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Ausgabe Nr. 10 · 6. März 2002



Bei der Ausstellungseröffnung: Franz Joseph van der Grinten (Mitte), enger Freund von Joseph Beuys, Kunstsammler und Direktor des Museums Schloss Moyland, Ausstellungskurator Prof. Dr. Tilman Osterwold (links) und Dr. Frieder Hepp, kommissarischer Leiter des Kurpfälzischen Museums. (Foto: Rothe)

Paul Klee trifft Joseph Beuys

Große Sonderausstellung zu Gast im Kurpfälzischen Museum


Nach der erfolgreichen Schau "Paul Klee trifft Josef Beuys - Ein Fetzen Gemeinschaft" in Schloss Moyland am Niederrhein ist die Ausstellung jetzt in leicht modifizierter Form im Kurpfälzischen Museum zu sehen.

Dr. Frieder Hepp, kommissarischer Leiter des Kurpfälzischen Museums, zeigte sich bei der Vernissage in Anwesenheit von Franz Joseph van der Grinten, Museumsdirektor auf Schloss Moyland und wichtigster Leihgeber, sichtlich erfreut, mit Klee und Beuys zwei der ganz Großen der Kunst präsentieren zu können: "Wir eröffnen ein großes Ausstellungsjahr für Heidelberg. Bei uns vor der Haustür haben Sie beide im Doppelpack", so Dr. Hepp. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß, der die Ausstellung eröffnete, sah das Kurpfälzische Museum angesichts des großen Publikumsandrangs bei der Vernissage "auf dem richtigen Weg": "Die Stadt Heidelberg hat dieses Ausstellungsprojekt gern großzügig unterstützt", betonte Dr. Beß.

In der direkten Gegenüberstellung der Exponate treten ausgewählte Werke von Beuys und Klee in einen Dialog. "Das ist eine Ausstellung, die visuell etwas vom Geist und der Motivation der beiden Maler sichtbar macht", erklärte Ausstellungskurator Prof. Dr. Tilmann Osterwold bei der Eröffnung.

Ein Fetzen Gemeinschaft", der Bild-Titel eines Werkes von Paul Klee aus dem Jahre 1932, steht programmatisch für das Ausstellungskonzept und synonym für die Nachbarschaft der beiden Künstler. Zwar gibt es keine Anhaltspunkte für eine direkte Begegnung von Klee (1879 - 1940) und Beuys (1921 - 1986), aber zahlreiche Zeichnungen von Beuys beziehen sich direkt auf Arbeiten von Klee.

Berührungspunkte im Werk der beiden Künstler finden sich im Motivbereich. Klee und Beuys haben sich intensiv mit dem Spiralmotiv und den Themenkomplexen "Pflanze", "Tier" und "Kind" beschäftigt. Ähnlich war auch ihre ganzheitliche Auffassung vom Wesen der Natur. Und Beuys, der auf Papierfetzen und Kalenderblättern Zeichnungen und Skizzen anfertigte, stellte überrascht fest, dass Klee bereits 1904 ebenso gearbeitet hatte.

"Mit der Gegenüberstellung möchten wir erreichen, dass (wie Beuys es sagte) Kunst etwas ist, das therapeutisch ins Leben zurück führt", so Tilmann Osterwold, der gemeinsam mit Dr. Anja-Maria Roth, Kuratorin am Kurpfälzischen Museum, die Ausstellung konzipiert hat. Mit rund 100 Zeichnungen, Aquarellen und Tafelbildern von Paul Klee (von der Paul-Klee-Stiftung Kunstmuseum Bern, Klee-Nachlassverwaltung sowie weiteren privaten und öffentlichen Sammlungen) und mehr als 70 Zeichnungen, Wasserfarben-Blättern und Collagen von Joseph Beuys (aus der Sammlung van der Grinten) wird das Frühwerk Klees mit dem Spätwerk Beuys konfrontiert. Die hochempfindlichen Exponate werden aus konservatorischen Gründen bei maximal 50 Lux im Wechselausstellungsraum und in der alten Gemäldegalerie gezeigt.

Die Ausstellung ist bis zum 26. Mai geöffnet: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 10 bis 21 Uhr. Führungen finden jeden Sonntag um 15 Uhr und Mittwoch jeweils um 19 Uhr statt. Der Ausstellungskatalog mit rund 300 Abbildungen wird für 28 Euro angeboten.

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Stand: 5. März 2002