|
|
Ausgabe Nr. 9 · 28. Februar 2001 |
|
Das Herzstück der Sammlung Brandes bilden vier Handzeichnungen Rembrandts, diese alttestamentliche Szene: "Tobias liest Anna aus der Bibel vor" wird auf das Jahr 1640 datiert. |
Meisterwerke der Zeichenkunst |
Handzeichnungen aus vier Jahrhunderten im Kurpfälzischen Museum "Von Rembrandt bis Menzel", unter diesem Titel zeigt das Kurpfälzische Museum seit Sonntag "Meisterwerke der Zeichenkunst". Damit ist erstmalig in Heidelberg eine Auswahl von rund 120 der schönsten und interessantesten Handzeichnungen der insgesamt 450 Blatt umfassenden "Sammlung Brandes" zu sehen. Es ist schon etwas besonderes, wenn hoch empfindliche Handzeichnungen aus den Jahren 1500 bis 1900 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aus konservatorischen Gründen ist eine Präsentation in abgedunkelten und klimatisierten Räumen unumgänglich. Einzelne Blätter wurden in der Vergangenheit bereits für Ausstellungen nach Frankreich, Italien, in die Schweiz und in die USA ausgeliehen. Dennoch ist der größte Teil der Sammlung der Öffentlichkeit bisher unbekannt. So bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, die Meister der Zeichenkunst aus vier Jahrhunderten in einer Auswahl versammelt zu sehen. Wie durch ein Fenster gewähren sie einen Blick zurück in längst vergangene Zeiten. Manches über die Lebensweise der Menschen damals lässt sich erahnen. "Handzeichnungen sind etwas sehr intimes", so Dr. Thomas Werner, Leiter des Kurpfälzischen Museums. "Man muss den Dialog zu diesen kleinen Blättern suchen." Wilhelm Brandes, dänisch-jüdischer Bankdirektor und Kunstliebhaber, hinterließ nach seinem Tode im Jahre 1907 der Stadt Konstanz diese außergewöhnliche Sammlung. Ideenskizzen, Studien, Entwürfe, kurz Zeichnungen behaupten sich als eigenständige Kunstform. Dazu gehören Bleistift-, Silberstift-, Kohle-, Kreide-, Feder- und Pinselzeichnungen. Neben Werken deutscher Meister wie Albrecht Dürer, Moritz von Schwind und Adolph Menzel und anderen sind mit Federico Barocci und G.D. Tiepolo auch italienische, mit Claude Lorrain und Antoine Watteau auch französische Meister vertreten. Sie geben einen repräsentativen Querschnitt durch die Gattungen Porträt, Milieu, Landschaft, Seestück und Blumenstillleben. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die niederländischen Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, einer Zeit der kulturellen Blüte. Hier sind Blätter u. a. von Jakob Isaak Ruisdael, Jan van Goyen oder Adriaen van Ostade zu sehen. Einen Höhepunkt der Zeichenkunst markieren die Arbeiten Rembrandts und seiner Schüler. Seit 1983 hat sich Prof. Dr. Michael Bringmann, Kunsthistoriker und Dozent an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, mit der wissenschaftlichen Erforschung der "Sammlung Brandes" beschäftigt. Seinem Engagement ist die Entstehung des Ausstellungs-Kataloges zu danken, der mit 320 Seiten und rund 450 Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen zum Preis von 52 Mark angeboten wird. (doh) |
|
Die Ausstellung ... |
|
... "Meisterwerke der Zeichenkunst" ist in Kooperation mit dem Städtischen Museum Konstanz entstanden und wird anschließend in Linz gezeigt. Bis zum 29. April ist sie im Kurpfälzischen Museum täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 21 Uhr zu sehen. | |
|
|
Zum Seitenanfang | |
|
|
Clowns & Comedians |
|
Die Tony Alexis Family in der Klingenteichhalle "Wenn die Leute nicht lachen, muss ich weinen." Die international renommierte Clownfamilie um Tony Alexis wird schon dafür sorgen, dass es auch in der Nachkarnevalszeit vom 1. bis 4. März erst gar nicht so weit kommt. Dabei ist neben dem speziellen Zeitpunkt auch der Veranstaltungsort ungewöhnlich. Warum die Clowngruppe gerade in der Klingenteichhalle auftreten wird, hat natürlich einen besonderen Grund: Bernhard Fauser, in Heidelberg zusammen mit seiner Lebenspartnerin Jai Gonzales bekannt als Leiter des UnterwegsTheaters, Veranstalter und Tänzer, ist gleichzeitig ausgebildeter "Weiß-Clown". Fast drei Jahre lang trat der ehemalige Leistungsturner (HTV) mit Tony Alexis und dessen Familie bei Staatszirkussen, Galaabenden oder bei TV-Auftritten auf, bevor er sich 1988 dem modernen Tanz zuwandte. Im vergangenen Dezember spielten die lustigen, rotnasigen Auguste der Tony Alexis Family und der elegante, autoritär wirkende Weißclown Bernhard Fauser wieder gemeinsam im Basler Weihnachtszirkus. "Das hat so gut geklappt, dass wir nun in Heidelberg in einem zweistündigen Programm zeigen wollen, was echte Clownerie und Comedy auszeichnet", sagen Tony Alexis und Bernhard Fauser. Meisterhafte Ausführung mit viel Herzblut ist dabei sicher. Der gebürtige Spanier Tony Alexis hat vier Jahrzehnte Erfahrung, seit seinem fünften Lebensjahr bringt er europaweit die Zuschauer zum Lachen. Seine mitspielenden Söhne Toti und Tonito sind bereits die fünfte Familiengeneration Clowns, seit ihr russischer Ur-Großvater sich zum ersten Mal eine rote Nase malte. Internationale Clownkunst also, zusammen mit einem vielseitigen Heidelberger Artisten aus der Altstadt, in ungewohnter Umgebung ohne Manegenstaub, direkt nach dem lauten Karneval - man darf gespannt sein. Premiere ist am Donnerstag, 1. März, um 20 Uhr. Vom 2. bis 4. März Abendvorstellung um 20 Uhr und Familienvorstellung um 16 Uhr. Forum Neue Art Klingenteichhalle, Klingenteichstraße 10-12 (Bushaltestelle Peterskirche). Kartenvorverkauf bei Grimm und RNZ-Ticketservice, Kartenreservierung und Gruppentarife beim UnterwegsTheater, Fon/Fax 23806 oder Fnakmail@aol.com. |
|
|
|
Zum Seitenanfang | |
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 27. Februar 2001 |