Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 13 · 26. März 2003



Das Gemälde von Jacques Fouquieres (um 1620) zeigt die Gesamtansicht des "Hortus Palatinus". In der Langen Nacht der Museen können sich die Besucher/innen erstmals virtuell im Schlossgarten bewegen.

Der Garten des Winterkönigs

Eine dreidimensionale Rekonstruktion im Kurpfälzischen Museum


Eine virtuelle Nachbildung des berühmten "Hortus Palatinus" wird erstmals in der Langen Nacht der Museen am Samstag, 29. März, im Kurpfälzischen Museum der Öffentlichkeit vorgestellt. Die gigantische Gartenanlage, einstmals als "achtes Weltwunder" bezeichnet, wird dann in animierten Videosequenzen großformatig auf die Wandfläche der Kurpfalzabteilung projiziert.

Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, der so genannte Winterkönig, löste mit seiner Wahl zum böhmischen König den Dreißigjährigen Krieg aus und beendete die Blüte seiner Heimatstadt Heidelberg. Um 1615 hatte er sein größtes Bauprojekt, den "Hortus Palatinus", begonnen. Die riesige terrassenartige Gartenanlage direkt am Heidelberger Schloss mit geometrisch angelegten Beeten und Hecken sowie geheimnisvollen Grotten wurde jedoch nie vollendet.

Die Forscher des European Media Laboratory (EML) in der Villa Bosch, haben mit ihrer digitalen Rekonstruktion diesen versunkenen Schatz der Architekturgeschichte gehoben und die beeindruckende Szenerie des Schlossgartens wieder zum Leben erweckt. Auf der Basis von Geländedaten, Plänen des Architekten Salomon de Caus und anderen verfügbaren Quellen wie Gemälden und Stichen erstellten sie am Computer ein dreidimensionales Modell, durch das sich die "Besucher/innen" des Gartens virtuell bewegen können.

Die Präsentation findet in der Kurpfalzabteilung des Museums statt. Wo bisher das Gemälde des "Hortus Palatinus" von Jacques Fouquières (um 1620) hing, das an eine Landesausstellung verliehen wurde, ist jetzt die Installation des virtuellen Schlossgartens zu sehen. "So bleibt der "Hortus" dem Museum weiterhin erhalten, allerdings durch ein modernes Medium", freut sich Dr. Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums. "Durch die dritte Dimension wird Geschichte gerade auch für junge Museumsbesucher lebendig."

"Mit der Präsentation des virtuellen "Hortus Palatinus" möchten wir Forschung erfahrbar machen", sagt EML-Direktor Prof. Andreas Reuter. Die European Media Laboratory GmbH ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnimmt.

Das virtuelle Modell des Schlossgartens ist im Rahmen des Forschungsprojektes "GEIST" entstanden, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das tragbare Informationssystem soll Schülern Geschichtswissen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vermitteln. Die Installation wird zur Langen Nacht der Museen am 29. März als eine der Attraktionen des Kurpfälzischen Museums, Hauptstraße 97, eröffnet und ist dann bis zum 4. Mai täglich von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 21 Uhr zu sehen.

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"Kick it like Beckham", die indische Komödie ist ab Donnerstag, 27. März, im Karlstor-Kino zu sehen.

Frauen-Welten

Filmprogramm zum Weltfrauentag im Karlstor-Kino


Höhepunkt der Veranstaltungen rund um den 8. März, den Weltfrauentag, in Heidelberg ist eine Filmreihe unter dem Titel "Frauen-Welten", die am Donnerstag, 27. März, um 20 Uhr im Karlstor-Kino beginnt. Unter der Schirmherrschaft des Gleichstellungsamtes der Stadt Heidelberg und in Zusammenarbeit mit dem Ausländerrat und dem Medienforum zeigt die Städtegruppe von "Terre des femmes" eine Auswahl von internationalen Filmen.

Zum Auftakt der Filmtage wird der vielfach preisgekrönte iranische Film "The day I became a woman" von Marziyeh Meshkini gezeigt. Er läuft, wie auch "Faat Kine" von Ousmane Sembène aus dem Senegal, als Heidelberger Premiere. Außerdem auf dem Programm stehen "Kick it like Beckham", eine Komödie von der Inderin Gurinder Chadha und "Annas Sommer", eine deutsch-griechisch-englische Koproduktion, die unter der Regie von Jeanine Meerapfel entstanden ist. Die Filme laden zu einem Streifzug durch ganz unterschiedliche Frauenwelten ein. Mit Humor und Einfühlungsvermögen wird gezeigt, wie Frauen in aller Welt mit Entschlossenheit und Kreativität ihren Alltag meistern.

Anschließend besteht Gelegenheit im "Coco loco", dem Restaurant im Karlstorbahnhof, zum Gespräch mit den Veranstalterinnen. Das Filmprogramm läuft bis zum 31. März. Ausführliche Informationen dazu sind auf der Homepage des Karlstorbahnhofs unter www.karlstorbahnhof.de zu finden.

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Stand: 25. März 2003