Thema der Woche

Ausgabe Nr. 8 · 23. Februar 2000



"Stadtmauer mit Brunnen", ein Bild des Italieners Costante Pezzani. Das Museum Haus Cajeth zeigt ab April Stadtbilder aus der Sammlung Hassbecker und Altstadt-Fotografien von Wolfgang Viermann. (Foto: Rothe)

Das Bild der Stadt

Gestern - heute - morgen: Veranstaltungsreihe des Kulturamtes rückt die Stadt ins Blickfeld


Am 25. Februar startet eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Das Bild der Stadt", bei der die Stadt als Lebensraum in all ihren Facetten thematisiert wird. Über 100 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Sie zeugen in ihrer Vielfalt von gelungener Kooperation zwischen mehr als 50 städtischen und freien Kultureinrichtungen Heidelbergs.

Fünf Monate lang von Ende Februar bis Juli stehen Vorträge und Diskussionen, Ausstellungen, Foto-Aktionen, Lesungen und Gespräche, Film, Theater, Konzerte, Buchvorstellungen, Aktions-Kunst und Spaziergänge auf dem Programm. Mit den verschiedensten Kunstformen und Medien werden alle Dimensionen städtischen Lebens - insbesondere Heidelbergs - beleuchtet.

Die Reihe "Das Bild der Stadt" vereint kulturelle, städtebauliche und soziale Aspekte und will für eine zukunftsfähige Stadt die nötigen Impulse geben. "Ziel des Kulturamtes ist es, öffentliche Plattformen zu schaffen und im Sinn des Stadtentwicklungsplanes 2010 kulturelle Vielfalt zu ermöglichen", erklärt Oberbürgermeisterin Beate Weber. Maßgeblich gefördert wird die Reihe von der "Kulturbrauerei Heidelberg" mit 50.000 Mark und zusätzlichen 30.000 Mark aus städtischen Mitteln. Bei zahlreichen Veranstaltungen ist der Eintritt kostenlos.

Das Projekt knüpft an gelungene Kooperationen der Vergangenheit an, wie etwa 1996 beim Stadtjubiläum, 1998 den Veranstaltungen zur Revolution von 1848 und an das Programm zu Goethes 250. Geburtstag im Jahr 1999. Die Oberbürgermeisterin ist überzeugt: "Auch bei der Veranstaltungsreihe "Das Bild der Stadt" lohnt es sich, genau hinzuschauen."

Eröffnung
Bei der Eröffnungsveranstaltung am 25. Februar um 19 Uhr im Spiegelsaal des Prinz Carl spricht Prof. Dr. Klaus von Beyme über "Gegenwart und Zukunft der Stadt nach der Deutschen Vereinigung".

Spaziergänge
Begehungen zu den jüngsten Neckarhochwassern sind ebenso fester Bestandteil des Programms wie zahlreiche Stadtführungen bei denen es das unbekannte "Bild der Stadt" zu entdecken gilt: Kirchen und Galerien bis hin zu malerischen Hinterhöfen.

Film
Nicht nur das Kommunale Kino zeigt Klassiker der Filmgeschichte wie Fellinis "Roma" oder "Night on earth" von Jim Jarmusch. Auch der Verkehrsverein erweist sich als Fundgrube für Dokumentar- und Werbefilme über Heidelberg.

Gespräch
In einer weiteren Veranstaltung von "Erlebte Geschichte - erzählt" wird Michael Buselmeier mit Alt-Bürgermeister Reinhold Zundel zusammentreffen. Und bei einem Symposium mit den amerikanischen Stadtforschern Saskia Sassen und Richard Sennett steht die Frage nach der Stadt der Zukunft im Raum.

Fotografie
"Heidelberg bei Nacht" gilt es in einer nächtlichen Fotoexkursion zu erkunden, die das Medienforum anbietet. Die Ergebnisse werden ebenso ausgestellt wie vom Projekt "Heidelberg im Blick der Welt", zu dem das DAI ehemalige Gäste der Stadt in aller Welt um die Einsendung ihrer Heidelberg-Fotos bittet.

Musik
Musikalische Stationen durch das letzte Jahrtausend erklingen unter dem Titel "Säulen-Bilder" in der Heiliggeistkirche. Chanson, Jazz und Klassik fügen dem "Bild der Stadt" eine weitere musikalische Dimension hinzu. (doh)
 

Das Programmheft ...

... mit allen Terminen und Adressen der Veranstaltungsorte zur Reihe "Das Bild der Stadt" gibt es kostenlos in den Bürgerämtern, verschiedenen Kultureinrichtungen und beim Kulturamt der Stadt Heidelberg,
Bauamtsgasse 5.

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Hans-Martin Mumm,
Leiter des Kulturamtes
der Stadt Heidelberg

"Die Stadt in Kunstlicht tauchen"

Interview mit Hans-Martin Mumm, Leiter des Kulturamtes der Stadt Heidelberg


Auf ganz vielfältige Weise wird "Das Bild der Stadt" in einer neuen Veranstaltungsreihe beleuchtet. Über die Zielsetzung dieses Projektes sprach das Stadtblatt mit Kulturamtsleiter Hans-Martin Mumm.

STADTBLATT: Wie ist die Idee zur Veranstaltungsreihe entstanden?

Mumm: Auf dem Heimweg vom Amt vor einem Jahr. Von Zeit zu Zeit ist es geboten, den Blick der Kunst auf das eigene Gemeinwesen zu richten. Gemeint ist dabei die Stadt als allgemeines soziales und kulturelles Phänomen.

STADTBLATT: Sehr viele Kultureinrichtungen der Stadt sind mit eigenen Beiträgen vertreten. Welche Chance sehen Sie darin?

Mumm: Neben der finanziellen Zuwendung ist das Angebot von Kooperationen und von Plattformen der Aufmerksamkeit eine wesentliche Aufgabe der städtischen Kulturpolitik. Wie in den vorangegangenen Jubiläumsjahren suchen wir unter einem Themenvorschlag die Vielfalt der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturellen Angebote in der Stadt zu einem momentanen Gesamtbild zusammenzufügen.

STADTBLATT: Welches sind die Höhepunkte dieser Veranstaltungsreihe?

Mumm: Fragen Sie doch bitte eine Mutter nicht nach ihrem Lieblingskind. Genau genommen handelt es sich auch nicht um eine Reihe, sondern um ein Mosaik oder ein Puzzle, bei dem kein Element fehlen darf. Insgesamt bieten 50 Veranstalter in vielfachen Kooperationen quer durch alle Sparten über 100 Veranstaltungen an. Wir rechnen mit 10.000 Besucherinnen und Besuchern.

STADTBLATT: Aus welchem Grund wurde die Abbildung des Holzmodells von Heidelberg für Plakat und Programmheft ausgewählt?

Mumm: Modelle bilden die Wirklichkeit ab und verändern sie zugleich. Zu sehen ist eine Stadt im Kunstlicht, die sich nicht auf den ersten Blick als Heidelberg zu erkennen gibt. Die Sprachforschung sagt, das Wort "Bild" sei magischen Ursprungs. Die Stadt zu verzaubern und in ein "Kunstlicht" zu tauchen, ist die Absicht des gesamten Projekts.

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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 22. Februar 2000