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Ausgabe Nr. 9 · 26. Februar 2003 |
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Auch die Strahlenbelastung der Mobilfunksendeanlage auf dem Gebäude der Post wurde gemessen und lag weit unter den Grenzwerten. (Foto: Rothe) |
Grenzwerte weit unterschritten |
Messergebnis von elektromagnetischen Feldern nahe von Mobilfunksendeanlagen dem Umweltausschuss
vorgestellt In Heidelberg gibt es zurzeit etwa 50 Mobilfunksendeanlagen. Rund 90 weitere Anlagen für die UMTS-Technik sollen im Stadtgebiet in Zukunft dazu kommen. Die Stadt Heidelberg präsentierte jüngst dem Umweltausschuss Ergebnisse von Messungen elektromagnetischer Felder in der Umgebung dieser Anlagen. Die Messungen wurden in Absprache mit den Mobilfunkbetreibern veranlasst, um objektive Daten über die Strahlenbelastung zu erhalten. Durchgeführt hat sie der Sachverständige für elektromagnetische Umweltverträglichkeit, Prof. Dr. Matthias Wuschek. Er kam unter anderem zu folgenden Ergebnissen: An allen Messorten werden die geltenden Grenzwerte der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung deutlich unterschritten. Festgestellt wurden elektromagnetische Felder mit einer Stärke, die zwischen 0,26 und 5,6 Prozent des zulässigen Grenzwertes lag. Auch die strengeren Schweizer Vorsorgewerte wurden nicht überschritten. Diese Werte betragen nur ein Zehntel der deutschen Grenzwerte. Bei gebündelten Anlagen werden bei günstigen Standortbedingungen (hoher Standort, niedrige Bebauung daneben) die Schweizer Vorsorgewerte ebenfalls eingehalten. Spätestens in einem Abstand zwischen 30 und 100 Meter werden sie unterschritten. Bei allen Messungen hat der Gutachter zudem mit eingerechnet, dass eine Maximalimmission durch besonders hohes Gesprächsaufkommen vorhanden ist. Außerdem wurden die Messungen zur Sicherheit mit dem Faktor 1,4 multipliziert, um Messungenauigkeiten auszugleichen. 14 Messpunkte in unterschiedlicher Entfernung zu fünf Mobilfunksendeanlagen (Heiliggeistkirche, Bergheimer Straße 1, Sofienstraße 6-10, Furtwänglerstraße 15 und Schwarzwaldstraße 22) lieferten die Daten. Die Untersuchung zeigte insbesondere bei erhöht montierten Antennen, dass nicht an den anlagennahen Messpunkten, sondern in etwas weiterer Entfernung die höchsten Immissionswerte festgestellt wurden. Insofern sei es durchaus sinnvoll, so der Gutachter, Sendeanlagen auf einzelne, die umgebende Bebauung überragende Standorte zu installieren. Auch die Bündelung von Sendeanlagen auf einzelnen Gebäuden sei möglich. Hintergrund für die Untersuchung waren Befürchtungen von Bürgerinnen und Bürgern vor gesundheitsschädlichen Belastungen durch elektromagnetische Felder dieser Anlagen. Sie fordern, dass die Stadt Heidelberg aus Vorsorgegründen die Strahlenbelastung verringern solle. Allerdings, so die Deutsche Strahlenschutzkommission Ende 2002, haben Wissenschaftler bisher keine Beeinträchtigungen der Gesundheit durch diese Anlagen nachweisen können, die das bisherige Schutzkonzept in Frage stellen. Zudem hat die Stadt Heidelberg - bis auf wenige Ausnahmen - rechtlich keine Möglichkeiten, Anlagen an unerwünschten Standorten abzulehnen. Sobald die deutschen Grenzwerte eingehalten werden, kann die Installierung nicht verhindert werden. Die Stadt Heidelberg will aber in Gesprächen mit den Mobilfunkbetreibern erreichen, dass die Anlagenstandorte so gewählt werden, dass eine möglichst geringe Belastung der Umgebung erreicht wird. Außerdem, so kündigte es Bürgermeister Dr. Eckart Würzner in der Sitzung des Umweltausschusses an, werde man umgehend die Untersuchungsergebnisse und die Anlagenstandorte in einer öffentlichen Veranstaltung vorstellen. Er wies darauf hin, dass jeder einzelne sich gegen Strahlenbelastung schützen könne: Indem er oder sie nämlich möglichst selten mit dem Handy telefoniert, das am Kopf eine Leistung von ein bis zwei Watt entwickelt. Mitglieder des Umweltausschusses lobten das Engagement der Stadt in Sachen Mobilfunksendeanlagen. Sie gaben auch zu bedenken, dass über eine frühere Entscheidung des Gemeinderats, diese Anlagen auf Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern abzulehnen, wegen der Untersuchungsergebnisse noch einmal diskutiert werden müsse. (neu) |
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Gartenschau-Experten vor Ort |
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Stadt Heidelberg bewirbt sich um die Ausrichtung einer Landesgartenschau ab dem Jahr
2009 Die Stadt Heidelberg bewirbt sich um die Ausrichtung einer Landesgartenschau ab dem Jahr 2009. Aus diesem Anlass besuchte am 19. Februar eine Fachkommission aus Stuttgart Heidelberg, um das gemeldete Vorhaben vor Ort zu bewerten. Die Kommission setzte sich aus Vertretern des Ministeriums Ernährung und Ländlicher Raum, des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten, des Verbandes Garten- und Landschaftsbau und der Fördergesellschaft für die Baden-Württembergische Landesgartenschauen mbH zusammen. Sie hatten sich drei Stunden Zeit genommen, um sich über Konzept und Ziele einer Landesgartenschau in Heidelberg erläutern zu lassen. Neben der Erläuterung der Konzeption stand auch eine Besichtigung des Geländes für die geplante Gartenschau und der künftigen Bahnstadt auf dem Programm. Zu dem Informationstermin hatte die Stadtverwaltung neben Vertreter/innen der beteiligten Fachämter auch Vereinsvertreter/innen und Verbände, so den Bauernverband als offizielle Vertretung der im Planungsgebiet ansässigen Landwirte, die Kreishandwerkerschaft, den Bezirksverband der Kleingärtner, die Vereinigung Kurpfälzer Landschaftsgärtner, den Verband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg und den Imkerverein, eingeladen. Information und anschließende Gespräche verliefen äußerst konstruktiv, wobei selbstverständlich auch die kritische Position der Landwirte vom Vertreter des Bauernverbandes dargelegt wurde. Anerkennend bewertete die Kommission, dass der Landschaftspark in einem ausführlichen Planungsprozess über Jahre entwickelt und vom Gemeinderat mit dem Beschluss zum "Modell Räumliche Ordnung" auch verbindlich festgelegt wurde. Zudem wurde von der Kommission positiv gewertet, dass die Stadt Heidelberg konsequent sowohl Innenentwicklung als auch Außenentwicklung betreibe. Mit den sich aus dem "Modell Räumliche Ordnung" ergebenden Anmeldungen zum neuen Flächennutzungsplan wurden sogar ursprünglich für Wohn- und Gewerbebebauung vorgesehene Flächen - die derzeit als landwirtschaftliche Fläche genutzt werden - aus dem Anmeldeprofil herausgenommen. Ein zwischen Pfaffengrund, Kirchheim und dem neuen Stadtteil Bahnstadt gelegener Stadtpark würde in idealer Weise die Spiel- und Freizeitflächendefizite ausgleichen, die klimaökologisch bedeutsamen Flächen sichern, wichtige Biotopvernetzungsstrukturen neu schaffen, ein wichtiges Grundwasserneubildungsgebiet in der Nähe der Heidelberger Trinkwasserquellen schützen und langfristig auch die landwirtschaftliche Nutzung in diesem Gebiet sichern. Die Oberbürgermeisterin plant die Bildung einer strategischen Arbeitsgruppe, die einen Rahmenplan für dieses Gebiet entwickeln soll. In diese werden auch die Landwirte eingebunden, so Bürgermeister Dr. Eckart Würzner. An eine Förderzusage des Landes, die frühestens im Sommer 2003 erfolgen könnte, würde sich ein Gestaltungswettbewerb auf der Grundlage der Planüberlegung der Arbeitsgruppe anschließen. Eine mögliche Heidelberger Landesgartenschau könnte dann unter dem Motto "Von der Natur lernen" stehen. |
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