Ausgabe Nr. 11 · 15. März 2000

In diesem Jahr bleibt die Säge still

Sturm "Lothar" sorgt für eine schwierige forstwirtschaftliche Planung


Heidelbergs Stadtwald blieb weitgehend verschont vom Sturmtief "Lothar". Dennoch hatte das verheerende Unwetter auch Auswirkungen auf die Waldwirtschaft in unserer Region: Lothar hat so viele Bäume geworfen oder gebrochen, dass der Bedarf der Sägeindustrie weit über das Jahr 2000 hinaus voll und ganz aus Sturmholz gedeckt wird.

Ein planmäßiger Holzeinschlag findet daher in diesem Jahr im Heidelberger Stadtwald nicht mehr statt. Die Bäume werden sich freuen. Doch was machen nun die Waldarbeiter, wenn es nichts zu fällen gibt? "Wir sind mit Mann und Maus in den nördlichen Schwarzwald umgezogen", klärt Dr. Ernst Baader, der Leiter des Staatlichen Forstamts Heidelberg, auf. Dort helfen die Heidelberger den Kollegen im Gemeindewald Kuppenheim und im Staatswald Rothefels die Sturmschäden zu beseitigen. Das Positive daran ist, dass die Mitarbeiter sinnvoll beschäftigt werden und gleichzeitig Einnahmen für die Stadt erzielt werden. "Die haben alle mitgezogen, die sind sehr motiviert", lobt der Forstamtsleiter seine Truppe. Sicherlich hat auch die Aussicht auf die besser bezahlten Fällarbeiten bei einzelnen den Umzug erleichtert. Im Heidelberger Wald hätten sie bei deutlich weniger Verdienst Wege ausbessern und andere Pflegearbeiten durchführen müssen.

" 'Lothar' hat ungefähr 1,5 mal soviel Festmeter umgeworfen als 'Wiebke' Anfang 1990", verdeutlicht Dr. Ernst Baader die Ausmaße der Katastrophe. Das beeinflusst nicht nur den jetzt vom Gemeinderat verabschiedeten "Betriebsplan Stadtwald Heidelberg 2000", sondern auch künftige Betriebspläne. "Es wird mindestens sechs bis acht Jahre dauern, bis sich die Holzpreise wieder auf das Niveau vor dem Sturm stabilisiert haben", schätzt der Forstamtsleiter. Enorme Einnahmenverluste sind daher in den nächsten Jahren zu erwarten.

Auch wenn die Heidelberger Waldarbeiter fast ausnahmslos mit Aufräumarbeiten im Schwarzwald beschäftigt sind, ganz ohne Pflege kommt der Stadtwald natürlich nicht aus. Im Forstwirtschaftsjahr 2000 schlagen unter anderem die Instandsetzungen von Hütten, Brunnen, Wegen und anderen Erholungseinrichtungen sowie die Pflege und Fortentwicklung der Waldbiotope mit rund 266.000 Mark zu Buche. Für Waldschutz und Bestandspflege sind über 89.000 Mark vorgesehen.

Im Vermögenshaushalt schlägt die Grunderneuerung des Gaisbergturms mit 30.000 Mark zu Buche. Für die beiden "Arboreten" im südlichen Stadtwald soll ein neues Informations- und Erschließungskonzept die Attraktivität der ausländischen Baumarten für Besucher erhöhen. Dafür sind rund 70.000 Mark im Vermögenshaushalt vorgesehen.

Forstwirtschaftsjahr 2000
Im Verwaltungshaushalt stehen den Einnahmen von rund 1,67 Millionen Mark Ausgaben von 1,98 Millionen Mark entgegen. Es bleibt ein Zuschussbedarf von rund 331.000 Mark. Im Vermögenshaushalt stehen null Einnahmen Ausgaben von knapp 120.000 Mark entgegen, so hoch ist demnach auch der Zuschussbedarf. Insgesamt muss die Stadt Heidelberg über 450.000 Mark für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes zuschießen. Der Gemeinderat hat den Forstwirtschaftsplan 2000 am 24. Februar einstimmig verabschiedet. (neu)

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Abfallberaterin Valentina Haag, Bürgermeister Thomas Schaller, Klaus Byrrla von den Heidelberger Diensten und Hans Zimmermann, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, vor dem neuen Schadstoffmobil. (Foto: Rothe)

Neues Schadstoffmobil im Einsatz

Die mobile Sammelstelle für Sonderabfälle kommt auch in die Stadtteile


Das Amt für Abfallwirtschaft der Stadt Heidelberg hat zur Sammlung von Sondermüll ein neues Schadstoffmobil angeschafft. Weil schadstoffhaltige Produkte gesundheits- und umweltgefährdend sind, dürfen sie unter keinen Umständen über den Hausmüll entsorgt werden.

Die Ausstattung des Mobils entspricht dem neuesten, gesetzlich vorgeschriebenen technischen Stand und bietet damit vor allem mehr Sicherheit für die Mitarbeiter/innen: Die Strom- und Wasserversorgung im fahrbaren Container ist durch zwei Batterien und einen 200 Liter-Tank jederzeit gesichert, so dass im Fall einer Berührung mit giftigen Stoffen diese sofort abgewaschen werden können. Rund 67.000 Mark kostete das Schadstoffmobil.

Das Mobil ist als stationäre und mobile Sammelstelle verwendbar. Es erspart den Bürgerinnen und Bürgern den Weg zu den stationären Sammelstellen in Heidelberg, die sich im Recyclinghof Am Oftersheimer Weg und in der Abfallentsorgungsanlage in Wieblingen befinden. Im Schadstoffmobil, das in den einzelnen Stadtteilen jeweils freitags eingesetzt wird, können alle Sonderabfälle in haushaltsüblichen Mengen (bis etwa 20 Liter oder 20 Kilogramm) kostenlos abgegeben werden. Diese Möglichkeit bietet sich den Bürgern an zwölf verschiedenen Standorten und an vierzehn Terminen im Jahr. Termine und Standorte des Schadstoffmobils werden in der Tagespresse und im STADTBLATT veröffentlicht.

Sammelstellen
Schadstoffe kann man im Recyclinghof im Oftersheimer Weg und an der Abfallentsorgungsanlage in Wieblingen abgeben. Nächster Einsatzort des Schadstoffmobils ist am 26. März, 14 bis 16 Uhr, der Emmertsgrund (an der ehemaligen Post).

Sondermüll
Rund 145 Tonnen Sondermüll sammelt die Stadt Heidelberg jährlich ein. Es könnte noch mehr sein, zu viel wird noch über den Restmüll oder auf anderem falschen Weg entsorgt. Als Sondermüll bezeichnet man Schadstoffe und schadstoffhaltige Produkte, die nach Art, Beschaffenheit und Menge gesundheitsgefährdend, wassergefährdend, brennbar oder explosiv sind. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Altöl, Batterien, Autobatterien, Farb- und Lackrückstände, Klebstoffe und Haushaltsreiniger, Labor- und Fotochemikalien, Kondensatoren, Feuerlöscher, Leuchtstoffröhren, Säuren und Laugen sowie Spraydosen. Düngemittel, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Holzschutz-, Frostschutz- und Lösemittel gehören ebenso wie quecksilberhaltige Teile aus Mess- und Schaltinstrumenten zum Sondermüll und müssen umweltgerecht entsorgt werden.

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Auf zum Frühjahrsputz

Die Schmuddelecken Heidelbergs sollen wieder beseitigt werden


Sauber in den Sommer: Auch in diesem Jahr wird die Stadt Heidelberg eine Frühjahrsputzakton durchführen, um die öffentlichen Flächen vom Winterdreck zu befreien. Und wie immer sind Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Schulklassen und andere öffentliche und private Einrichtungen aufgerufen, ihren Stadtteil von Unrat und achtlos weggeworfenen Abfällen zu befreien.

In erster Linie sollen die Bereiche gesäubert werden, die nicht regelmäßig gereinigt werden. Dazu gehören vor allem Straßen-, Bahn- und Uferböschungen, Waldparkplätze und andere Ecken.

Wer beim Stadtputz mitmachen möchte oder Schmuddelecken kennt, kann sich ab sofort beim Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung unter den Telefonnummern 06221/58-2900, 58-2901, 58-2937, 58-2938 oder unter der Faxnummer 06221/58-2990 melden. Das Amt stellt selbstverständlich die notwendigen Gerätschaften und Behältnisse für die Säuberungsaktion zur Verfügung, sorgt für den Abtransport des gesammelten Abfalls und steht mit Rat und Tat den Helferinnen und Helfern zur Seite. Auch für Hinweise auf Schmuddelecken ist man sehr dankbar.

Im Zusammenhang mit dem Frühjahrsputz weist die Stadt Heidelberg darauf hin, dass mit wenigen Ausnahmen alle Anlieger dazu verpflichtet sind, ihre Gehwege selbst zu reinigen. Dieser Verpflichtung müssen Grundstücksbesitzer je nach Bedarf, aber mindestens jedoch vor Sonn- und Feiertagen regelmäßig nachkommen. Das was man dabei zusammen kehrt, gehört übrigens nicht in den Rinnstein, sondern in die Restmülltonne.

Die Stadt appelliert zudem an alle, Abfall nicht einfach auf Straßen und Gehwege fallen zu lassen, keine ausrangierten Kühlschränke, Reifen oder Sofas in den Wald zu stellen und Hundekot von den Gehwegen zu beseitigen. Alle diese Verschmutzungen stellen Ordnungswidrigkeiten dar, die ein Bußgeld zur Folge haben können. Wenn diese Nachlässigkeiten im Umgang mit der Umwelt gegen Null tendieren würden, könnte das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung auf den alljährlichen Aufruf zum Frühjahrsputz verzichten.


Anmeldung zum Frühjahrsputz unter Telefon 06221/58-2900, 58-2901, 58-2937, 58-2938.

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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 14. März 2000