon 54-2152) ist dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Eintritt: Museum 3 Mark (ermäßigt 2 Mark), Alte Aula 2 Mark (1,50 Mark), Karzer 1,50 Mark (1 Mark). (rie)
   
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Stand: 13. April 1999