Umwelt und Gesundheit

Ausgabe Nr. 11 · 17. März 1999



Bürgermeister Schaller (li.) und Uwe Wetzel von der beauftragten Gartenbaufirma beim symbolischen Spatenstich für die Freilegung des Hellenbachs. (Foto: Rothe)
An der Grillhütte plätschert bald wieder der Bach vorbei

Hellenbach wird offen gelegt

1992 hat der Gemeinderat beschlossen, Heidelberger Gewässer zu sanieren und renaturieren. Als Grundlage dieser Entscheidung diente die Kartierung der Oberflächengewässer und die Amphibienkartierung im Stadtgebiet. Ganz oben auf der Prioritätenliste stand die Offenlegung des Hellenbachs.

Bis vor kurzem verschwand der Bach oberhalb der Grillhütte unter der Erde. Am Montag, 8. März, leitete Bürgermeister Thomas Schaller und mit dem Ersten Spatenstich die Offenlegung des Hellenbachs ein. Auf einer Länge von knapp 180 Metern wird der Bach wieder ein offenes Bett bekommen. Er fließt dann in einem geschwungenen Lauf weitgehend parallel zum Hellenbachtalweg an der Freizeitanlage vorbei.

Die Wassertiefe im neuen Bachbett wird nach Ende der Baumaßnahme zwischen fünf und 25 Zentimeter betragen. In Pools und Rückstaubecken werden zwischen 30 und 50 Zentimeter erreicht. Die Bachbreite beträgt zwischen 50 Zentimeter und einem Meter. Da der Boden durchlässig ist, wird er mit einer Tonlage abgedichtet. Dort, wo der Bach über Vorsprünge herab stürzt, wird der Unterbau durch Beton gegen Erosion geschützt.

Ursprünglich hatte man für die durchgehende Befestigung des Bachbetts einen Betonunterbau vorgesehen. Um Kosten zu reduzieren und um eine möglichst naturnahes Bachbett zu erhalten, verzichtete man auf die Verwendung von Beton. Am Bachufer werden standortgemäße Pflanzen wie Schwarzerlen, Eschen, Weiden und verschiedene Sträucher eingesetzt und eine Gräser-Kräutermischung angesät.

Ökologische Gründe sprechen eindeutig für die Offenlegung des Hellenbachs, der zu Zeiten, als der Steinbruch in Betrieb war, verdolt wurde. Fließgewässer sollten von der Quelle bis zur Mündung durchgängig sein, fordern Naturschützer. Durch Verdolungen und Kanalisierungen werden Tiere, die bachaufwärts wandern, behindert. Zudem ist ein frei laufender Bach ein wertvoller naturnaher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nach der Offenlegung besteht in unmittelbarer Nähe der Grillhütte für Kinder die Möglichkeit, am Gewässer zu spielen und Natur kennen zu lernen.

Geplant wurde die Offenlegung in Zusammenarbeit des Amts für Umweltschutz und Gesundheitsförderung mit dem Landschaftsamt. Die Gartenbaufirma Wetzel hat mit einem Angebot von mehr als 117.000 Mark den Zuschlag für die Maßnahme erhalten. Die Bauzeit wird voraussichtlich fünf Wochen dauern. Da durch die Offenlegung ein Teil der Parkfläche wegfällt, sollten Nutzer der Freizeitanlage Fahrgemeinschaften bilden. (neu)
 
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Stand: 16. März 1999