Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 13 · 27. März 2002

 

Literaturszene im Internet

Ab Gründonnerstag präsentiert die Stadtbücherei 31 Heidelberger Autor(inn)en-Porträts online


Wer gesicherte Informationen über Heidelberger Autorinnen oder Autoren sucht, kann in Zukunft auf der Internet-Seite der Stadtbücherei fündig werden. Die 31 bekanntesten Belletristik- und Theaterautor(inn)en der örtlichen Literaturszene wurden für die Internet-Präsentation ausgewählt.

Beate Frauenschuh, Lektorin für Belletristik bei der Stadtbücherei, ist überzeugt, dass dieses Angebot überregional genutzt wird: "Das ist ein besonderer Service für die Heidelberger Autoren." Studenten, Journalisten, Kulturveranstalter, Autoren und nicht zuletzt die Leser profitieren davon. "Das Projekt hat eine solide Grundlage und ist trotzdem sinnvoll für alle, die schnelle Informationen im Internet suchen", sagt die Initiatorin.

Die Liste ist handverlesen und reicht von A wie Salim Alafenisch über Elisabeth Alexander, Frank Barsch, Michael Buselmeier, Hilde Domin, Wilhelm Genazino, Hubert Habig, bis Z, der Neuentdeckung Ingeborg von Zadow. Auch Mundartdichterinnen wie Ilse Rohnacher und Elsbeth Janda sind vertreten.

Die Auswahl erfolgte nach den Richtlinien des Schriftstellerverbands, zu denen eigenständige Publikationen in anerkannten Literaturverlagen zählen. Die wichtigsten Informationen über Person und Werk sind herausgefiltert und die Veröffentlichung mit den Autor(inn)en abgesprochen. Die Stadtbücherei pflegt seit Jahren gute Kontakte zu den Heidelberger Autor(inn)en, die von ihr betreut und beraten werden.

Bereits seit 1978 werden die in Heidelberg lebenden Schriftstellerinnen und Schriftsteller von der Stadtbücherei in einer Sammlung "Heidelberger Autoren" dokumentiert. Diese Dokumentation umfasst derzeit über 100 Personen, deren Biografien und Werkverzeichnisse ständig fortgeschrieben werden. Gesammelt werden Fotografien, Rezensionen, Berichte über Veranstaltungen, Ehrungen und Preisverleihungen.

Dazu gehören auch Korrespondenzen, Werbemittel der Verlage, Plakate, Bücher, Filme und Tonträger. Die Schallplatten der Liedermacherin Eva Vargas aus den 70er Jahren zählen ebenso dazu wie Timotei-Shampooflaschen mit Gedichten von Hilde Domin auf der Rückseite. "Immer wieder nutzen Studierende aus dem In- und Ausland gerne die Heidelberger Materialsammlung", berichtet Corinna Uhlich, die das neue Internetangebot der Stadtbücherei mit aufbaute.

Die Stadtbücherei Heidelberg ist eine der ersten bundesweit, die eine Internet-Präsentation der örtlichen Schriftsteller anbietet. Sie ist in Verbindung mit der klassischen Autoren-Dokumentation, dem Buchkauf von Heidelberger Autorinnen und Autoren, Buchpremieren, Ehrungen, Festlesungen und dem literarischen Veranstaltungsprogramm, ein Teil der städtischen Literaturförderung. Ziel ist die kontinuierliche Erweiterung der Internetpräsentation unter anderem durch Kontaktadressen von Literaturgruppen, Veranstaltern, Verlagen und Übersetzern.

Die "Literaturszene Heidelberg" ist ab Donnerstag, 28. März, über die Startseite der Stadtbücherei unter www.heidelberg.de/stadtbuecherei zu finden.

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Fluglärmkommission tagte

Situation im Umfeld des Flugplatzes Pfaffengrund hat sich entspannt


Bereits zum dritten Mal tagte am 19. Februar im Rathaus die von Oberbürgermeisterin Beate Weber initiierte Fluglärmkommission für den Militär-Flugplatz Heidelberg-Pfaffengrund. Gesprochen wurde über die schon erreichten Fortschritte und eventuelle weitere Verbesserungen.

In der Gesprächsrunde beteiligten sich auch Vertreter der US-Armee, die den Flugplatz betreibt, an deren Spitze Colonel Howard C. Butler. Er wertete die bisherige Arbeit der Kommission als sehr erfolgreich. So seien bereits spürbare Verbesserungen erreicht worden. Fluglärm könne aufgrund des militärischen Auftrags der US-Armee im Rahmen internationaler Bündnisse und Verträge jedoch nicht vollkommen vermieden werden.

Auch Oberbürgermeisterin Weber bestätigte, dass durch die Optimierung des Flugplatzbetriebes, insbesondere durch verringerte Testläufe, weniger Starts und Landungen an Wochenenden und durch eine reduzierte Anzahl von Nachtflügen, die Situation im Umfeld des Flugplatzes verbessert worden sei. Dies wurde von den anwesenden Vertretern der Bürgerinitiative bestätigt.

Weitere Verbesserungsvorschläge, insbesondere zu den An- und Abflugrouten wurden intensiv diskutiert. In einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe soll nun geklärt werden, ob es Alternativen beziehungsweise Optimierungsmöglichkeiten bei den Flugrouten gibt, die gleichzeitig eine maximale Sicherheit gewährleisten. Der Sicherheit des Flugbetriebs müsse - auch im Interesse der Anwohner - nach wie vor höchste Priorität eingeräumt werden, so Butler.

In diesem Zusammenhang stehen auch die bereits angelaufenen Luftschadstoffmessungen und die geplanten Lärmmessungen im Umfeld des Flugplatzes. Im Steinhofweg werden über die Dauer von einem Jahr an verschiedenen Stellen die Luftschadstoffe, insbesondere die Belastung durch Kerosin, gemessen. Die Lärmmessung beginnt im März 2002.

Thema war auch die von der US-Armee im Rahmen einer Umstrukturierung geplante Verlegung des 214. Heeresfliegerregiments nach Mannheim. Colonel Howard C. Butler konnte allerdings noch keine Angaben zum Zeitpunkt der Verlegung machen.

Oberbürgermeisterin Beate Weber bat die US-Armee schließlich eindringlich darum, die Sperrung des für die Heidelberger Bevölkerung wichtigen Diebsweges für den motorisierten Verkehr und die Sperrung der Römerstraße für den Schwerverkehr aufzuheben. Die US-Armee sagte eine Prüfung zu, ob die Sicherheitslage eine teilweise Aufhebung der Beschränkungen zulasse.

Beate Weber bedankte sich für die bisherigen Bemühungen der Kommission und die Zusage aller Mitglieder, weiterhin zu einer konstruktiven Zusammenarbeit beizutragen. Neben der Stadt und der US-Armee, der Bürgerinitiative "Stoppt den Fluglärm und Gestank", Mitgliedern des Gemeinderates, des Stadtteilvereins und des Bezirksbeirates Pfaffengrund, Vertretern der Städte Eppelheim und Schwetzingen gehören der Fluglärmkommission auch ein Mitarbeiter des Amtes für Flugsicherung der Bundeswehr, ein Mitarbeiter des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Mannheim und Vertreter der Bundesvereinigung gegen den Fluglärm e.V. an.

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Stand: 26. März 2002