Titel
Thema der Woche

Ausgabe Nr. 8 · 18. Februar 2004



Stellten die Initiative "Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck" vor (v.l.): Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Dr. Eggert Voscherau, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BASF AG, Roland Hartung, langjähriger Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG, Moderator Stefan Siller und Oberbürgermeisterin Beate Weber. (Foto: IFOK)
Rhein-Neckar-Dreieck bündelt Kräfte
"Initiative Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck" möchte die Region bis 2015 zu einem der wettbewerbfähigsten Zentren in Europa machen


Das Rhein-Neckar-Dreieck um die drei Großstädte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg und im Schnittpunkt der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg positioniert sich: Bis 2015 will eine Initiative aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung die Region für den europaweiten Wettbewerb konkurrenzfähig machen.

Mit dabei ist auch die Stadt Heidelberg. Auf einer Pressekonferenz Anfang Februar im Planetarium in Mannheim bekannte sich Oberbürgermeisterin Beate Weber zur Zusammenarbeit der Region, um deren Entwicklung voran zu treiben. Sie ist eine von 16 namhaften Persönlichkeiten, die als Paten insgesamt 30 Projekte umsetzen wollen, um die Region als Zentrum der Wirtschaft und Wissenschaft, der Lebensqualität und der schnellen Wege zu profilieren. Denn das sind die Stärken des Rhein-Neckar-Dreiecks, hat man im Vergleich mit Wettbewerbsregionen festgestellt.

Gebildet hat sich die Initiative Rhein-Neckar-Dreieck Ende vergangenen Jahres. Eine der treibenden Kräfte ist Eggert Voscherau, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BASF. "Unsere Region - obwohl attraktiv in vielerlei Hinsicht - wird zu wenig als Anziehungspunkt für Neugründungen und Neuansiedelungen in Zukunftsbranchen wahrgenommen, wir müssen in effizienten Netzwerken zusammenwirken, unsere Stärken bündeln, um uns als starke Region zu positionieren", fordert er.

Um dies zu erreichen, wurden besagte 30 Projekte entwickelt, um die Stärken weiter auszubauen. Oberbürgermeisterin Beate Weber hat die Patenschaft übernommen für das Thema:"Das Rhein-Neckar-Dreieck zeichnet sich durch Internationalität und Weltoffenheit aus": Drei Projekte unter diesem Motto hat sie angestoßen: das Internetportal "Wish you were here", den Schulwettbewerb "Gelebte Vielfalt" und einen interreligiösen und interkulturellen Dialog.

  Zum Seitenanfang



Alles Gute auf 5.637 Quadratkilometern: das Rhein-Neckar-Dreieck.
Auf dem Weg zur europäischen Spitzenregion

Die Initiative "Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck" entwickelt Projektschwerpunkte, um die Region bis 2015 für den Wettbewerb konkurrenzfähig zu machen


Europa wächst, zum Wettbewerb der Regionen gesellt sich neue Konkurrenz aus den östlichen Beitrittsländern. Im Kampf um Führungs- und Fachkräfte, um Ansiedelungen neuer Unternehmen, um Investitionen, Forschungsmittel und Fördergelder muss das Rhein-Neckar-Dreieck nach außen als starke Einheit auftreten und seine Vorteile verdeutlichen.

Schon jetzt hat die Region international Herausragendes zu bieten. Unternehmen mit weltweitem Renommee wie beispielsweise die BASF, ABB, SAP oder Heidelberger Druckmaschinen, international geschätzte Universitäten und Forschungseinrichtungen, eine günstige Verkehrsanbindung und hochwertige kulturelle und Freizeiteinrichtungen. Diese Stärken hat man im Projektbüro Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck zu den Profilierungsschwerpunkten

  • Region der Wirtschaft und Wissenschaft
  • Region der Lebensqualität
  • Region der schnellen Wege

gebündelt. Zu jedem einzelnen wurden mehrere Schwerpunkte ausgearbeitet, für die namhafte Personen aus der Region, unter anderem Oberbürgermeisterin Beate Weber, die Patenschaft übernommen haben. Jede/r Pate oder Patin wird für seinen Bereich Aktivitäten entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region in diesen Bereichen langfristig zu steigern.

Unter anderem folgende Projekte werden angegangen:

Karrieremesse "Health Sci"
Hochschulen und Unternehmen der Region veranstalten gemeinsam am 7. Mai eine Karrieremesse mit dem Themenschwerpunkt Gesundheit. Hochqualifizierte Absolventen und Nachwuchswissenschaftler treffen mit Arbeitgebern nicht nur aus dem Rhein-Neckar-Dreieck zusammen. Das eröffnet den einen berufliche Perspektiven und macht das Rhein-Neckar-Dreieck als herausragenden Standort für Wissenschaften rund um den Gesundheitsbereich bekannt. Initiator der Messe ist die Universität Heidelberg.

Kontakt: Dr. Jörg Fuchs, Universität Heidelberg, Telefon 06221/542204.

Die Welt zu Hause im Rhein-Neckar-Dreieck
Internationalität und Weltoffenheit prägen das Rhein-Neckar-Dreieck. Das macht die Region für (ausländische) Spitzenkräfte eigentlich attraktiv - wenn sie davon wüssten. "Um den Wettbewerb um die besten Köpfe zu gewinnen", so Oberbürgermeisterin Beate Weber, hat sie drei Projekte angestoßen:

1. Internetportal "Wish you were here": Es gibt konkrete Informationen, aktive Hilfestellungen und Tipps zum Leben in der Region, beispielsweise: Welche Schulen gibt es? Was ist bei einem Autokauf zu beachten? Wo sind welche Sehenswürdigkeiten? So soll internationalen Fach- und Spitzenkräften und ihren Familien das schnelle Einleben in neuer Umgebung erleichtert werden. Das Portal wird im Herbst eröffnet.

2. Schulwettbewerb "Gelebte Vielfalt": Der Wettbewerb prämiert Projektideen von Schulklassen zum Thema kulturelle Toleranz. Das stärkt das interkulturelle Miteinander, nachweislich ein Faktor für die Wohnortwahl internationaler Spitzenkräfte. Der Wettbewerb startet im Sommer 2004.

3. Interreligiöser Dialog: Mit dem Thema "Menschen führen - Spiritualität für Manager" startete schon eine Reihe hochrangig besetzter Gespräche im Kloster Stift Neuburg. Außerdem sind hier internationale Symposien, Forschungsprojekte und ein Studien- und Studentenprogramm geplant.

Außerdem wird sich das Rhein-Neckar-Dreieck am Global Compact der Vereinten Nationen beteiligen und sich so zur Förderung der Menschenrechte, der Grundrechte am Arbeitsplatz und zum Umweltschutz bekennen.

Kontakt: Dr. Klaus Plate, Stadt Heidelberg, Telefon 06221/582050

Vitale Arbeitsmarktregion
Lehrstellenbörsen, Existenzgründermesse, Service für Berufrückkehrerinnen: Im Rhein-Neckar-Dreieck gibt es viele arbeitsmarktpolitische Aktivitäten. Sie sollen jetzt in einer Broschüre zusammengefasst werden und als Fundament dienen, auf dem sich die Region zu einem gemeinsamen Arbeitsmarkt entwickelt. Im Mai 2004 plant die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse eine regionale Arbeitsmarktkonferenz, bei der sich Arbeits- und Kommunalverwaltungen, Kammern und Unternehmen um den gemeinsamen Arbeitsmarkt kümmern.

Kontakt: Volker Adam, Stadt Ludwigshafen, Telefon 0621/5042201

Auf dem Weg zur Einheit von Stadt und Land
Nachteile hat das Rhein-Neckar-Dreieck dadurch, dass es sich über drei Bundesländer ausdehnt, was zu mehr Planungsebenen führt. Deshalb hat der Raumordnungsverband Rhein-Neckar ein Strategie- und Strukturgutachten in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Planungs- und Managementaufgaben in der Region gebündelt werden können. Die Empfehlungen der Gutachter liegen bereits vor und sollen als Grundlage für die Änderung des Staatsvertrags Rhein-Neckar zwischen den drei Ländern dienen.

Kontakt: Christian Specht, Raumordnungsverband Rhein-Neckar, Telefon 0621/1070832

Weitere Projektschwerpunkte sind unter anderem: Starke Sportregion, Top-Events und Talentförderung (Gerda Brand, Stadt Mannheim, Telefon 0621/2937065); Mobil sein in der Region: Abgestimmte Mobilitätsangebote für den Nahverkehr (Roland Hartung, ehemals MVV Energie AG, Telefon 0621/2902930); Ticket-Broschüre für eine attraktive Museenlandschaft (Peter Eisenlohr, Museumsverband Rheinland-Pfalz, Telefon 0621/5292523); Europäische Wissenschaftswoche 2004: Menschen für Wissenschaft im Alltag interessieren (Dr. Jens Hemmelskamp, Universität Heidelberg, Telefon 06221/542145). (neu)


  Zum Seitenanfang

Region mit Zukunft und Lebensqualität
Das Rhein-Neckar-Dreieck ist ein vielseitiges Ballungszentrum in der Mitte Europas


Das größte Chemiewerk der Welt, die älteste Universität und die erste Pop-Akademie Deutschlands, ausgedehnte Wälder, ausgezeichnete Weine, beschauliche Bauerndörfer und Großstadtflair, Kulturereignisse mit überregionaler Ausstrahlung und Kleinkunst im Verborgenen, Straußenwirtschaften und Sternerestaurants, viel Arbeit und genügend Freizeit. All dies findet man im Rhein-Neckar-Dreieck.

Rund 2,53 Millionen Einwohner auf 5.637 Quadratkilometer Fläche leben hier. Es ist der einzige Ballungsraum in Deutschland, der sich über drei Länder erstreckt. Die Grenzen bilden der Landkreis Bad Dürkheim im Westen und der Neckar-Odenwald-Kreis im Osten. Im Norden ist es der Kreis Bergstraße und im Süden die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim. Rund 786.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten zu knapp 40 Prozent im Dienstleistungssektor, 38,1 Prozent im produzierenden Gewerbe, 21,4 Prozent im Handel, Gastgewerbe und Verkehr und 0,9 Prozent in Forst- und Landwirtschaft.

"Die Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Rhein-Neckar-Dreieck hat Zukunft und Lebensqualität", überschrieb der stellvertretende Vorsitzende der BASF AG, Eggert Voscherau, seinen Vortrag bei der Vorstellung der Initiative "Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck". Er sagte aber auch "die Region wird nicht wahrgenommen". Europäische Millionenstädte wie London, Paris, Berlin oder Hamburg sind weltweit bekannt, vom Dreieck kennt man allenfalls einzelne Städte. Als attraktiver Ballungsraum wird es noch weitgehend ignoriert. Deshalb lautet das Ziel der Initiative: "Das Rhein-Neckar-Dreieck wird bis 2015 eine der attraktivsten und wettbewerbfähigsten Regionen Europas."

Dazu müssen die Mitglieder der Initiative die vielen Kräfte in der Region bündeln und widerstrebende Interessen ausgleichen. Die Ausdehnung über drei Bundesländer macht eine gemeinsame Planung nicht leicht. Die vielen Städte und Gemeinden stehen zum Teil im Wettbewerb und auch unter den Unternehmen herrscht Konkurrenzdruck, das kann sich lähmend auf ein gemeinsames Handeln und Auftreten auswirken.

Doch angesichts der Erweiterung der EU und damit weiter zunehmender Konkurrenz der Standorte drückt die Initiative jetzt aufs Tempo, um das Rhein-Neckar-Dreieck fit für den Wettbewerb zu machen. Und damit es auch wirklich voran geht, werden alle angeschobenen Aktivitäten gegen Ende des Jahres 2004 auf ihre Fortschritte hin überprüft. (neu)

Mehr zum Rhein-Neckar-Dreieck unter www.das-chancenreich.de. (neu)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 17. Februar 2004