Ausgabe Nr. 9 · 28. Februar 2001 |
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Prävention macht sich bezahlt |
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Kriminalstatistik 2000 der Polizeidirektion Heidelberg: weniger Fälle, mehr
Aufklärung Die Bemühungen zur Kriminalitätsvorbeugung - wie zum Beispiel die institutionalisierte Kommunale Kriminalprävention - zeigen Wirkung. Kriminaldirektor Bernd Fuchs, Leiter der Polizeidirektion Heidelberg, belegt dies anhand der Kriminalstatistik für 2000: Sie verzeichnet einen Rückgang der Gesamtkriminalität um zwei Prozent. Insgesamt 35.084 Straftaten wurden im vergangenen Jahr im Bereich der Polizeidirektion (er umfasst die Stadt Heidelberg und den überwiegenden Teil des Rhein-Neckar-Kreises) erfasst. Das sind fast so wenig wie im "Rekordjahr" 1998. Die Zahl der Wohnungseinbrüche fiel mit 650 sogar auf einen "historischen Tiefstand"; 1994 waren es noch nahezu doppelt so viel. Und - darauf ist der Polizeichef besonders stolz - die Aufklärungsquote war mit fast 52 Prozent so hoch wie noch nie. Diese günstige Entwicklung trifft - im Gegensatz zum Rhein-Neckar-Kreis - in Heidelberg nicht für alle Bereiche zu. Hier erhöhte sich die Gesamtkriminalität sogar um 1,4 Prozent auf 13.113 Straftaten (180 mehr als 1999). Dennoch sieht der Leiter der Polizeidirektion eine "Stabilisierung der Kriminalität auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre". Denn auch in Heidelberg stieg die Aufklärungsquote um 1,3 Prozentpunkte und damit erstmals über die 50-Prozent-Marke, fielen die Wohnungseinbrüche mit 151 auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren und sank die Straßenkriminalität (das sind alle Straftaten im öffentlichen Raum) um 8,7 Prozent auf das historische Tief von 3.271 Fällen. Allein die Pkw-Aufbrüche gingen um 369 auf 2.315 zurück. Erfreulich die Entwicklung bei den Rauschgiftdelikten: Nach acht Drogentoten 1999 waren es drei im letzten Jahr, und als Erstkonsumenten harter Drogen wurden statt 68 (1999) nur noch 41 erfasst. Nicht erfreulich hingegen: Gewaltdelikte (Tötungs- und Sexualdelikte, Raub und gefährliche Körperverletzung) nahmen um 4,2 Prozent auf 396 Fälle zu, Rohheitsdelikte (Straftaten gegen die persönliche Freiheit und körperliche Unversehrtheit) stiegen um 2,1 Prozent auf 1.146 Fälle. Überdurchschnittlich hoch war mit 15 Prozent die Zunahme der Vermögens- und Fälschungsdelikte (auf 2.097), verursacht vor allem durch den Anstieg der Betrugsfälle um 12,1 Prozent auf 1.750. Dazu gehört das Erschleichen von Leistungen, zum Beispiel Sozialleistungsbetrug (102 Fälle, plus 17,2 Prozent) und "Schwarzfahren". 861 Schwarzfahrer/innen (121 mehr als im Vorjahr, plus 16,4 Prozent) wurden angezeigt. Laut Polizei eine der Hauptursachen für den leichten Anstieg der Gesamtkriminalität in Heidelberg. Aus 13.113 Delikten bei 139.672 Einwohnern errechnet die Polizei für Heidelberg die Häufigkeitsziffer 9.388 (= bekannt gewordene Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner). Diese Häufigkeitszahl ermöglicht den statistischen Städtevergleich und bedeutet, dass Heidelberg unter den größten Städten Baden-Württembergs um zwei Positionen (von Platz sechs auf Platz vier) abgerutscht ist. Mehr Kriminalität (je 100.000 Einwohner) gibt es in Mannheim, Freiburg und Karlsruhe, weniger in Stuttgart, Ulm, Pforzheim, Reutlingen und Heilbronn. Das ist nur auf den ersten Blick ein Schönheitsfehler. Denn die Häufigkeitszahl sagt nicht, dass mehr Straftaten verübt, sondern dass mehr bekannt wurden. Und das kann durchaus positive Gründe haben: Vielleicht hat die Polizei effektiver gearbeitet (wofür die höhere Aufklärungsquote spricht), oder die HSB mehr Fahrscheinkontrollen durchgeführt und deshalb mehr Schwarzfahrer/innen erwischt. Vielleicht ist die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung größer geworden und die Polizei hat mehr Hinweise auf Straftaten und Straftäter erhalten. Eine wachsende Aufmerksamkeit sei beispielsweise gegenüber (rechts-)extremistischer Aktivitäten zu spüren, sagte Fuchs. 5.112 Tatverdächtige wurden im vergangenen Jahr in Heidelberg ermittelt. Anlass zur Sorge gibt deren Altersstruktur, wie der Polizeichef betonte: Jeder Dritte (genau 1.721) ist jünger als 21 Jahre. An Diebstahlsdelikten sind Jugendliche mit rund zwei Dritteln beteiligt, bei den Raubstraftaten gar mit 80 bis 90 Prozent. Allerdings sind die Opfer der Straßenraubdelikte meist ebenfalls unter 21. Bedenklich nannte Fuchs die Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Aussiedlern und nachwachsenden Gastarbeitergenerationen, denen bei der Bewältigung ihres Dilemmas ("heimatlos, sprachlos, arbeitslos, perspektivlos") geholfen werden müsse; durch Repression und Prävention. Zusätzlich zu den vielen vorbeugenden Maßnahmen, die Vorträge, Fahrradcodierungen oder Selbstbehauptungstraining ebenso umfassen wie Marionettentheater für Kinder, Kino-Specials für Jugendliche oder Sicherheitsberatungen für Senioren. 84.540 Stunden leisteten Beamte der Polizeidirektion im Jahr 2000 für solche Sondereinsätze, rechnet deren Leiter vor: "Davon 47.462 außerhalb der regulären Dienstzeit." (br.) |
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Angst vor den Behörden nehmen |
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Ausländerbehörde und Ausländerrat bieten ab 8. März gemeinsame
Sprechstunden an Die Ausländerbehörde beim Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Heidelberg und der Heidelberger Ausländerrat werden künftig gemeinsame Sprechstunden in den Räumen des Ausländerrats abhalten. Indem die Verwaltung zu den Menschen geht, möchte sie ihnen die Ängste nehmen, die für viele mit Behördengängen verbunden sind. Einmal im Monat, erstmals am Donnerstag, 8. März, von 10 bis 13 Uhr, bieten die Leiterin der Ausländer- und Staatsangehörigkeitsbehörde, Carola de Wit, und der Ausländerratsvorsitzende Memet Kiliç eine gemeinsame Sprechstunde im Büro des Ausländerrats in der Hans-Böckler-Straße 3 an. Ausländische Mitbürger/innen, die im Stadtgebiet Heidelberg wohnen, können sich in ausländer- und einbürgerungsrechtlichen Fragen beraten lassen. "Wir wollen damit Vertrauen vermitteln, niemand muss vor lauter Angst glauben, nur in Begleitung eines Anwalts zur Ausländerbehörde gehen zu können", betont de Wit. "In vielen Sprachen heißt es ja "Ausländerpolizei" und rechtlich gesehen ist die Ausländerbehörde auch eine Polizeibehörde", so der Jurist Kiliç, der es sehr begrüßt, dass die Stadt Hürden abbauen will. "Die Heidelberger Ausländerbehörde gibt sich wirklich Mühe, kundenfreundlich zu sein", bescheinigt er Carola de Wit und ihrem Team. Mit der neuen Kooperation will man nun noch einen Schritt weiter auf die Betroffenen zugehen. Angeboten wird eine gemeinsame Vorberatung in ausländerrechtlichen Fragen. "Es geht zum Beispiel darum", so de Wit, "ob es Sinn macht, einen bestimmten Antrag zu stellen." Anwälte würden, so ihre Erfahrung, nicht immer optimal beraten und manchmal zu Anträgen raten, die von vornherein aussichtslos sind. Auch bei Ablehnung sind Verwaltungsgebühren zu zahlen; diese unnötigen Kosten möchte man den Antragstellern ersparen. "Viele Fälle könnten im Vorstadium geklärt werden, wenn die Betroffenen zu uns kommen würden", betont de Wit. "Bei unserer gemeinsamen Sprechstunde soll das Miteinander im Vordergrund stehen." Diese Art der Kooperation könnte "ein Modell für die Bundesrepublik" werden, meint Kiliç, der auch Vorsitzender des Bundesausländerbeirates ist. (rie) |
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Gemeinsame Sprechstunde von Ausländerrat und Ausländerbehörde Donnerstag, 8. März, 10 bis 13 Uhr, Hans-Böckler-Straße 3; danach jeden ersten Donnerstag im Monat. Es wird um vorherige telefonische Anmeldung unter der Nummer 58-1036 gebeten (Sekretariat des Ausländerrates, Frau Fiek, Bürozeiten montags bis freitags 9 bis 13 Uhr). |
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Keine Filter erforderlich |
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Stadtwerke informieren über Zusammensetzung des Trinkwassers Die Stadtwerke Heidelberg AG (SWH) liefern in ihrem Versorgungsgebiet Trinkwasser mit verschiedenen Härtegraden. Die Stadtwerke können weiches Wasser aus 18 Quellen nutzen, fördern aber den größeren Teil mit verschiedenen Härtegraden aus Brunnen. Auf der Jahresverbrauchsabrechnung ist der jeweilige Härtegrad angegeben. Aus der Tabelle lässt sich ersehen, welche Stadtteile mit welchem Wasser versorgt werden. Die Qualität des Wassers ist nicht abhängig von seiner Härte. Wasser nimmt beim Durchfließen verschiedener Bodenschichten viele natürliche Stoffe und Mineralien auf; so auch Kalzium und Magnesium. Diese bestimmen die Härte des Wassers. Es ist wichtig, die Trinkwasserhärte seines Wohngebietes zu kennen, um Wasch- und Reinigungsmittel richtig zu dosieren. Bei den meisten Waschmitteln steht auf der Verpackung, welche Dosierung bei welchem Härtegrad angebracht ist. Zuviel Waschmittel schadet nicht nur dem Geldbeutel des Verbrauchers, sondern auch den Flüssen. Trinkwasser ist nitratarm Das Heidelberger Trinkwasser liegt beim Nitratgehalt weit unter dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung, die 50 Milligramm (mg) pro Liter zulässt. Die Quellwässer zeigen Nitratgehalte zwischen 10 bis 20 mg/l. Die Nitratwerte im Grundwasser mit dem Härtebereich 3 liegen bei etwa 1 bis 5 mg/l, im Grundwasser mit der Härtestufe 4 zwischen 25 und 30 mg/l. An den Grenzen der einzelnen Versorgungsgebiete können Überschneidungen vorkommen. Keine Filter, kein Blei Der Empfehlung des Bundesinstitutes für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, auf Trinkwasserfilter, die das Trinkwasser chemisch nachbehandeln oder verändern sollen, zu verzichten, wenn nicht außergewöhnliche Blei- oder Kupferwerte im Trinkwasser gemessen werden, schließen sich die Experten der Stadtwerke an. Sie verweisen auf die hohe Qualität des Trinkwassers in Heidelberg, das bedenkenlos getrunken und ohne Einschränkung für die Zubereitung von Babynahrung verwendet werden kann. Die Versorgungs- und Hausanschlussleitungen, die die Stadtwerke verlegen und für die sie verantwortlich sind, sind absolut bleifrei. Im Labor der Stadtwerke, in freien Laboratorien und durch das Hygieneinstitut werden regelmäßig Wasserproben auf ihre Reinheit analysiert. Alle Kunden, die einen sogenannten "Klarfilter", das heißt, einen mechanisch wirkenden Filter installiert haben, sollten unbedingt regelmäßig nach den Filtern sehen: Sichtkontrolle sollte alle zwei Monate erfolgen, ein Auswechseln oder das Rückspulen des Filtereinsatzes ist abhängig von den Betriebsbedingungen, sollte jedoch in kürzeren Abständen als sechs Monate erfolgen. Dadurch wird Druckverlust, Wassermangel und Verkeimungen sowie der damit möglichen Gefährdung der Gesundheit vorgebeugt. Wasseranalyse für Kunden Interessierte Bürger können eine Trinkwasseranalyse für ihren Wohnbereich anfordern, um sich von der Reinheit des Wassers zu überzeugen. Einen übersichtlichen Härtegradplan kann man bei den Stadtwerken unter der Telefonnummer 513-26 09 anfordern; weitere Auskünfte über die Zusammensetzung des Trinkwassers gibt es unter der Telefon 513-25 20.
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Aufruf zum Frühjahrsputz |
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Die Schmuddelecken Heidelbergs sollen wieder beseitigt werden Sauber in den Sommer: Auch in diesem Jahr wird die Stadt Heidelberg eine Frühjahrsputzakton durchführen, um die öffentlichen Flächen vom Winterdreck zu befreien. Und wie immer sind Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Schulklassen und andere öffentliche und private Einrichtungen aufgerufen, ihren Stadtteil von Unrat und achtlos weggeworfenen Abfällen zu befreien. In erster Linie sollen die Bereiche gesäubert werden, die nicht regelmäßig gereinigt werden. Dazu gehören vor allem Straßen-, Bahn- und Uferböschungen, Waldparkplätze und andere Ecken. Wer beim Stadtputz mitmachen möchte oder Schmuddelecken kennt, kann sich ab sofort beim Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung unter den Telefonnummern 58-2937 oder 58-2938 oder unter der Faxnummer 58-2990 melden. Das Amt stellt selbstverständlich die notwendigen Gerätschaften und Behältnisse für die Säuberungsaktion zur Verfügung, sorgt für den Abtransport des gesammelten Abfalls und steht mit Rat und Tat den Helferinnen und Helfern zur Seite. Auch für Hinweise auf Schmuddelecken ist man sehr dankbar. |
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Anmeldung zum Frühjahrsputz unter Telefon 58-2937 und 58-2938 |
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Im Zusammenhang mit dem Frühjahrsputz weist die Stadt Heidelberg darauf hin,
dass mit wenigen Ausnahmen alle Anlieger dazu verpflichtet sind, ihre Gehwege selbst
zu reinigen. Dieser Verpflichtung müssen Grundstücksbesitzer je nach Bedarf,
aber mindestens jedoch vor Sonn- und Feiertagen regelmäßig nachkommen.
Das was man dabei zusammen kehrt, gehört übrigens nicht in den Rinnstein,
sondern in die Restmülltonne. Die Stadt appelliert zudem an alle, Abfall nicht einfach auf Straßen und Gehwege fallen zu lassen, keine ausrangierten Kühlschränke, Reifen oder Sofas in den Wald zu stellen und Hundekot von den Gehwegen zu beseitigen. Alle diese Verschmutzungen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, die ein Bußgeld zur Folge haben kann. |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 27. Februar 2001 |