Ausgabe Nr. 13 · 28. März 2001 |
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Luftaufnahme des Neuenheimer Feldes - entnommen aus der neuen Broschüre des Verkehrsvereins über den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Heidelberg ("Heidelberg heute"). |
Life Sciences als Wirtschaftskraft |
Untersuchung von Ernst & Young im Technologiepark-Forum vorgestellt Die im Neuenheimer Feld im Bereich Biowissenschaften forschenden wissenschaftlichen Institute und die dort ansässigen Unternehmen stellen einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor für Heidelberg dar: Sie erzeugen eine Wirtschaftskraft von fast 1,2 Milliarden Mark, wovon rund 19 Prozent oder 228,3 Millionen Mark in Heidelberg verbleiben. Dies geht aus einer Studie des renommierten Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young hervor, das im Auftrag des Initiativkreises Wertschöpfung die "Wirtschaftskraft der Forschung und Wissenschaft im Bereich Life Sciences in Heidelberg" untersucht hat. Im Initiativkreis Wertschöpfung arbeiten Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg Innovation GmbH, Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, Lion bioscience AG, Universität und Universitätsklinikum sowie der Technologiepark Heidelberg zusammen. Dr. Bettina Heidenreich von Ernst & Young erläuterte die Studie jetzt beim jüngsten Technologiepark-Forum im Zentrum für Kommunikation des DKFZ vor Repräsentantinnen und Repräsentanten von Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Die Betrachtung basiert auf den Zahlen von 1998 und schließt die Sachausgaben der Institute und Unternehmen sowie die Einnahmen und Ausgaben der Mitarbeiter und Studenten und die Ausgaben der Patienten ein. In die Untersuchung waren 16 so genannte Start up-Unternehmen einbezogen sowie 27 - teilweise sehr große - universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Zwangsläufig bezeichnet die Studie den Anteil der Unternehmen an der gesamten Wirtschaftskraft als "noch eher unbedeutend". Von den Sachausgaben der Institutionen verbleibt allerdings nur ein relativ geringer Anteil (16 Prozent) in Heidelberg. Ebenfalls 16 Prozent verbleiben im übrigen Rhein-Neckar-Raum, mehr als zwei Drittel fließen nach außerhalb. Der Grund: Die hochspezialisierte Nachfrage nach Verbrauchsmitteln und Geräten kann in Ortsnähe nur beschränkt befriedigt werden. Der Betrag von 228,3 Millionen Mark, der in Heidelberg verbleibt, enthält Sachausgaben der Institute (69 Millionen) und der Unternehmen (11 Millionen). Die Studierenden tragen mit ihren Ausgaben 59,4 Millionen, die Patienten rund 0,4 Millionen bei. Von den Einkommen der Mitarbeiter verbleiben rund 88,5 Millionen Mark in Heidelberg. Deren Anteil ist vom Wohnort abhängig, wo erfahrungsgemäß etwa drei Viertel der Ausgaben (unter anderem für Wohnung, Lebensunterhalt und Freizeit) getätigt werden. Eine Steigerung der Wirtschaftskraft des Bereichs Biowissenschaft hält die Ernst & Young-Studie für möglich, wenn weitere Life-Science-Unternehmen gegründet oder angesiedelt werden. Eine Aussage, über die sich der Geschäftsführer der Technologiepark Heidelberg GmbH, Dr. Klaus Plate, freute. Denn die Zahl der im Technologiepark tätigen Firmen hat sich in den letzten Jahren verdoppelt und sie wird nach Fertigstellung des dritten Bauabschnitts noch einmal wesentlich zunehmen. (br.) |
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Kampf gegen Viren |
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Anadys Pharmaceuticals gründet Firma in Heidelberg Neue Firmengründung am Biotech-Standort Rhein-Neckar-Dreieck: Anadys Pharmaceuticals Europe GmbH, Tochter der Anadys Pharmaceuticals Inc., San Diego/USA, will in Heidelberg neuartige Medikamente gegen Viruserkrankungen entwickeln. Anadys' Know how in der Erforschung von Wechselwirkungen zwischen RNA und Protein wird durch eine strategische Allianz mit dem Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium (EMBL) unterstützt. "Die neuen EMBL-Technologien werden uns helfen Medikamente zu finden, die auf RNA wirken und auf Proteine, die mit RNA interagieren", sagt Dr. Silke Schumacher, Geschäftsführerin von Anadys Europe. RNA, Ribonukleinsäure, übersetzt die DNA-Erbinformationen in Proteine, die für alle Stoffwechselvorgänge in Flora und Fauna verantwortlich sind - auch für Krankheiten. Kann man die RNA-Übersetzung von "krank machenden" Proteinen verhindern, wird die Krankheit so zusagen im Keim erstickt. Die Anadys-Gründung ist die zehnte Firmenneugründung in der BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck innerhalb des letzten halben Jahres. Dr. Ernst-Dieter Jarasch, Geschäftsführer des in Heidelberg ansässigen Vereins BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V., weist darauf hin, dass seit 1996 in der Region 46 neuen Biotechnologie-Unternehmen entstanden sind, die bis heute 950 Arbeitsplätze geschaffen haben. |
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