Ausgabe Nr. 9 · 1. März 2000



Jetzt krabbeln sie wieder zum Laichen, die Amphibien. Daher sollte man bei solchen Warnschildern besonders vorsichtig fahren. (Foto: privat)

Lurchi zieht es wieder zum Laichteich

Vorsicht, die Amphibien wandern und Tierschützer helfen ihnen über die Straße


Mit Ende der Bodenfröste und Einsetzen milder Witterung erwachen die Amphibien in ihren frostsicheren Winterquartieren. Bei regnerischem Wetter, Temperaturen von mehr als fünf Grad und Einsetzen der Dämmerung beginnen sie mit ihre alljährliche Wanderung zu den Laichgewässern.

Fast alle heimischen Amphibienarten, wie Grasfrosch, Erdkröte oder Feuersalamander stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tiere. Auf dem Weg zu den Laichgewässern müssen die Tiere oftmals auch Straßen überqueren und werden dort überfahren. In vielen Fällen verenden die Tiere qualvoll. Ganze Amphibien-Populationen laufen so Gefahr, innerhalb weniger Jahre ausgelöscht zu werden.

Viele freiwillige Helferinnen und Helfer werden sich, dank der Initiative von Renate Exner, auch in diesem Jahr wieder als "Amphibienlotsen" betätigen und bei entsprechender Witterung in den Abend und frühen Morgenstunden die wandernden Amphibien einfangen und sicher über die Straßen tragen. Da viele motorisierte Verkehrsteilnehmer/innen trotz entsprechender Hinweisschilder und Geschwindigkeitsgebote in den Wanderbereichen gerade in der Dämmerung nicht langsam genug fahren, kommt es auch für die Helferinnen und Helfer mitunter zu sehr gefährlichen Situationen. Das Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg bittet, sowohl auf die freiwilligen Helfer/innen als auch auf die wandernden Amphibien besondere Rücksicht zu nehmen und die Geschwindigkeit der Gefahrensituation anzupassen.

Bitte langsam fahren!
Es wird in diesem Zusammenhang schon heute auf die dann geltende zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern hingewiesen, die im Bereich Bierhelderhof/Meyerhofstraße/Boxberg und in der Nähe des Kohlhofs im Bereich Neuer Hilsbacher Weg, Königstuhlweg, Kraussteinweg, Drei-Eichen-Weg wegen der Amphibienwanderung gelten wird. Zum Schutz der Helferinnen und Helfer sowie der Amphibien werden in den gefährlichen Bereichen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Sperrungen zeitweise möglich
Im Bereich Schlierbach müssen sich die motorisierten Verkehrsteilnehmer auch dieses Jahr wieder darauf vorbereiten, dass es bei verstärkter Amphibienwanderung sowohl beim Schlierbachhang, beim Rondell, als auch bei der Wolfsbrunnensteige und am Klingelhüttenweg - jeweils an der Waldgrenze - zu Straßensperrungen zwischen 19.30 Uhr und 6.30 Uhr kommen wird. In der Sommerzeit gilt die Regelung entsprechend von 20.30 Uhr bis 7.30 Uhr. Auf den Zeitpunkt der Straßensperrungen wird in der Presse kurzfristig hingewiesen.

Wer sich an den Hilfsaktionen für wandernde Amphibien beteiligen möchte, kann sich bei Renate Exner, Telefon 0 62 21/2 07 31 und beim BUND, Telefon 0 62 21/18 26 31, informieren. Fragen beantwortet auch das Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, Telefon 0 62 21/58 18 12 und 58 18 13.

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Stand: 29. Februar 2000