Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 10 · 5. März 2003



Einen Kanon zur Einweihung ihres Hauses, die Bürgermeister Dr. Jürgen Beß (r.) vornahm, sangen die Kinder der Kita Handschuhsheimer Landstraße 80. (Foto: Rothe)

Kita wurde aufwändig saniert

Kindertagesstätte in der Handschuhsheimer Landstraße 80 offiziell eingeweiht


Die Kinder der städtischen Kindertagesstätte in der Handschuhsheimer Landstraße 80 haben ihr saniertes Domizil schon im September 2002 bezogen. Vergangenen Freitag kamen Bürgermeister Dr. Jürgen Beß, Gemeinderäte und viele andere Gäste vorbei, um das für rund 386.000 Euro modernisierte Gebäude offiziell einzuweihen.

In dem 1955 errichteten dreistöckigen Haus war früher der Kindergarten der Evangelischen Gemeinde Handschuhsheim im so genannten Garten- und Erdgeschoss untergebracht. Im Dachgeschoss befand sich eine Wohnung. Jetzt gehört diese auch zur Kita und steht vor allem den Erzieherinnen zur Verfügung.

Äußerlich hat sich das Gebäude nur durch einen neuen Treppenhausanbau verändert. Er verbindet das Gartengeschoss mit dem Erdgeschoss. Früher mussten die Kinder, um von den Gruppenräumen des einen Geschosses zum anderen zu gelangen, durch den Garten laufen. 64 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren sind in der Kita untergebracht. Nachmittags werden hier auch Grundschulkinder bis Klasse 4 betreut. Wenn die Umbauten an der Tiefburgschule beendet sind, kommen die Schulkinder dorthin und stattdessen werden hier noch zehn Eineinhalb- bis Dreijährige aufgenommen.

Wesentlich aufwändiger als der Anbau waren die Sanierungen im Inneren des Gebäudes. Die Heizung wurde erneuert, ebenso Zu- und Abwasserleitungen, die Toiletten wurden umgebaut und erweitert, die Gruppenräume bekamen neue Böden und die Wände neue Anstriche, die Elektrik wurde komplett ausgetauscht. Auch mussten schadhafte Kanalrohre unter dem Gebäude ersetzt werden. Schließlich lässt die Stadt auch noch die Außenanlage überholen.

Die Planung und Bauleitung übernahm die Architektenpartnerschaft "ap 88". Baubeginn war im Februar 2002. Die Stadt hatte im August 2001 der Evangelischen Kirchengemeinde Handschuhsheim das Erbbaurecht an dem Gelände abgekauft und führt seit Umbau und Sanierung die Kindertagesstätte als städtische Einrichtung weiter. Sie ist Ersatz für die ehemalige Kita in der Oberen Kirchgasse. Die musste aufgegeben werden, weil es technisch nicht möglich war, für das zweite Obergeschoss einen Fluchtweg einzubauen.

Erst die Kinder gäben der Architektur Leben, sagte Architekt Rüdiger Trager in seiner Ansprache. Die bedankten sich bei ihm, der Stadt und der Kita-Leiterin Gisela Hauser für das gemütliche Domizil mit dem Kanon "Bruder Jakob". Gesungen in Deutsch, Englisch und Französisch. (neu)

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Zum zweiten Mal Heidelberger Agenda-Tage

Agenda-Büro der Stadt Heidelberg ruft Gruppen und Initiativen zum Mitmachen auf


Am 20. und 21. September dieses Jahres finden zum zweiten Mal die Heidelberger Agenda-Tage auf dem Neckarvorland statt. Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung koordiniert das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg.

Unter dem Motto "Die Zukunft beginnt heute" soll an den Agenda-Tagen die ganze Breite der im Rahmen der Heidelberger Lokalen Agenda eingeleiteten Aktivitäten der Öffentlichkeit präsentiert werden und zum Mitmachen anregen. Die Lokale Agenda strebt eine Entwicklung an, die gleichermaßen sozial verantwortlich, umweltverträglich und wirtschaftlich erfolgreich ist.

Geplant ist an den beiden Tagen eine bunte Mischung aus Informations- und Diskussionsveranstaltungen, Mitmachangeboten und kulturellen Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Zentraler Bestandteil der Agenda-Tage wird die Projektbörse im Agenda-Haus sein. Sie bietet die Möglichkeit, die Vielfalt der Projekte im Rahmen der Lokalen Agenda darzustellen.

Das Agenda-Büro hat deshalb die Heidelberger Einrichtungen, Gruppen und Initiativen, die schon jetzt an der Lokalen Agenda teil nehmen, aufgerufen, sich auch an den zweiten Heidelberger Agenda-Tagen im September zu beteiligen. Sei es mit der Vorstellung von Projekten im Agenda-Haus, mit der Durchführung von Diskussions- und Informationsveranstaltungen zu bestimmten Themen, mit Aktionen oder begleitenden Veranstaltungen in der eigenen Einrichtung im Vorfeld der Agenda-Tage.

Ein Schwerpunkt aller Angebote sollte - neben reichhaltigen Informationen - bei der aktiven Einbindung des Publikums liegen. Das heißt: Gefragt sind vor allem Mitmachaktionen und verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten.

Interessierte Einrichtungen oder Initiativen, die sich an den 2. Heidelberger Agenda-Tagen am 21./22. September beteiligen möchten, können sich direkt an das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg, Telefon 58-2121, wenden.

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Renate Graf

Barbara Braunger

Können wir helfen?

Seit Oktober 2002 gibt es die ökumenische Nachbarschaftshilfe in der Altstadt


In der Marstallstraße 13 befindet sich seit einiger Zeit nicht nur das Seniorenzentrum Altstadt. Ein kleines Büro überließ die Stadt Heidelberg der Nachbarschaftshilfe Altstadt. Von hier aus koordinieren Renate Graf und Barbara Braunger die Hilfsangebote der Einrichtung.

Diese sind zahlreich: Einkaufen, Waschen, Bügeln, Begleitung zum Arzt oder in die Kirche, Vorlesen, Betreuung von Kindern und Tieren, Pflanzen gießen, schriftliche Arbeiten, gemeinsame Spaziergänge und andere Dienste bietet die Nachbarschaftshilfe an. "Wir sind für jeden da, der Hilfe nötig hat", sagen die beiden "Einsatzleiterinnen": Nicht nur Alte, Behinderte und Kranke, sondern auch Ehepaare, die keinen Babysitter finden, alleinerziehende Mütter, die eine Betreuung für ihr Kind suchen oder Singles, die während ihres Urlaubs einen Tierpfleger für den Wellensittich brauchen, können Hilfe in Anspruch nehmen. Allerdings übernimmt die Nachbarschaftshilfe aus Prinzip keine Putzdienste.

Sechs Euro pro Stunde muss man für die Hilfe an die Einrichtung überweisen, davon werden fünf an die helfende Person ausgezahlt. Zurzeit nehmen rund 30 Personen die Dienste in Anspruch. Renate Graf und Barbara Braunger stehen 35 Personen zur Seite, die sich schriftlich zur Hilfe und zur Verschwiegenheit verpflichtet haben. Als Koordinatoren nehmen sie ihre Arbeit sehr ernst und schauen genau hin, welche Helferin oder Helfer bei einem längeren "Auftrag" am besten zu der hilfsbedürftigen Person passt: Beim ersten Hilfseinsatz sind sie mit dabei. "Helfer und Hilfesuchende müssen zusammen passen", sagen sie.

Die evangelische Heiliggeistgemeinde, die katholische Heilig-Geist-Gemeinde und die evangelische Providenzgemeinde beteiligten sich an der Gründung der Nachbarschaftshilfe. Doch müssen diejenigen in der Altstadt, die Hilfe wünschen, den Gemeinden nicht angehören. Wenn sich bei den Einsätzen herausstellt, dass die Nachbarschaftshilfe nicht mehr ausreicht, wird die Sozialstation informiert.

Als die Nachbarschaftshilfe im Oktober ihre Arbeit aufnahm, mussten Renate Graf und Barbara Braunger in der Altstadt erst einmal das neue Angebot vorstellen und um Helfer werben. Ihre Erfahrung: "Es heißt immer, dass keiner mehr anderen helfen will. Wir haben eine ganz andere Erfahrung gemacht."

Kontakt
Ökumenische Nachbarschaftshilfe, Marstallstraße 13, Telefon 600484. Sprechzeiten: dienstags, 15 bis 17 Uhr, freitags, 10 bis 12 Uhr. (neu)

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Jugend-Kulturen-Fest

An dem Fest am 19. Juli können sich Jugendliche beteiligen


Für die Jugend der Stadtteile Emmertsgrund und Boxberg bereiten die Aktiven aus dem "Kooperationskreis junger Migranten in den Heidelberger Stadtteilen Emmertsgrund und Boxberg" ("KOJU") ein Jugend-Kulturen-Fest vor.

Es soll am Samstag, 19. Juli, im Bürgerhaus Emmertsgrund stattfinden. Die Initiative wird von den Stadtteilvereinen der Bergstadtteile und dem Kulturverein unterstützt. Alle jungen Bewohner der beiden Stadtteile sind eingeladen, Beiträge dafür anzumelden. Jeder kann seine Talente, Fähigkeiten und Interessen sowie kreativen Ideen zeigen. Alle sollen Spaß haben und was Neues ausprobieren können.

Für die Anmeldung der Beiträge und Fragen stehen bereit: Ingo Smolka, Evangelisches Jugendzentrum "Holzwurm" Boxbergring 101, Telefon 384427, E-Mail: Holzwurm-heidelberg@t-online.de und Griseldis Kumm, Internationaler Bund e.V., Forum 5, Telefon 896480, Mig-HD@internationaler-bund.de. Für die Vorbereitung des Festes werden noch junge, kulturell interessierte und engagierte Mitstreiter gesucht, die gerne ihre Ideen verwirklichen wollen.

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(Foto: Umweltamt)

Die Amphibien wandern

Im Bereich Schlierbach sind nachts wieder Straßensperrungen möglich


Im Bereich Schlierbach werden wie jedes Jahr während der Amphibienwanderzeit, insbesondere wenn die Bergmolche wandern, Straßensperrungen erforderlich.

Auf Grund der schwankenden Witterungsverhältnisse und dem damit verbundenen unterschiedlichen Wanderverhalten der Amphibien, ist es erforderlich, die Straßen Am Schlierbachhang beim Rondell, Wolfsbrunnensteige und Klingelhüttenweg - jeweils an der Waldgrenze - ab Donnerstag, 6. März, von 19.30 Uhr bis 6.30 Uhr für den Durchgangsverkehr zu sperren. Sofern die verstärkte Wanderung anhält, werden mit Beginn der Sommerzeit am 30. März die Straßen in der Zeit von 20.30 Uhr bis 7.30 Uhr gesperrt.

Die untere Naturschutzbehörde beim Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung weist darauf hin, dass die Schranken in manchen Nächten auch offen sein können. Neben der erforderlichen Dunkelheit ist die Amphibienwanderung nämlich stark von den Witterungsverhältnissen abhängig. Wenn es feucht und warm ist, machen sie sich besonders gern auf den Weg zu den Laichplätzen.

Um die Bevölkerung nicht unnötig mit Umwegen zu belasten, erfolgen die Sperrungen nur in Nächten, in denen mit einer verstärkten Amphibienwanderung gerechnet werden muss. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Stadt Heidelberg, Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung
-untere Naturschutzbehörde-

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Der kleine Gorilla Chuba bekommt einen Gipsverband. (Foto: Tiergarten)

Schwarzer Gips für Chuba

Das Gorillababy im Zoo hat sich den Unterschenkel gebrochen


Raue Sitten herrschen in Gorillafamilien. Wahrscheinlich beim Spiel mit den Eltern hat sich der zehn Wochen alte Gorilla-Junior Chuba das Bein gebrochen. In einer gemeinsamen Aktion von Zootierarzt und einem Chirurgenteam der Universität wurde das Bein fixiert.

Die Eltern sind noch sehr jung, eigentlich selbst noch Kinder, da ist das Aufzuchtverhalten noch nicht perfekt ausgeprägt," erläutert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann das Malheur. "Chuma ist die jüngste Gorillamutter, die jemals ein Junges gesund zur Welt gebracht hat und bei weitem die jüngste, die ihr Junges selbst aufzieht. Wenn sie ihr Baby nicht angenommen hätte, wenn es wegen Vernachlässigung in den ersten Lebenstagen gestorben wäre, wäre das völlig normal gewesen. Die sehr jungen Gorillas unserer Gruppe wollen noch toben und gehen dabei mit dem Jungen nicht immer so sorgsam um wie erwachsene und erfahrene Tiere."

Der Arzttermin verlief ohne Komplikationen: Zootierarzt Dr. Franz Bach schickte Mutter Chuma per Blasrohr in die Narkose. So konnte ihr das Junge abgenommen und wieder zurückgegeben werden, ohne dass sie etwas bemerkte. Ein Team der Chirurgie legte schnell den Gipsverband an, der mit ungiftiger Farbe schwarz eingefärbt wurde. Ein Anstrich mit Lebertransalbe (mögen Gorillas nicht) soll bewirken, dass der Gips nicht beknabbert wird.

Gut drei Wochen nach Anlegen des Gipsverbandes gehe es Chuba soweit ganz gut, teilt Tiergarten-Mitarbeiterin Sandra Reichler mit. Der Gips musste noch einmal erneuert werden, da das Bein abgeschwollen war und der Gips sich lockerte. Chuba hat jetzt deutlich weniger Schmerzen und schreit auch weniger. Das wiederum findet seine Mutter Chuma angenehm, sie wirkt nicht mehr so gestresst. Nun gilt es abzuwarten, wie die Aufzucht des kleinen Gorillas weiter verläuft.

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Stand: 4. März 2003