Ausgabe Nr. 12 · 24. März 1999 |
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Stadt unterstützt Frauen beim Start in die Selbständigkeit | |
Gute Zeiten für Gründerinnen |
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Mit einem Gründerinnenzentrum will die Stadt Heidelberg Frauen bei ihrem Start
in die Selbständigkeit unterstützen. Bis zum Jahr 2000 soll das Zentrum
in Heidelberg realisiert werden. Existenzgründerinnen wird hier die Chance gegeben,
ihre Geschäftsideen im Verbund mit anderen Jungunternehmerinnen zu verwirklichen,
Verwaltungs- und Büroinfrastruktur gemeinsam zu nutzen. Der Stadtkreis Heidelberg - so die Auswertung des Eigenkapitalhilfe (EKH)- Programms für Baden-Württemberg Anfang der 90er-Jahre - weist mit den höchsten Frauenanteil bei den Betriebsgründungen im Land auf. Insgesamt ist von einem günstigen ëGründungsklimaí auszugehen. Allerdings wird dieses positive Bild durch die Tatsache relativiert, dass sich die Gründungsaktivitäten von Frauen bisher überwiegend auf traditionelle Dienstleistungen konzentriert haben. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Als ëStadt der Zukunftí wollen wir in Heidelberg auch innovative und zukunftsfähige Projekte für Frauen unterstützen. Wir haben viele, besonders gut qualifizierte Frauen, für die es schwierig ist, nach der Familienphase wieder einzusteigen. Gerade für diese Frauen bietet das Gründerinnenzentrum neue Chancen." Gefördert wird das Gründerinnenzentrum vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen im Rahmen des Bundesforschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) ñ Städte der Zukunft", an dem Heidelberg als eine von vier Modellstädten in Deutschland teilnimmt. Zukunftsfähig Im Gründerinnenzentrum sollen vor allem solche Gründungsinitiativen von Frauen zum Zuge kommen, die beispielhaft die gegenwärtigen Entwicklungen und Veränderungen der Arbeitsgesellschaft hin zur Informationsgesellschaft widerspiegeln und einen Beitrag zur Entstehung zukunftsfähiger Arbeitsplätze leisten. Diese, zumeist computergestützten Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich, bieten den Vorteil, dass sie leicht in Wohngebiete integriert werden können. Die wohnortnahe Arbeitsstätte soll Frauen helfen, den täglichen Spagat zwischen Job und Familie zu meistern. Für das Zentrum sind vor allem zwei Bausteine konstitutiv: Zum einen der Aufbau eines Teleservicezentrums, das als eine eigenständige Betriebsgründung von Frauen eine breite Palette von Bürodienstleistungen anbieten wird. Zum anderen die Initiierung eines Gründerinnenverbunds, um zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Kooperationen und Netzwerke von Unternehmerinnen und Gründerinnen anzuregen und auf diese Weise auch den kommerziellen Erfolg zu fördern. Mit der Realisierung des Gründerinnenzentrums wird Anfang 2000 gerechnet, nach einem günstigen Standort für das Gründerinnen- und Teleservicezentrum wird derzeit gesucht. Mit der Projektkoordination hat das Amt für Frauenfragen der Stadt Heidelberg das Büro "Balance ñ Projektentwicklung und Qualifizierung für Frauen" beauftragt. Seminare Ein Qualifizierungsprogramm für Gründerinnen in Kooperation mit dem Landesgewerbeamt enthält Schwerpunktthemen wie einen "Gründerinnen-Check", Aufbau und Konsolidierung eines Betriebs, Begleitung nach der Unternehmensgründung. Die Gründerinnenseminare starten Ende April, eine Informationsveranstaltung findet am heutigen Mittwoch, 24. März, um 18 Uhr im Technologiepark statt. Außerdem ist im Sommer eine Gründerinnenmesse geplant, die sich an alle Gründerinnen und Unternehmerinnen in Heidelberg wendet. (eu/brö) |
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Interesse? | |
Weitere Informationen gibtís bei: Balance e.V., Landhausstraße 3, 69115 Heidelberg, Telefon: 16 45 55, Fax: 16 45 57, E-Mail: balance.heidelberg@t-online.de, Internet: www.balance-heidelberg.de |
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Professor Wolfgang Huber (am Redenerpult) verpflichtete OB Beate Weber auf ihre neue Amtszeit. In der Mitte Erster Bürgermeister Prof. Joachim B. Schultis. (Foto: Rothe) |
Auf einer Sondersitzung des Gemeinderat am 18. März |
Beate Weber neu verpflichtet |
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In einer Sondersitzung des Heidelberger Gemeinderates ist am Donnerstag, 18. März,
Beate Weber auf ihre neue Amtszeit als Oberbürgermeisterin verpflichtet worden.
Stadtrat Professor Wolfgang Huber nahm die Verpflichtung vor. Oberbürgermeisterin Beate Weber ist die erste Frau, die in der Bundes- republik für dieses Amt durch Urwahl wieder gewählt wurde. Die Wahl fand am 8. November 1998 statt. Erster Bürgermeister Professor Joachim B. Schultis eröffnete die Sondersitzung mit grundlegenden Gedanken zum Gemeinwesen. Zu der Verpflichtung im Großen Rathaussaal waren die Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle, Bürgermeister der Nachbargemeinden, der ehemalige Oberbürgermeister Reinhold Zundel und viele andere Gäste gekommen. Stadtrat Wolfgang Huber ging in seiner Rede auf die in der ersten Amtszeit erreichten Ziele der Oberbürgermeisterin ein. Für die zweite Amtszeit "wünsche ich Ihnen, dass es ihnen gelingt, eine diese Stadt gestaltende konstruktive Mehrheit zu bewahren, wobei ich ñ sehr bewusst ñ Bürgerinnen und Bürger unabhängig von jeder Parteizugehörigkeit zähle, die Sie unterstützen", so Professor Huber. In einer kurzen Rede dankte die alte und neue Rathauschefin dem Gemeinderat, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, politischen Gegnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit. "Ich freue mich, dass ich die Arbeit für diese Stadt fortsetzen kann", sagte Beate Weber. Ihr mache der Gestaltungsauftrag Freude, die Arbeit als Oberbürgermeisterin sei zwar anstrengend, aber lohnend. Im Hinblick auf die oft festgestellten Differenzen im Gemeinderat betonte sie, dass "es viele gemeinsam getroffene Entscheidungen gebe". Alle Fraktionen im Gemeinderat wünschten der Oberbürgermeisterin für ihre neue Amtszeit viel Erfolg. (neu) |
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Prof. Dr. Wolfgang Huber |
Professor Dr. Wolfgang Huber schied nach 28 Jahren aus dem Gemeinderat |
Engagiert für "kleine Leute" |
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Professor Dr. Wolfgang Huber ist nach fast 28-jähriger Zugehörigkeit aus
dem Gemeinderat der Stadt Heidelberg ausgeschieden. Die Mitglieder des Gremiums verabschiedeten
den SPD-Stadtrat mit stehendem Applaus. Oberbürgermeisterin Beate Weber dankte dem 63-jährigen Mediziner für seine Arbeit und betonte wie wichtig es ist, "dass wir solche Menschen im Gemeinderat haben". Das STADTBLATT zitiert aus seiner Abschiedsrede: In den Gemeinderat wurde Dr. Huber 1971 gewählt. Kurz danach begannen in der SPD innerparteiliche Auseinandersetzungen. "Die Meinung der jungen Mitglieder, beeinflusst von den 68ern, prallten mit der Lebensauffassung der traditionellen SPD zusammen." (...) "Das hat dazu geführt, dass ich mich zunehmend als Vertreter der Menschen fühlte, die an Werkbänken, im Schichtdienst, in den Krankenhäusern und in den Büros tätig waren. Ich haben versucht, Kompromisse zwischen den unterschiedlichen Interessen zu finden und im Gemeinderat zu vertreten." Ab 1975 Fraktionsvorsitzender, suchte Dr. Huber den Ausgleich nicht nur innerhalb der SPD, sondern auch mit den anderen Fraktionen. Nach 1984 - von den Belastungen des Fraktionsvorsitzes befreit - "konnte ich meine Leidenschaft für die Kommunalpolitik neu entdecken... und mich auf die für einen Mediziner näher liegenden Themen konzentrieren". Das waren unter anderem: ï Vorbeugende Medizin in der Kommune (Luft- und Wärmebelastungen, Veränderungen des Kleinklimas, Schadstoffbelastungen in Gebäuden, Asbestsanierung, chlororganische Substanzen in Kindergärten, öffentlichen Gebäuden und Böden, Zusammenhänge zwischen Medizin und Ökologie); ï Wohnungsnot (vor allem für Menschen mit geringem Einkommen); ï Seniorenpolitik (Unterstützung der Akademie für Ältere, Seniorenzentren); ï Beschäftigungsinitiative für junge Menschen ï Zusammenarbeit zwischen Universitätsklinikum und Stadt. "Die Möglichkeit, Ideen aus der Bürgerschaft in das Gremium einzubringen, habe ich als besonders schön empfunden." sagt Dr. Huber. Als Grund seines Rücktritts nannte er unter anderem die Gründung einer eigenen Praxis. Künftig wolle er wieder verstärkt Cello spielen. Aber: "Wer mich zum alten Eisen zählt, verrechnet sichÖMein Engagement gilt weiterhin den Sorgen der kleinen Frau und des kleinen Mannes." (br.) |
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