Ausgabe Nr. 11 · 15. März 2000 |
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"Melkkühe der Nation"? |
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Umweltbundesamt: Autofahren ist im Vergleich zur Lohnentwicklung stetig billiger
geworden Durch die zweite Stufe der Ökosteuer ist seit Jahresbeginn der Liter Benzin - inklusive Mehrwertsteuer - sieben Pfennig teurer geworden. Die Diskussion darüber sollte nach Ansicht des Umweltbundesamtes sachlicher geführt werden. Denn: Im Vergleich zur Lohnentwicklung ist das Autofahren in den letzten Jahrzehnten stetig billiger geworden. Das trifft auch auf die Kraftstoffkosten zu, die knapp ein Viertel der Gesamtkosten der Autonutzung ausmachen. Musste ein Arbeiter 1960 rund 13 Minuten für einen Liter Benzin arbeiten, so sind es heute nur noch vier Minuten - trotz Ökosteuer. Für viele Umweltschützer sind sieben Pfennig Ökosteuer zu wenig, um wirkliche Umwelteffekte zu erzielen. Für viele Autofahrer sind sieben Pfennig zu viel. Sie sehen sich als "Melkkühe" der Nation. Das Umweltbundesamt hat vier Argumente, die im Zusammenhang mit dem gestiegenen Benzinpreis immer wieder genannt werden, unter die Lupe genommen. Argument: "Die Entwicklung des Benzinpreises ist unsozial." Der Benzinpreis ist nicht so stark gestiegen wie der Preis anderer wichtiger Güter. Benzin ist zwischen 1960 und 2000 - nicht inflationsbereinigt - um 200 Prozent teurer geworden. Der Preis für Brot ist im selben Zeitraum um 500 Prozent gestiegen. Auch im Vergleich zu den weniger umweltbelastenden öffentlichen Verkehrsmitteln hat sich der Benzinpreis in geringerem Maße verteuert. Während sich die Benzinpreise von 1960 bis heute verdreifacht haben, hat sich der Preis für eine durchschnittliche Busfahrt verzehnfacht. Argument: "Das Benzin ist in Deutschland teurer als bei den europäischen Nachbarn." Deutschland liegt beim Benzinpreis in der Europäischen Union im Mittelfeld. In sieben von elf EU-Staaten ist das Benzin teurer als in Deutschland. Der ADAC hat die Preise für einen Liter Superbenzin (Stand: 5. Januar 2000) zusammengestellt: Spitzenreiter ist Großbritannien (2,43) vor Dänemark (2,13), den Niederlanden (2,12), Schweden (2,06), Frankreich (2,05), Italien (2,02) und Belgien (1,96 ). Deutschland liegt mit 1,95 Mark auf Rang acht. In Österreich (1,75), Spanien (1,48) und Griechenland (1,41) sind die Preise niedriger als hierzulande. Argument: "Die Ökosteuer dient nur dazu, Haushaltslöcher zu stopfen." Die Ökosteuer wird umgehend an die Steuerzahler zurückgegeben. Mit dem Aufkommen aus der Ökosteuer werden die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gesenkt: zunächst um 0,8 Prozent, bis 2003 um 1,8 Prozent. Damit hat die Ökosteuer neben ihrer ökologischen Wirkung zusätzliche positive Effekte. Sie erhöht das Einkommen der Arbeitnehmer und senkt die Lohnnebenkosten. Das gibt Anreize, Arbeitsplätze zu schaffen. Argument: "Die Ökosteuer müsste viel höher sein." Die Erhöhung der Benzinsteuer von sieben Pfennig pro Liter ist ein vorsichtiger Einstieg in die ökologische Steuerreform. Große Energieeinsparungen sind kurzfristig nicht zu erwarten. Der Einstieg in die Ökosteuer setzt aber ein deutliches Signal: Energie wird in den nächsten Jahren schrittweise und stetig teurer. Die Ökosteuer ist durch die klar festgelegten kommenden Schritte berechenbar. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf einstellen und frühzeitig anpassen, zum Beispiel beim Kauf eines neuen Fahrzeugs. Vier ganz legale Tricks, um Ökosteuer zu sparen: Schon durch einen veränderten Fahrstil kann jeder Autofahrer viel Kraftstoff und damit bares Geld sparen. Die vier wichtigsten Tipps: - Fahren Sie niedertourig. Das schadet keineswegs dem Motor und spart bis zu 20 Prozent Sprit. - Vermeiden Sie durch vorausschauendes Fahren überflüssige Brems- und Beschleunigungsvorgänge. - Gehen Sie - vor allem im Außerortsverkehr - auch mal vom Gas. Der Verbrauch wächst mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional. - Benutzen Sie für kurze Wege auch einmal das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Immerhin ein Drittel aller privaten Fahrten sind kürzer als drei Kilometer. Und nicht zuletzt: Wer sich schon heute ein Auto mit geringem Kraftstoffverbrauch anschafft, braucht auch die nächsten Stufen der Ökosteuer nicht zu fürchten. |
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Neue Bäume entlang der Schlierbacher Landstraße. (Foto: Rothe) |
B 37 begrünt |
Bald kann der Verkehr dreispurig rollen 32 Säulen-Ahorn hat die Stadt entlang der Schlierbacher Landstraße zwischen Bahnlinie und Straße gepflanzt. Die Bäume, von denen jeder mehr als tausend Mark kostet, stehen mit Genehmigung der Deutschen Bahn AG auf Bahngelände, werden aber von der Stadt gepflegt. Wegen der Nähe zu den Gleisen und zur Oberleitung darf die hier gepflanzte Baumart weder zu hoch noch zu ausladend werden. Der Säulen-Ahorn (Acer platonoides "Columnare Typ Ley I") wird maximal acht Meter hoch und bildet eine Krone von bis zu 3,50 Meter Breite aus. Mit dem Abschluss der Straßenbauarbeiten durch die Stadt ist in wenigen Wochen zu rechnen. Die DB hat inzwischen mit der Sandsteinverblendung der Stützwand begonnen. Sobald die Betonmauer verblendet ist, wird der zurzeit noch gesperrte Fahrstreifen endgültig asphaltiert. Voraussichtlich ab Juni - und damit mehrere Monate früher als vorgesehen - kann der Verkehr dann dreispurig rollen. |
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