Arbeit und Wirtschaft

Ausgabe Nr. 15 · 9. April 2003

 

Lob für das Stadtmarketing

Branchentreffen des Einzelhandels - Beate Weber: Stadt arbeitet an einem Nahversorgungskonzept


Großes Interesse fand das jüngste Branchentreffen für den Einzelhandel, zu dem Oberbürgermeisterin Beate Weber am Montag, 31. März, in den Spiegelsaal des Prinz Carl eingeladen hatte.

Rund 150 Vertreter/innen der Branche waren gekommen und nutzten nach Stellungnahmen der Oberbürgermeisterin und des Präsidenten des Einzelhandelsverbandes Nordbaden, Claus Seppel, die Gelegenheit zum Informationsaustausch untereinander und zu Gesprächen mit leitenden Mitarbeiter/innen der Stadt.

Die Oberbürgermeisterin ging unter anderem auf die allgemeine wirtschaftliche Lage ein, die auch in Heidelberg alteingesessene Betriebe zur Aufgabe zwinge. Hier habe man jedoch - anders als in vielen anderen Städten - keinen massiven Leerstand von Geschäftsräumen zu beklagen.

Vor diesem Hintergrund verdiene das Stadtmarketing besondere Beachtung. Der Verein PRO Heidelberg-Stadtmarketing e.V. bemühe sich mit Erfolg, Heidelbergs Ruf als Einkaufs- und Erlebnisstadt zu festigen. Dem Verein, dessen Aktivitäten vom Gemeinderat mit einem jährlichen Zuschuss von 75.000 Euro unterstützt werden, gehören derzeit etwa 180 Betriebe an.

Sorge bereitet die Entwicklung des Einzelhandels in den Stadtteilen. Die Konzentration des Handels an Standorten am Stadtrand ist zwar kein Heidelberg-spezifisches Problem. Weil davon aber insbesondere ältere und weniger mobile Bürgerinnen und Bürger betroffen sind, "arbeiten wir an einem Konzept, um die Nahversorgung in den Wohngebieten sicher zu stellen", betonte Beate Weber und fügte hinzu: "Dieses Problem liegt mit persönlich sehr am Herzen."

Die Stadt Heidelberg hat erkannt, dass große Straßenbaumaßnahmen anliegende Einzelhandelsbetriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen können, und hat deshalb einen Unterstützungsfonds eingerichtet. Die Oberbürgermeisterin nannte ihn bundesweit einmalig, in Fachkreisen werde darüber als "Heidelberger Modell" gesprochen. Der Unterstützungsfonds kam beim Umbau der Brückenstraße mit einem Volumen von rund 125.000 Euro erstmals zum Tragen.

Einen weiteren wichtigen Schritt zur Unterstützung des Einzelhandels sah Beate Weber in der Grundsatzentscheidung, 2004 eine neue HeidelbergCard einzuführen. Solche CityCard-Systeme seien erfolgreiche Instrumente zur Kundenbindung auch für den Einzelhandel. Die neue HeidelbergCard soll in zwei Versionen entwickelt werden: als Kundenkarte und als Touristenkarte (was sie bisher schon ist).

Einzelhandelsverbands-Präsident Seppel lobte vor allem die Kooperation zwischen Stadt und Pro Heidelberg, wobei er auch das vorbildliche Engagement des Pro-Heidelberg-Geschäftsführers Gerhard Wagner würdigte. Er bat um Fortsetzung der finanziellen Unterstützung des Stadtmarketing-Vereins, der unter anderem im Zusammenhang mit dem Jubiläum "25 Jahre Fußgängerbereich Hauptstraße" erneut umfangreiche Aufgaben zu bewältigen habe.

Mehrere der anwesenden Geschäftsleute sprachen sich für eine Lockerung des Verkaufsverbots an Sonntagen aus und warben um Unterschriften für einen Brief an den Bundeswirtschaftsminister.

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Offizielle Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes Berliner Straße 10 der HeidelbergCement AG: Vorstandsmitglied Andreas Kern (rechts) übergibt den Schlüssel an den dienstältesten Mitarbeiter Heinz Brosch, Leiter der Internen Revision. (Foto: Fuchs/HeidelbergCement)

Raumfrage gelöst

HeidelbergCement bezog zweites Hauptverwaltungsgebäude


Mitte März dieses Jahres bezog die HeidelbergCement AG nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit offiziell ihr neues Verwaltungsgebäude Berliner Straße 10.

Vorstandsmitglied Andreas Kern freute sich anlässlich der Schlüsselübergabe, dass jetzt wieder der größte Teil der Heidelberger Mitarbeiter an einem Standort vereint ist.

Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren hatte HeidelbergCement im damaligen Neubau Berliner Straße 6 seine Hauptverwaltung eingerichtet und sich damit erstmals eine richtige Firmenzentrale geschaffen, denn die Verwaltung war zuvor an verschiedenen Standorten in Heidelberg untergebracht. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs die Mitarbeiterzahl so stark an, dass mehrere Abteilungen wieder aus der Berliner Straße 6 ausgelagert werden mussten.

Sie kehrten nun ins neue Bürogebäude Berliner Straße 10 zurück. HeidelbergCement ist nicht Eigentümer sondern Mieter dieses vom Heidelberger Architekturbüro Kuhlmann+Partner im Auftrag von der Bauherrengemeinschaft Karin Wagner und Herbert Graf errichteten Neubaus, in dessen Gestaltung aber viele Produkte des Baustoffherstellers sichtbar sind.

In der Berliner Straße 10 sind untergebracht: Zentraleinkauf, Rechnungswesen, Marketing, Verkauf und Interne Revision sowie Verwaltung der Heidelberger Beton GmbH. Das HeidelbergCement Technology Center (HTC) zieht nach Leimen und gibt seinen Standort in der Pleikartsförster Straße zum Jahresende auf.

Vorstandsmitglied Andreas Kern: "Mit dem neuen Gebäude, das Raum für 180 Arbeitsplätze bietet, haben wir das Problem, wie wir es schon einmal vor 40 Jahren hatten, endlich gelöst." In den beiden Gebäuden der Hauptverwaltung an der Berliner Straße und im Rechenzentrum in der Wilckensstraße sind insgesamt rund 450 Mitarbeiter/innen beschäftigt.

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Equal-Netzwerk

In Heidelberg trafen sich regionale Entwicklungspartner


"Equal - Entwicklungspartnerschaft Rhein-Neckar-Dreieck" nennt sich ein regionales Netzwerk mit 45 Partner/innen aus dem Arbeits-, Ausbildungs- und Fortbildungsbereich, das sich die "Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit" zum Ziel gesetzt hat.

In der vergangenen Woche trafen sich die Beteiligten im Spiegelsaal des Prinz Carl zu einem Erfahrungsaustausch, in dessen Rahmen sie die Equal-Initiative ebenso präsentierten wie verschiedene Projekte der Beteiligten. Vorgestellt wurden zukunftsweisende, beschäftigungsfördernde Projekte in drei Themenfeldern: "Verbesserung des Übergangs von der Schule in Ausbildung und Arbeit", "Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit durch präventive Maßnahmen" und "Beseitigung struktureller Hindernisse bei der Integration besonders Benachteiligter in dauerhafte Einfacharbeitsplätze".

Am letztgenannten Projekt sind unter anderem mit den Heidelberger Diensten, der ifa Heidelberg/Rhein-Neckar e.V. und der Werkstatt gGmbH drei Heidelberger Beschäftigungsgesellschaften beteiligt, die gemeinsam mit verschiedenen Partnern versuchen, neue Wege zu finden, damit gering qualifizierte Menschen dauerhaft einen Arbeitsplatz erhalten können.

Oberbürgermeisterin Beate Weber begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz. Sie betonte, dass eine Region wie das Rhein-Neckar-Dreieck, die sich mit diesen Themen beschäftige, davon profitiere und stärker werde.

Equal ist eine europäische Gemeinschaftsinitiative, um neue Wege gegen Diskriminierung und Ungleichheiten jeglicher Art am Arbeitsmarkt zu erproben. Die sieben Projekte im Rhein-Neckar-Dreieck laufen seit Mai 2002 bis Dezember 2004. Die Geschäftsführung der "Equal - Entwicklungspartnerschaft Rhein-Neckar-Dreieck" liegt bei Elisabeth Müller-Neumann, der Beauftragten für kommunale Beschäftigungsförderung der Stadt Mannheim. (neu)

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Stand: 8. April 2003