Verkehr

Ausgabe Nr. 14 · 2. April 2003

 

Grünes Licht für Bürger-Ticket

Die Verbundnetzkarte für alle wird 720 Euro kosten - Start am 1. Dezember 2003


Ein neues Angebot wird das Sortiment der zielgruppenorientierten und verbundweit gültigen Jahres- und Halbjahreskarten des VRN komplettieren. In der vergangenen Woche beschloss der Aufsichtsrat der Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar (URN), ein "Bürger-Ticket", so der derzeitige Arbeitstitel, zum 1. Dezember 2003 einzuführen.

Damit erhalten die beliebten Jahresnetzkarten für spezielle Zielgruppen eine attraktive Ergänzung. "Wir vollenden mit dem Bürger-Ticket die Entwicklung der preislich attraktiven Jahreskarten, die 1992 mit der Einführung der Karte ab 60 begann und der das Job-Ticket, das Semester-Ticket und zuletzt 1998 das MAXX-Ticket folgten", erklärte URN-Geschäftsführer Horst Kummerow.

Das Bürger-Ticket mit einem Jahrespreis von 720 Euro wird vielen Kunden erhebliche Preisvorteile bringen. Zum Vergleich: eine verbundweit gültige Jahreskarte für Jedermann kostet ab Juni 1.290 Euro im Jahr. Mit dem Bürger-Ticket können alle Fahrgäste, die noch keine 60 Jahre alt sind oder die kein Job-Ticket erhalten, die Busse und Bahnen des VRN verbundweit nutzen. So richtet sich das neue Angebot insbesondere an Berufspendler für den täglichen Weg zur Arbeit. Heidelberger/innen, die in Mannheim arbeiten, zahlen in der Preisstufe 4 ab Juni 858 Euro im Jahr. Diese Beispiele verdeutlichen die Preisersparnis, die VRN-Kunden mit dem Bürger-Ticket erzielen können.

Aber auch die Bindung junger Menschen an den öffentlichen Personennahverkehr durch attraktive Angebote ist dem VRN wichtig. Mit dem Bürger-Ticket möchte der VRN auch die Studierenden erreichen, die derzeit noch die Vorteile ihres Semester-Tickets genießen und nach Beendigung ihres Studiums quasi nahtlos auf das Bürger-Ticket umsteigen können; ebenso Auszubildende, die mit dem MAXX-Ticket mobil sind und nach ihrer Ausbildung weiterhin die Vorzüge einer Verbundnetzjahreskarte, sei es auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, nutzen wollen.

"Rechtzeitig zum Start der S-Bahn RheinNeckar am 14. Dezember ist mit dem Bürger-Ticket ein zusätzliches attraktives Ticket auf dem Markt. Die beiden neuen Angebote S-Bahn und Bürger-Ticket ergänzen einander perfekt. Das erhöht die Chance, neue Fahrgäste zu gewinnen", schlägt VRN-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Wagner die Brücke zu dem für die Region so wichtigen Verkehrsprojekt.

Des Weiteren informierten die beiden Verbundchefs darüber, dass die Markteinführung des "Bürger-Tickets" in das vom Land Baden-Württemberg aufgelegte 2. Innovationsprogramm aufgenommen wurde. Das Marketingkonzept sieht gestaffelte Rabatte für schnellentschlossene Kunden vor. Die genaue Ausgestaltung des Rabattsystems wird noch abgestimmt. Die Marketingkampagne zur Einführung des neuen Ticketangebotes, mit der auch über das Rabattsystem für Frühbucher informiert werden soll, wird voraussichtlich Anfang September starten. (vrn)

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Beständig aufwärts: In den dreizehn Jahren seit Gründung des Verkehrsverbundes stieg die Zahl der Fahrgäste von 114 auf 248 Millionen. (Abbildung: VRN)

VRN weiter auf Erfolgskurs

Auch 2002 Zuwachs bei Fahrgastzahlen und Einnahmen


Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2002 zurückblicken. Wie die nun vorliegenden Zahlen für das letzte Jahr belegen, konnten die Fahrgastzahlen auch im 13. Verbundjahr um fast zwei Prozent gesteigert werden.

Insgesamt nutzten im letzten Jahr 247,9 Millionen Menschen die Busse und Bahnen der 35 im VRN zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen. Auch bei den Einnahmen aus Fahrausweisverkäufen konnte der VRN eine Steigerung erreichen. Mit 145 Millionen Euro Einnahmen wurde gegenüber dem Jahr 2001 eine Steigerung von 3,4 Prozent erreicht. Dies entspricht Mehreinnahmen im letzten Jahr von 4,7 Millionen Euro.

Mit diesem Ergebnis belegt der VRN wieder einen überdurchschnittlich guten Platz beim Vergleich der großen deutschen Verkehrsverbünde. Wie aus der aktuellen Statistik des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für das Jahr 2002 hervorgeht, kann sich der VRN im Bereich Fahrgastzuwachs und Einnahmeentwicklung bundesweit sehen lassen. Bei der Einnahmeentwicklung befindet sich der VRN auf dem Siegertreppchen, nur knapp hinter dem Karlsruher Verkehrsverbund (+4,5 Prozent) und dem Verkehrsverbund Bremen (+4,0 Prozent belegte der VRN (+3,4 Prozent) den dritten Platz. Entgegen dem bundesweiten Trend von stagnierenden Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr konnte der VRN auch im Jahr 2002 die Fahrgastzahlen steigern und erreicht damit einen sehr guten mittleren Platz.

Betrachtet man die Fahrgastzahlen des VRN nach den Fahrausweisarten, so werden insgesamt 89,6% aller Fahrten mit Zeitkarten durchgeführt. Bereits 74,6 Prozent der Kunden des VRN benutzen hierbei die verbundweit gültigen Gesamtgebietskarten wie das Job-, Semester- und MAXX-Ticket sowie die Karte ab 60. Diese Ticketangebote mit ihrer hohen Kundenbindung - meist werden die Tickets kundenfreundlich im Abonnementverfahren vertrieben - verzeichneten im Jahr 2002 eine Zuwachsrate von 2,2 Prozent.

Einen überdurchschnittlichen Anstieg gab es beim Job-Ticket mit 5,9 Prozent mehr Fahrgästen und einem Plus bei den Einnahmen von 13,2 Prozent. So nutzen insgesamt rund 29.500 Berufstätige, deren Arbeitgeber eine entsprechende Vereinbarung mit dem VRN abgeschlossen haben, die Busse und Bahnen im VRN. Neben dem Job-Ticket und den Zeitkarten für Jedermann sind die Ticketangebote im Ausbildungsverkehr, das MAXX-Ticket und das Semester-Ticket, mit einem Anteil von 56,2 Prozent bei den Gesamtfahrgastzahlen ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Erfolges des VRN. (vrn)

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Von der Pferdebahn zur Variobahn

Die hundertjährige Geschichte der Heidelberger Straßenbahnen erzählt Frank Muth in einem Jubiläumsband mit dem Titel "Straßenbahnen in Heidelberg - 100 Jahre 'Blau-Weiße' in der Neckarstadt". Der Band spannt den Bogen von den Anfängen der Pferdebahn 1885 über den Start der "Elektrischen" 1902 bis zu den neuesten Streckenplanungen und Fahrzeugen. Dazwischen liegen die Ausdehnung des Heidelberger Straßenbahnnetzes ins Umland - auf dem Höhepunkt gab elf Linien mit Endpunkten unter anderem in Neckargemünd, Kirchheim, Wiesloch und Schwetzingen - und der Rückbau zu einem Rumpfnetz ab etwa 1960. Das mit 150 Abbildungen auf 160 Seiten reich bebilderte Buch ist eine Fundgrube für alle, die sich für Stadtgeschichte und Straßenbahnen interessieren. Der Autor Frank Muth ist freier Journalist und Fachmann für Nahverkehrsfragen. Das mit Unterstützung der HSB erschienene Buch ist für 22,90 Euro im Buchhandel zu beziehen (ISBN 3765471976).

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Stand: 1. April 2003