Nach Workshop und Diskussion im Gemeinderat ist die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes
auf einem guten Weg
Ein gutes Stück voran gekommen ist die Fortschreibung des Heidelberger Verkehrsentwicklungsplanes
(VEP). In einem Workshop, der am vergangenen Wochenende unter Leitung des Ersten
Bürgermeisters Professor Raban von der Malsburg stattfand, hatten Mitglieder
des Gemeinderates, Vertreter der Stadtverwaltung und Mitarbeiter des Ingenieurbüros
PTV aus Karlsruhe wichtige VEP-Einzelmaßnahmen diskutiert und zu einem Planfall
zusammengefügt.
Insgesamt vier Arbeitsgruppen setzten sich mit den etwa 30 Einzelmaßnahmen
auseinander, die zuvor vom Gutachter PTV in Hinblick auf ihre Verkehrsauswirkungen,
ihre städtebaulichen Konsequenzen und ihre Kosten berechnet worden waren. Aus
diesen Einzelmaßnahmen sollten dann sinnvolle Maßnahmenpakete, so genannte
Planfälle, kombiniert werden. Erfreuliches Ergebnis des Workshops: alle Arbeitsgruppen
kamen zu sehr ähnlichen Vorschlägen.
Wichtige Punkte eines Planfalles waren für alle Workshop-Teilnehmer:
- die Verkehrserschließung Neuenheimer Feld (dazu gehören eine Parkraumbewirtschaftung,
das Jobticket, eine Straßenbahn ins Neuenheimer Feld sowie eine Fuß-
und Radwegeverbindung von Wieblingen ins Neuenheimer Feld; außerdem sollen
dazu die Folgen einer fünften Neckarquerung oder einer Verbindungsstraße
zwischen dem Autobahnanschluss Dossenheim und Klausenpfad beziehungsweise der Berliner
Straße geprüft werden)
- der Neckarufertunnel
- der Nord-Süd-Tunnel zwischen Mittermaierstraße und Lessingstraße
mit vierspurigen Varianten
- eine Straßenbahn nach Kirchheim und in die Altstadt
- die Optimierung des Verkehrsflusses am Römerkreis ohne Tunnel unter besonderer
Berücksichtigung der Stadtteile Kirchheim und Rohrbach (Fuß- und Radwegbrücke,
Buserschließung Furukawa).
Weitere Punkte wurden in der gemeinsamen Diskussion hinzugefügt:
- ein Anschluss an die neue Bahnstadt (eine Verbindung zwischen Autobahnanschluss
Rittel und der Eppelheimer Straße)
- eine Verlängerung der Hardtstraße an die Sandhäuser Straße
- eine Veränderung der Stadteingangssituation in Bergheim
- eine Erweiterung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in die
Region.
Der Heidelberger Gemeinderat nahm in seiner Sitzung am Donnerstag die Ergebnisse
des Workshops zur Kenntnis. In einer kurzen Diskussion sprach man sich dafür
aus, zusätzlich den Königstuhl-Tunnel in einen Planfall zu integrieren.
Aufgabe des Gutachters wird es nun sein, geeignete Planfallkombinationen zusammenzustellen
und zu berechnen. Der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss wird sich am 23. Mai
mit den Ergebnissen befassen. Endgültig auf den Weg gebracht ist die VEP-Fortschreibung,
wenn der Gemeinderat Ende Juli einen Grundsatzbeschluss für einen Planfall fasst.
"Unser Ziel ist es, dass die VEP-Fortschreibung von einer großen Mehrheit
des Gemeinderates getragen wird. Für eine erfolgreiche Verkehrspolitik, die
ja über viele Jahre tragfähig sein muss, ist dies von größter
Bedeutung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns auf einem guten Weg dorthin
befinden. Der Workshop jedenfalls ist ausgesprochen konstruktiv verlaufen und damit
eine hervorragende Grundlage für den weiteren Arbeitsprozess," betonte
Oberbürgermeisterin Beate Weber. (hei)
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