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Ausgabe Nr. 15 · 14. April 1999 |
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Musikfestival "Heidelberger Frühling" startet am 16. April | |
Der Frühling kommt! |
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Schon Karten reserviert? Am Freitag, 16. April, feiert der "Heidelberger Frühling
1999" seinen Auftakt mit dem "War Requiem" von Benjamin Britten in
der Heiliggeistkirche. Danach hat das Musikfestival vier Wochen lang Kulturhighlights
am laufenden Meter zu bieten. Erstmals auch für junge Musikliebhaber und solche,
die’s noch werden wollen. In mehr als 45 Veranstaltungen begibt sich der "Heidelberger Frühling 1999" auf die musikalisch-künstlerische Spurensuche nach Wende-Ereignissen aller Art: nach gesellschaftlichen, politischen und kulturellen ebenso wie nach Kehrtwendungen und Sprüngen in der Musikgeschichte. "Wendezeichen I" heißt deshalb auch das Motto des Festivals, das seine thematische Fortsetzung nach der Jahrtausendwende finden soll. Zur Eröffnung: War Requiem Generalmusikdirektor Thomas Kalb und das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg eröffnen die "Frühlings-Saison" in diesem Jahr mit Benjamin Brittens "War Requiem". Die Totenmesse für die Opfer der Weltkriege wurde 1961 in Coventry uraufgeführt, der Stadt, die von Hitlers Bomben dem Erdboden gleichgemacht wurde. Wie Guernica, Dresden oder Leningrad wurde Coventry zum Inbegriff des brutalen Krieges gegen die Zivilbevölkerung. Für die Heidelberger Aufführung konnte die international bekannte Sopranistin Julia Varady gewonnen werden. Ebenfalls zu Gast ist der Knabenchor der Kathedrale von Coventry. Großes Frühlingsfest Die jungen Sänger aus England sind noch einmal beim großen Frühlingsfest am Sonntag, 18. April, im Atrium der Heidelberger Druckmaschinen AG zu hören. Als Alternative zum Sonntagsspaziergang hat das Festival-Team dort ein Fest für Groß und Klein auf die Beine gestellt. Ab 11 Uhr stehen Walzer, Polkas und Galopps zum Mitspielen und Mittanzen auf dem Programm. Noten gibt’s ab sofort beim Festivalbüro in der Friedrichstraße 5. Für die kleinsten Frühlingsfest-Besucher wird alternativ auch Malen und Schminken, T-Shirt-Druck und Maskenbasteln angeboten. Ein Blick darf auch auf die interessante Arbeit bei Heidelberger Druckmaschinen geworfen werden. Unbedingt dran denken: Für Menschen bis zu einem Meter Körpergröße ist der Eintritt frei! Erste Frühlingswoche Die erste Frühlingswoche hat aber noch mehr zu bieten: Am Samstag, 17. April, um 20 Uhr ist in der Heidelberger Providenzkirche das Szymanowski Quartett mit Streichquartetten von Beethoven und Ravel zu hören. Am Montag, 19. April, präsentiert der "Heidelberger Frühling" das Traumpaar unter den gemeinsam musizierenden Pianisten, das Duo Genova & Dimitrov. In der Aula der Alten Universität spielen sie Stücke von Schubert, Schostakowitsch, Ravel, Strawinsky und Lutoslawski. Ein festliches Konzert für Trompete und Orgel steht am Mittwoch, 21. April, um 20 Uhr in der Heiliggeistkirche auf dem Programm. Joachim Schäfer und Martin Stephan spielen neben eigenen Stücken auch Werke von Vivaldi, Bach, Händel, Mendelssohn Bartholdy und Albioni. Kartenvorverkauf Lust bekommen auf den "Heidelberger Frühling"? Karten gibt’s im Vorverkauf unter anderem an der Konzertkasse, Theaterstraße 4. Telefonische Kartenreservierung unter 58 35 88. (eu) |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
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Zur Ausstellung "Goethe und Heidelberg" ist im Guderjahn-Verlag ein Katalog mit sämtlichen Texten und 20 ausgewählten Abbildungen erschienen. Er ist für 20 Mark in der Universitätsbibliothek und im Buchhandel erhältlich. |
Ab 23. April: Jubiläumsausstellung der Goethe-Gesellschaft in der Universitätsbibliothek |
Goethe und Heidelberg… |
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...das ist eine lange Geschichte. Nicht so lang wie die Weimarer, aber immerhin:
Achtmal war Goethe in Heidelberg. Seine Besuche dokumentiert jetzt eine Ausstellung
in der Universitätsbibliothek, die Professor Günther Debon für die
Goethe-Gesellschaft zusammengestellt hat. Vom 23. April bis 28. August ist sie in
der Plöck 107-109 zu sehen. Eigentlich ist Professor Günther Debon Sinologe. Kurz vor seiner Emeritierung hat er sein Herz für Goethe entdeckt. Er war es auch, der das berühmte Ginko-Gedicht Goethes, das lange Zeit Frankfurt für sich beansprucht hatte, nach Heidelberg zurückholte. "Wenn man sieht, wie viele Legenden man da platzen lassen kann, dann juckt’s einen…", scherzt der 77-jährige Debon über seine Goethe-Leidenschaft. Seit 15 Jahren ist er dicht auf Goethes Fersen. Dessen acht Heidelberg-Besuche hat er im Goethe-Jahr in einer Ausstellung mit ausführlichen Texten und zeitgenössischer Druckgrafik zum Thema gemacht. Der erste Besuch Der Rundgang beginnt mit Goethes erstem Heidelberg-Besuch im Mai 1775. Auf der Reise in die Schweiz wird er vom Großen Fass im Schlosskeller angelockt. Auf der Rückreise streift er noch einmal die Stadt. Im Oktober desselben Jahres kommt Goethe abermals nach Heidelberg und wohnt hier bei seiner "mütterlichen Freundin" Dorothea Delph. Der "geheime Besuch" Auch der "geheime Besuch" Goethes 1779 ist in der Ausstellung dokumentiert. Goethe zeichnete während seines Aufenthalts in Heidelberg den gesprengten Turm des Schlosses. Erst 1899 entdeckte man durch das Datum auf der Rückseite der Zeichnung, dass der Dichter 1779 in Heidelberg weilte. 1793 war Goethe erneut in Heidelberg, um seinen Schwager Johann Georg Schlosser von der Gründung einer Gesellschaft zur Verbreitung der Farbenlehre zu überzeugen. Schlosser allerdings hielt nichts von den Theorien seines Schwagers. "Lob an die Stadt" Abermals auf der Durchreise in die Schweiz kommt Goethe 1797 nach Heidelberg und formuliert hier sein berühmt gewordenes "Lob an die Stadt". Einen Höhepunkt erreichen die Heidelberg-Besuche Goethes in den Jahren 1814 und 1815. Der Dichter ist zu Gast bei Boisserées am Karlsplatz und tief beeindruckt von der Sammlung niederrheinisch-christlicher Gemälde. Hier trifft er auch Marianne Willemer, die das Ebenbild Suleikas im West-Östlichen Divan wird. Die Heidelberger Ausstellung lässt aber auch Goethes Beziehung zu den Professoren der Universität aufleben. Auch das Heidelberg des Studenten August Goethe und seines Sohnes Wolfgang ist nicht vergessen. Goethe-Rezeption Die letzte Abteilung gilt der Goethe-Rezeption durch Heidelberger Gelehrte: Georg Gottfried Gervinus, Kuno Fischer, Friedrich Gundolf, Karl Jaspers und viele andere sind vertreten. Die Ausstellung wird begleitet von einer Sonderausstellung zu Goethes Farbenlehre, die Dr. Letizia Mancino-Cremer und Professor Christoph Cremer von der Heidelberger Goethe-Gesellschaft konzipiert haben. Öffnungszeiten "Goethe und Heidelberg" ist montags bis samstags von 10 bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Professor Günther Debon bietet Führungen für Schüler an. (eu) |
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