Ausgabe Nr. 14 · 2. April 2003 |
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Ernst Schwemmer |
CDU |
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Burelli-Tunnel und fünfte Neckarquerung Am 25. Februar wurden dem Gemeinderat die Planungen und gutachterlichen Bewertungen der Fachingenieure vorgestellt. Seither geht eigentlich die Zeit der phantasievollen und teilweise irrationalen Alternativvorschläge ihrem Ende zu. Bezieht man die Prognosen über die Verkehrsströme mit ein, so steht fest: Wir brauchen dringend beide Baumaßnahmen!! Davon ist bisher leider rund die Hälfte der Gemeinderatsmitglieder nicht zu überzeugen! Der Burelli-Tunnel stellt in der Form, wie im Stadtblatt als sogenannter "Langer Tunnel" am 5. März vorgestellt, eine wichtige städtebauliche Maßnahme dar. Er bringt den Autoverkehr von der Lessingstraße kreuzungsfrei auf die Ernst-Walz-Brücke - und umgekehrt - und ist für den Bahnhofsbereich und den Stadtteil Bergheim in dieser Form auf die Dauer unverzichtbar. Leider wird durch ihn die Zufahrt zum Neuenheimer Feld nur geringfügig verbessert. Er kostet fast 100 Mio. Euro und seine Bauzeit beträgt vier Jahre!! Wie der Verkehr in dieser Zeit geregelt werden soll, dürfen Sie sich selbst ausmalen. Hätte man vorher die fünfte Neckarbrücke, würden sich die Probleme zumindest halbieren, man könnte leichter Straßen sperren, die Bauzeit verkürzen und sicher Geld sparen. Nun zur "fünften Neckarquerung". Auch diese Kompromissbezeichnung sollten wir jetzt aus unserem Vokabular streichen. Eine Untertunnelung des Neckars stellt keine technisch und finanziell machbare vernünftige Alternative dar. Eine Brücke dagegen kann im 21. Jahrhundert nicht nur dem Autoverkehr, sondern auch Fußgängern und Radfahrern und auch der Straßenbahn dienen. Letztere hätte dann vom Neuenheimer Feld über das OEG-Gleis in Wieblingen eine fast kreuzungsfreie Zufahrt zum Hauptbahnhof und zur S-Bahn. Autofahrer aus allen Richtungen könnten, nicht nur vom Rittel her, das Uni-Gelände problemlos erreichen. Die Entlastung Bergheims vom Autoverkehr wäre ein weiterer nicht zu unterschätzender Nutzen. Die Bauzeit wäre vergleichsweise kurz. Der bestehende Verkehr würde durch die Baumaßnahmen nicht beeinträchtigt und die Kosten lägen bei 10 bis 15 Mio. Euro. Die Zufahrt vom Rittel und von der Mannheimer Straße und die Abfahrten im Neuenheimer Feld würden die Gesamtkosten auf etwa 50 Mio. Euro erhöhen. Einziger Nachteil der Brücke und Hauptargument der Brückengegner, sie quert das Natur- und Landschaftsschutzgebiet "Unterer Neckar", das bei der EU als FFH-Gebiet angemeldet ist und auf keinen Fall berührt werden darf. Voreilige Naturschützer haben schon die Zerstörung des gesamten Gebietes prognostiziert. Wie sehen die Fakten aus? Das Gebiet reicht bis Mannheim, ist 14 km lang und wird bereits von acht Brücken überquert. Die reine Naturschutzfläche beträgt 185 Hektar. Rechnen wir mit einem Streifen von 50 Meter Breite, den die Brücke beeinträchtigen könnte, so sind das 0,5 Prozent der Fläche. Das spielt keine Rolle, sagen die Brückengegner, die Gerichte werden keine Brücke zulassen. Nur eine Umweltverträglichkeitsprüfung kann klären, wie die Chancen für eine Brücke stehen. Deshalb hat sie die CDU-Fraktion beantragt. Ihr Ergebnis sollte ein wichtiges Entscheidungskriterium sein. Ich schätze Menschen, die ohne Scheuklappen, welcher Art auch immer, Entscheidungen durch Güterabwägung treffen! Ob sie im Gemeinderat die Mehrheit darstellen? |
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Kai Seehase |
SPD |
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Heidelberger Frühling Durch den unglückseligen Krieg im Irak, immerhin der "Wiege der Menschheit"; kommen nicht nur Menschen zu Schaden, sondern auch Kulturgüter von unschätzbarem Wert. Bomben auf Museen in Bagdad sind bereits eingeschlagen und wenn die Front im Norden in Bewegung gerät, ist damit zu rechnen, dass Städte wie Ninive oder Nimrud zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben diesen von uns leider nur sehr schwer beeinflussbaren Ereignissen muten die hiesigen sehr bescheiden und unbedeutend an. Auch wenn der Schatten des Krieges auf allem lastet, will ich mich mit ihnen befassen. Es ist Frühling und was gibt es Schöneres zur Zeit als den "Heidelberger Frühling", das Musikereignis in unserer Stadt, auf das viele kleine und große Musikliebhaber warten und das auch die weniger Interessierten auf jeden Fall noch bis zum 13. April wahrnehmen sollten. Macht und Musik haben das Leben der aus Rumänien stammende Komponistin Violeta Dinescu, die viele Jahre unter der Herrschaft des Ceausescu-Regimes verbrachte, sicherlich genauso stark geprägt wie Sergej Prokofjew, der unter dem Apparat Stalins als Musiker zu leiden hatte, auch wenn er selbst sagte, dass ihn Politik nie interessiert hätte. Die Komponistin Violeta Dinescu konnte man in einem anregenden Gespräch mit der Musikwissenschaftlerin und SPD-Stadträtin Dr. Karin Werner-Jensen erleben. Es war auf seine Art ganz sicher genauso belebend wie das Eröffnungskonzert mit den Bamberger Sinfonikern und ihrem hervorregenden Dirigenten Jonathan Nott vor ausverkauftem Haus in der Stadthalle. Wer die Interpretation von Kompositionen Violeta Dinescus durch die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und ihren Klavierpartner Christopher Hinterhuber erlebt hat, war sicher genauso angetan wie Rainer Köhl, der in der RNZ vom 28.3. schrieb, dass es "ein Spiel aus Feuer und Leidenschaft" war. Zum Familienfrühling kamen viele kleine und große Besucher bei freiem Eintritt in das Atrium der Heidelberger Druckmaschinen, wo sie vom Vorstandvorsitzenden Bernhard Schreier begrüßt wurden, um das Sinfonieorchester Heidelberger Ton Art mit Prokofjews "Peter und der Wolf" zu hören und zu sehen. Meiner Familie und Freunden hat dieser Sonntagnachmittag viel Freude bereitet und die Oberbürgermeisterin, die als Erzählerin auftrat, war ganz offensichtlich ebenfalls in ihrem Element. Die SPD-Fraktion bedankt sich bei Thorsten Schmidt, Michael Breugst und ihren Mitarbeiterinnen für das Engagement sowie das vielfältige Programm. Unser Dank gilt aber auch den Sponsoren, ohne deren Unterstützung der "Heidelberger Frühling" nicht das wäre, was er ist: ein Festival, das aus dem Kulturangebot der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Informationen über die nächsten Veranstaltungen gibt es unter www.heidelberger-fruehling.de. |
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Irmtraud Spinnler |
GAL | |||||||||||||
Der "Moonliner" fährt auf Erfolgskurs Viel Energie und Ausdauer hat die GAL aufgebracht, um das Superangebot "Moonliner" bei HSB und Stadt durchzusetzen; deshalb sind wir besonders neugierig auf die Bilanz der ersten 100 Tage. Wir haben uns bei Kunden und Fahrern umgehört. "Durch den Moonliner ist es einfach nicht mehr so stressig für uns Nachtmenschen", so der Kommentar von Jana, als ich sie auf das durchgehende Nachtbusangebot der HSB ansprach. Bildete im alten Jahr noch ein Sprint zum letzten Bus um 1.15 Uhr den wenig romantischen Abschluss, so können die Nachtschwärmer nun an Samstagen, Sonn- und Feiertagen durchgehend vom Bismarckplatz aus zu jeder vollen Stunde einen passenden Moonliner finden, der sie in die Stadtteile fährt. Nach dem Kino noch auf einen Abstecher in die Kneipe oder Disko, das geht nun ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen. Zudem fährt halbstündlich der M5-Bus vom Schwimmbad-Club über den Hauptbahnhof, Bismarckplatz zum Karlstor und zurück. "Ganz prima, so muss ich nun nicht mehr Taxi spielen und kann beruhigt schlafen", freut sich eine Mutter. Die Eltern sind zufrieden, weil sie ihre Kinder Berufsfahrern anvertrauen können und das finden sie viel besser als zufällige Mitfahrgelegenheiten mit Fremden oder nicht so erfahrenen Fahrern. Und ab und an ist der Moonliner auch für sie selber interessant, eine Fahrt inmitten gutgelaunter junger Menschen ist auch für sie ein Vergnügen. "Die Busse sind sehr gut gefüllt. Im Sommer werden wahrscheinlich Gelenkbusse nötig sein, um die Leute transportieren zu können", so der Erfahrungsbericht eines Moonliner-Fahrers. Bisher eher selten genutzt wird das Angebot, das nach Absprache mit dem Fahrer auch zwischen den Haltestellen ausgestiegen werden kann. Er bekommt allerdings öfters die Kritik zu hören, dass es nicht zu jedem Nachtbus auch einen Anschlussbus in die Nachbargemeinden gibt. Wir haben schon im Vorfeld darauf hingewiesen und empfehlen weiter dringend, mit den entsprechenden Bürgermeistern in Verhandlung zu treten. Viel Lob gibt es noch dafür, dass dieses Angebot keinen Zuschlag kostet und bei allen Monats- und Jahreskarten inklusive ist. Dies soll nach unserer Auffassung auch so bleiben, es gibt kaum eine lohnendere Werbung für den ÖPNV! |
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Hinweis: "Nordzubringer durch Feld und Flur? Naherholung Ade?" Am Samstag, 5.4., findet um 14 Uhr eine GAL-Vor-Ort-Begehung des Handschuhsheimer Felds statt. Treffpunkt beim Springer-Verlag, Tiergartenstraße. | ||||||||||||||
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Lore Schröder-Gerken |
Die Heidelberger | |||||||||||||
Lange Nacht der Museen Es gibt sie doch, die Kultur in Heidelberg und sie findet großes Interesse und zeigt ein weit gefächertes Angebot. Selten habe ich so viele Menschen gelöst, gut gelaunt und friedlich durch Heidelberg laufen sehen. Die ersten Begegnungen auf dem Bismarckplatz, wenn man die Straßenbahn verlässt, sind die gut gelaunten Hostessen von "Meier", die beraten, gute Tipps für die Gestaltung der Nacht geben und kompetent warnen vor langen Warteschlangen. Unser erster Stopp ist das Kurpfälzische Museum. Irina Pauls und ihr Tanztheater zeigen, dass die Streichung dieser Sparte am Theater vergessen und eher die Kooperation mit einem anderen Tanztheater angestrebt werden sollte. Ein wirklicher Glanzpunkt des Museums ist jetzt die neu gestaltete Gemäldegalerie. Im Kunstverein spielt noch keine Band, aber die laufende Ausstellung von Erwin Bechtold verträgt, anders als die "Berg"-Ausstellung, viele Menschen, viel Bewegung und regt an zur Diskussion und Begegnung. Danach besuchen wir das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Hier im Gewölbekeller sind wir eine Stunde lang fasziniert vom Sinti-Jazz mit dem Armin Heitz Trio. Ein Highlight der langen Nacht. Nächste Überraschung: Die Sonderbusse fahren tatsächlich in ausreichendem Takt und sehr schnell sind wir wieder am Bismarckplatz. Trotz Warnung der netten Hostess versuchen wir unser Glück beim Alten Hallenbad. Dort stehen Hunderte von Menschen geduldig in der Schlange, sicher auch um das Unterwegstheater zu sehen, aber ganz sicher, um endlich nach 20 Jahren wieder einmal ins "mystische" Hallenbad zu schauen. Dieses Interesse sollte Aufforderung genug sein, endlich ein tragbares Konzept und einen neuen Investor zu finden. Wir stellen uns nicht an, sondern laufen über die stark belebte Hauptstraße, die zu dieser Zeit fast eine mediterrane Atmosphäre ausstrahlt, zur Heiliggeistkirche. Innerhalb einer Viertelstunde füllt sich die Kirche auf ca. 800 Personen, die hier bei einem einstündigen Konzert verweilen. Mich hat die fröhliche Stimmung, das Weglassen jeglichen Kommerzes, die phantastische Organisation und die zwanglose Begegnung mit Kultur und Menschen begeistert. Allen Teilnehmern und Organisatoren unseren Dank und wir warten gespannt aufs nächste Jahr. |
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Dr. Ursula Lorenz |
FWV | |||||||||||||
Vorstandswahlen Unter reger Beteiligung veranstalteten die Freien Wähler Heidelberg ihre diesjährige Jahreshauptversammlung. Bei den Vorstandswahlen ergaben sich erhebliche Veränderungen, insbesondere hat sich der Vorstand merklich verjüngt. Außerdem ist der Vorstand um einen weiteren Beirat erweitert worden. Im einzelnen sind gewählt: 1. Vorsitzende Dr. Reinhild Ziegler, 2. Vorsitzender Matthias Brandel, 3. Vorsitzender Dr. Dietrich Lorenz, Kassenwart Klaus Bethke-Jaenicke, Schriftführerin Hannelore Günther, Beiräte: Volker Kraft, Hans-Peter Lange, Wolfgang Stöhr, Karl-Heinz Stoll, Kassenprüfer: Günter Mock und Dr. Dieter Schenk. Außerdem freuen wir uns und gratulieren Hannelore Günther zur Wahl in den Beirat des Landesvorstands der Freien Wähler Baden-Württemberg. |
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Dr. Annette Trabold |
FDP | |||||||||||||
Gelungene Zusammenarbeit Ein kulturelles Ereignis von höchstem Rang konnte man durch die Zusammenarbeit der Architektenkammer und dem Unterwegstheater in der langen Nacht der Museen bewundern: die H20-Show im Alten Hallenbad! Was dort mit Hilfe auch zahlreicher Sponsoren als Installation, Projektion, Licht, Klang, Tanzperformance (und natürlich auch echter Massage!!) geboten wurde, war ein kulturelles Erlebnis von ganz besonderer Qualität. Man kann nur hoffen, dass diese Installation noch verlängert werden kann, damit noch mehr Zuschauer in den Genuss der Betrachtung kommen können. Und in diesem Zusammenhang hoffe ich auch, dass es ENDLICH gelingt, dass das Unterwegstheater eine halbjährliche Terminplanung für die Klingenteichhalle erhalten kann, um dort seine Aufführungen auch außerhalb der Ferienzeiten zu planen. Es kann doch nicht so schwer sein, rechtzeitig 10 Termine im Jahr genannt zu bekommen. Ich kann es nicht fassen! Wie Sie ja wissen, liebe Leserinnen und Leser, fanden im diesen Jahr, weil das eben nicht der Fall ist, Premieren des Unterwegstheaters in Stuttgart und Frankfurt statt!! Wer nach der langen Nacht der Museen seitens der Stadtverwaltung und des Gemeinderats darauf noch immer (wie oft bisher der Fall) mit einem: "Ach Frau Trabold, Sie schon wieder mit Ihrem (!!) Unterwegstheater" reagieren sollte, hat wahrlich noch immer nicht begriffen, mit welch kreativen Potenzial und mit welcher künstlerischen Qualität sich die Stadt (nicht ich!) schmücken könnte. Dazu gehört auch zu sagen, dass die Tänzer/innen des Heidelberger Theaters unter der Choreographie von Irina Pauls in der Museumsnacht eine beeindruckende und ästhetisch anspruchsvolle Performance im Museum gezeigt haben. Dies sei nur für all diejenigen ausdrücklich erwähnt, die missgünstige Konkurrenzen aufbauen oder das Tanztheater ohnehin abschaffen wollen, um derartige unsinnige Gedanken gleich im Keim zu ersticken.... |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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